Katzenbetreuung im Urlaub

Als wir im Urlaub waren, hat eine Bekannte die Tiere versorgt. Sie ist nach einiger Zeit zu einer Bekannten, sogar Freundin, geworden. G E W O R D E N - Vergangenheit, aber darüber später mehr.

Gefunden hatte ich ihre Anzeige im Internet, kurz bevor ich zu meinem damaligen Freund (inzwischen verheiratet) zog. Er konnte mich nie in meiner damaligen Wohnung länger als einen Tag besuchen, weil er Katzen hat(te), die nicht länger als 24 Stunden allein bleiben konnten - eben wegen Füttern und Saubermachen. War für mich kein Problem, so war ich halt dann öfter bei ihm und die Fellnasen wurden auch zu meinen Lieblingstieren. Meine Befürchtung war allerdings, dass wir dann nie zusammen in Urlaub können, weil ja die Katzen auch dann versorgt werden müssen. Also machte ich mich im Internet auf die Suche und wurde fündig. Eine Frau, etwas jünger als meine Mutter, tierlieb, verheiratet, 3 Kinder - die älteste etwas jünger als ich, selbst Hundebesitzerin hatte annonciert, dass sie Katzenbetreuung übernimmt, während die Besitzer im Urlaub sind.

Wir haben uns getroffen und hatten einen guten Eindruck.

Warum machst Du das in Deiner Freizeit, war meine erste Frage? Weil mein Mann keine Katzen vertragen kann und ich so wenigstens den Bezug dazu habe, weil ich Tiere generell sehr mag und selbst gern Katzen hätte.

Kurze Zeit später haben wir einfach mal ein Wochenende ausprobiert und sind (nicht weit) weggefahren, um jederzeit zurückkommen zu können, wenn etwas ist. Es war aber nichts - alles gut, sagte sie und schickte uns regelmäßig SMS.

Dann waren wir das erste Mal richtig in Urlaub, alles war gut - die Katzen machten einen guten Eindruck und freuten sich schon, wenn sie kam. Wir verstanden uns gut und hatten auch so Kontakt, wenn wir nicht in Urlaub fuhren. Wir zogen um und auch weiterhin betreute sie unsere Katzen. Seit ich da war, pinkelte der älteste Kater immer mal wieder neben das Katzenklo - ich kannte es quasi nicht anders. Es häufte sich immer mehr, aber es wurde uns auch von Experten gesagt, dass es reiner Protest war, weil ihm irgendwas nicht passte.

Als wir wieder mal im Urlaub waren, bekamen wir einen Tag eine Nachricht vor die Hotelzimmer-Tür gelegt, dass wir uns dringend zu Hause melden sollten. Mist - unsere Katze war gestorben. Sie lag tot, aber mit friedlichem Gesichtsausdruck, in der Wohnung. Da meine Schwiegereltern im Zoo arbeiten und selbst viele Tiere haben, holten sie die tote Katze zu sich, bis wir aus dem Urlaub kamen. Die Betreuerin kam ab dem Tag 3 x statt 2 x pro Tag, weil der Kater ja jetzt allein war. Die Katze wurde dann im Garten der Schwiegereltern beerdigt.

Einige Zeit später ließen wir uns von der Katzenfreiheit Köln beraten, um einen passenden Kater dazu zu holen. Einen Kater deshalb, weil Kater sich untereinander oft besser verstehen, sagte die Ansprechpartnerin uns. Und es funktionierte gut.

Auch der Umzug klappte gut mit den beiden. Während die Möbel aufgebaut wurden, waren die beiden Kater in einem ruhigen Raum mit ihren bekannten Teppichen, Näpfen und Nestern, Kratzbäumen, usw. Als alles überstanden war und sich die beiden gut eingelebt hatten, holten wir noch einen kleinen Kater (wieder nach ausführlicher Beratung) dazu. Die beiden Kleinen verstanden sich gut, der Große war eher Einzelgänger, Streit gab es selten, eher zog sich der Ältere zurück, um seine Ruhe oder unsere Aufmerksamkeit zu genießen.

Das Pinkeln neben das Klo hielt dauerhaft an. Körperliche Ursachen wurden durch regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt ausgeschlossen. Inzwischen bezog ich es auf mich, weil es ja schon die ganze Zeit so war, seit ich da war. Und vorher war es wohl nie, sagte mein Mann. Also konnte es ja nur an mir liegen.

Mit der Zeit waren wir unzufriedener mit der Betreuerin, weil sie das Urin neben oder unter den Toiletten nicht immer richtig sah und wegwischte und es entsprechend stank, als wir wiederkamen. Als wir im September in Urlaub waren, sagte ich ihr ausführlich noch einmal, wie sie das Urin dann bitte wegmachen soll und dass sie auch immer, wenn sie hier ist, bitte die Fenster öffnen soll. So stellte sich heraus, dass sie nie die Fenster weit geöffnet hatte, weil sie Angst hatte, dass ein Kater raushüpft, wenn sie gerade im anderen Raum ist. Ja, klar - so gut kennt sie sich also aus, dass ein Kater einfach mal raushüpft. Wahrscheinlich haben sie das bei uns ja auch regelmäßig gemacht, deshalb sind sie alle fit und unverletzt. Das erklärt jedenfalls, warum es immer so ekelhaft stank hier - wenn man 2 Wochen nicht lüftet, völlig klar. Dass es bei 3 Katern nicht sauber ist, wenn man kommt, war uns klar. Wir mussten also jedes Mal direkt nach dem Urlaub Großputz machen, aber das ist eben so mit Tieren.

Im letzten Urlaub im September wurde unser Kater krank. Zunächst war er nicht zu finden und sie rief mich aufgeregt an, dass sie ihn nicht finden kann. Ich gab ihr den Hinweis, unter dem Bett zu schauen und da war er letztendlich auch. 2 Tage später rief sie wieder an und sagte, dass sie jetzt mit dem ältesten Kater auf dem Weg zum Tierarzt ist (sonntags), weil er die hintere Pfote abgeknickt hat. Und wir sofort in Panik, was das wohl sein kann. Sie behauptete, dass er gemobbt wurde von den Kleineren und so arg verprügelt, dass er ängstlich unter dem Bett saß und dass er sich beim Wegrennen wohl die Pfote verletzt hat. Wir haben gefragt, ob es möglich sein kann, dass er die Pfote beim Rausgehen in die Tür bekommen hat, weil er gerne mal rausläuft, wenn man die Wohnung verlässt. Daraufhin war sie sehr sauer, frech und unfreundlich und wollte erst gar nicht mehr mit mir reden. Die Tierarzt-Kosten streckte sie vor und wir haben sie sofort überwiesen. Offensichtlich hat sie auch dem Tierarzt erzählt, dass wir diese Frage gestellt haben. Ok, vielleicht war es nicht richtig, das so schonungslos zu fragen, aber direkt so auszuflippen, fand ich auch nicht ok. Wenn es nicht hätte sein können, dann konnte sie es ja einfach sagen. Und ihr Vorwurf, der Kater wäre gemobbt worden, entsprach auch nicht der Wahrheit. Der Tierarzt stellte Arthrose fest, und eine Nerventzündung im Sprunggelenk. Er bekam eine Spritze und als wir aus dem Urlaub kamen, sollten wir noch einmal hinfahren. Wir fuhren dann wie geplant aus dem Urlaub zurück und sie hatte uns noch einmal am Telefon informiert, dass sie die Kater bis zum Ende unseres Urlaubs versorgt, danach nie wieder, weil sie das Vertrauen in die Menschheit verloren hat (wortwörtliche Aussage). Uns hat sie es zu verdanken, dass sie nie wieder andere Tiere versorgt. Katzenurin war zwar aufgenommen, aber sie hatte den Boden so extrem mit dem Reiniger eingesprüht, dass alles klebte und wir mehrere Male richtig gründlich wischen mussten, dass es von den Fliesen wieder abging und nicht mehr klebte. Die ganze Flasche, die normalerweise mindestens 2 Monate hält, war nach 2 Wochen leer.

Sie hatte uns informiert, dass sie das letzte Mal betreut hatte und obwohl sie schon fest zugesagt hatte, noch während dem übernächsten Wochenende, an dem wir in Hamburg waren, zu betreuen, ließ sie den Schlüssel liegen und wollte nie wieder was mit uns zu tun haben. Also hatte ich mich online informiert, welche Alternativen wir haben.

Ich wurde fündig in Wermelskirchen „Zeit für Ihr Tier". Nach ein paar E-Mails mit Katja Voß hin und her, trafen wir uns mit der Mitinhaberin. Wir hatten ein gutes Gefühl und sie betreuten unsere Kater, während wir in Hamburg waren. Und wir waren begeistert. Sie gaben dem ältesten Kater wie selbstverständlich die Tablette wegen Schilddrüsen-Überfunktion, schickten uns Fotos und als wir wiederkamen, war sogar die Wohnung geputzt, sodass wir nicht direkt zu putzen anfangen mussten. Daneben gepinkelt hat er nur einmal ganz wenig, ansonsten war alles ok und die 3 waren irgendwie wie ausgewechselt. Verschmust, kamen direkt zu uns, hatten keine Angst mehr vor dem Staubsauger und schmusten sogar miteinander. Unglaublich - so sehr konnte ich mich am Anfang täuschen. Ich bin froh, dass es so gekommen ist.

Fragt mich jetzt nicht, warum, aber irgendwas scheint ihnen ja an der vorherigen Betreuerin nicht gefallen zu haben. Ich dachte immer, wir müssten die Bekannte warm halten, weil wir keine Alternative haben. Rückblickend betrachtet hätten wir viel früher mal im Internet gucken sollen. Denn der älteste Kater pinkelt nun viel seltener daneben und wir fühlen uns nun besser bei der Betreuung, obwohl wir dafür zahlen müssen. Vorteil ist, dass wir es als haushaltsnahe Dienstleistungen von den Steuern absetzen können. Und wenn ich jetzt so drüber nachdenke, dann hat der ältere Kater vielleicht sogar daneben gepinkelt, weil ihm irgendwas an der vorherigen Betreuerin nicht passte. Denn seit ich da war, war auch sie da und sie versorgte die Katzen seitdem in unserem Urlaub. Es musste also nicht unbedingt an mir liegen, sondern vielleicht an ihr. Man weiß es nicht. Ab und zu pinkelt er immernoch daneben, aber nicht mehr so häufig. Bis eine schlechte Angewohnheit wieder abgewöhnt ist, dauert es ja bei uns auch oft länger und geht nicht von heute auf morgen. Wer weiß, warum er sie nicht mochte? Katzen sind sehr schlaue Tiere. Und wir sind dankbar, dass es so kam, obwohl es im Urlaub nicht erfreulich war, dass sie so kurzfristig abgesprungen ist. Alles passiert aus einem bestimmten Grund.

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