Kärnbach – Gold Cut RR

Kärnbach - Gold Cut rr; Pfeife: Cavicchi

Kärnbach – Gold Cut rr; Pfeife: Cavicchi

Ich bin ja einer von den Rauchern, die es ableh­nen, immer den glei­chen Tabak zu rau­chen. Ich gehe gern in Läden und kaufe neue, mir unbe­kannte Tabake. Ab und an geht das gran­dios in die Hose; häu­fi­ger pas­siert das oben Geschriebene und ganz sel­ten lerne ich einen Tabak ken­nen, der wie für mich gemacht zu sein scheint.

So die­ser hier. Am Gold Cut RR hat mich erst mal nur der Namen gereizt – die unschein­bare Dose war es ganz sicher nicht. Nun bin ich lang genug “im Geschäft” um mir unter die­sem Namen auch etwas vor­stel­len zu kön­nen: einen ready rub­bed Virginia von der hel­len, natur­be­las­se­nen Art. Und da der Tabak – wie (glaube ich) alle Hausmarken von Kärnbach aus dem Hause K&K stam­men, konnte eigent­lich nicht viel schief gehen. Rauchbar wird das Kraut auf jeden Fall sein. Dachte ich. Und irrte ich.

Denn der Tabak ist nicht nur rauch­bar! Er ist wie für mich gemacht. Er ist genau so, wie ich mir einen guten Virginia vor­stelle!

Nach dem Öff­nen der Dose leuch­tet einem ein freund­li­cher Anblick in braun-gelben Tönen ent­ge­gen. Gerissener Virginiaflake. (Ich kenne sogar die Maschine, in den aus Flake-Scheiben/Streifen geready-rubbter Tabak wird.) Der Duft ist heuig-süß mit einem Hauch von… ja, wovon eigent­lich? Wenn ich es “Vanille” nen­nen würde, klänge es wie ein zuge­setz­tes Aroma. Wobei ich mir, wenn ich län­ger dar­über nach­denke, eben nicht ein­hun­dert­pro­zen­tig sicher bin, ob da nicht doch viel­leicht ein klit­ze­klei­nes wenig Aromatisierung dabei ist… Nein, das ist keine Vanille; viel­leicht ein Hauch Karamell – so wie diese däni­schen Butterbonbons duf­ten? Doch würde ich den Tabak und den Duft aus der Dose (und auch den Geschmack) natür­lich nen­nen. Früher wurde Cumarin genutzt, um Tabake sanft zu machen; das ist nicht mehr zuge­las­sen… aber irgend­was muss da ein­fach beige­fügt wor­den sein, um diese Cremigkeit zu erzeu­gen. Vermute ich mal.

Doch eigent­lich ist das schnurz­pie­pe­gal. Denn wenn der Tabak gestopft (nicht zu fest, da er sich aus­dehnt beim ers­ten Entzünden und nicht zu vor­sich­tig, da er dann nicht gut glimmt und sowieso am bes­ten die aller­größte Pfeife neh­men, die ver­füg­bar ist!) und ent­zün­det ist… dann teilt sich diese süße Virginia-Cremigkeit dem Rachen, der Nase und auch dem umge­ben­den Zimmer mit.

Kleine Köpfe mag der Gold cut RR nicht so sehr – da muss man stän­dig mit dem Reiniger han­tie­ren. Aber er schmeckt auch aus ihnen. Vermutlich könnte man den Tabak sogar mit Genuss aus einer Pfeife aus Porzellan rau­chen – aus Tonpfeifen jeden­falls schmeckt er rich­tig fein.

Ja, das Wort “fein” trifft es am Besten. Denn sein wir doch ehr­lich: viele Virginia-Flakes (und rr-Varianten) sind sich sehr ähn­lich; sind fast aus­tausch­bar. Und das trifft vor allem auf die eher natur­sü­ßen Virginias zu; die stren­ge­ren Geschwister sind da dif­fe­ren­zier­ter und deut­li­cher zu unter­schei­den. Die Unterschiede bei den weich-süßen VA-Flakes sind viel fei­ner und ver­mut­lich von vie­len Rauchern kaum zu unter­schei­den. (Ich schließe mich da nicht aus.) Doch der Spaß an einem Tabak wie die­sem hier kommt mit der Übung. Und ich gehe davon aus, dass der Tabak auch ohne Kenntnis der rund ein­hun­dert ähn­li­chen Varianten schmeckt; was mir aber wirk­lich Spaß berei­tet, ist, den Feinheiten des Tabaks hin­ter­her zu spü­ren.

Neben der immer vor­han­de­nen Grundsüße gibt es einen an Karamell erin­nern­den Ton, der nicht immer mit­schwingt, aber fast immer prä­sent ist. Dann die­ser Hauch des­sen, was ich mit Vanille asso­zi­iere (ohne, dass es sich dabei um Vanille han­deln muss). Und – natür­lich, die fein-würzige Süße eines guten Virginias. Die vor allem das ist, was für mich einen guten VA-Flake aus­macht und des­sen Raumduft mich selbst immer wie­der begeis­tert. Das riecht so … boden­stän­dig. Ich denke dabei sofort an Kaminzimmer vol­ler Bücher, einen schwe­ren Rotwein (obwohl star­ker Kaffee zu dem Tabak auch her­vor­ra­gend passt), lange schwere wein­rote Vorhänge und einen ural­ten Ohrensessel, in den man ver­sin­ken kann.

Wo war ich ste­hen­ge­blie­ben? Ach ja: Ihr sollt den Tabak kau­fen. Die sechs­zehn Euro und auch die zehn Cent sind gut ange­leg­tes und genuss­voll ver(b)rauchtes Geld.

Wie gut der Tabak ist: ich hab kaum bemerkt, dass ich fast ihn täg­lich als letz­ten des Tages rauchte (obwohl er nicht sehr stark ist – aber ich wollte den ein­fach nicht “neben­her” rau­chen) – und irgend­wie die Dose fast leer ist (des­halb auch ein Foto mit wenig Tabak drauf – ich hab das, was in der Dose war, an den Rand gescho­ben). Ich bin zufrie­den, dass der Laden nicht weit weg ist und ich pro­blem­los Nachschub bekom­men kann.

Nic


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