Kärnbach – Dannebrog

Dannebrog (Kärnbach)

Dannebrog (Kärnbach)

Kärnbach – Dannebrog

21. Januar 2015 / Nic Frank / 0 Comments

“Damit kannste nichts falsch machen!” sagte mein Stammhändler, als ich in den Laden stürzte, den Dannebrog aus dem Regal riss und auf den Ladentisch warf… ‘Bloss schnell bezahlen und raus hier ehe ich wieder Dinge kaufe, die ich zwar unbedingt brauche, aber derzeit nicht bezahlen kann’ dachte ich mir.

Der Dannebrog also… ein Tabak, der zwar früher einmal unter dem Label “Poul Olsen” daherkam, aber schon 2003, als ich ihn kennenlernte, bei Kohlhaase und Kopp gemischt wurde. Und noch immer ist es so, dass ich, kaum die Dose geöffnet, meine Nase tief in die Mischung stecken möchte (ich gebe es zu: Ich tat das auch).

Für mich gibt es kaum einen weniger appetitlichen Anblick (wir reden jetzt aber nur über Tabak!), als dieser hell- bis dunkelbraune ready rubbed, der, durchmischt mit ein paar groben Tabakblättern, nach Herbst und Heu riecht. Von einer damals sogar noch in Katalogen und auf Dosen stehenden Aromatisierung mit Vanille kann ich nichts erkennen. Und auch der in der Newsgroup damals viel diskutierte Anteil an Latakia ist im Geruch aus der Dose nicht wahrnehmbar.

Also los! Die größmögliche Pfeife aus dem Regal genommen, gestopft und unter Feuer gesetzt… doch was ist das? Der Dannebrog mag nicht, angezündet zu werden. Er wehrt sich und wehe, du hast zuviel Tabak in den Pfeifenkopf gedreht – denn dann ist eine feuerfeste Unterlage ein Muss. Doch dann, nach sieben bis zwölf Versuchen glimmt der Tabak. Und die Zunge umspielt ein Gedicht an Aromen: leicht rauchige (also doch etwas Latakia?) Grundtöne, viel süßer Verginiageschmack und vielleicht eventuell möglicherweise tatsächlich so etwas wie einen Hauch an Aroma? Ich möchte meine Hand dafür nicht ins Feuer legen; es gibt ja Virginias, die leise nach Aprikose oder Orange schmecken. So auch hier.

Ohne jetzt einen Filter-Nichtfilter-Streit vom Zaune brechen zu wollen: der Dannebrog schmeckt mit Filter (Kohle oder Meerschaum) aber er glänzt, wenn man ihn ohne raucht. Mir zumindest gelingt es sowieso besser, kühl zu rauchen, wenn ich keinen Filter benutze. Und wenn man es schafft, den Tabak immer kurz vor dem Verlöschen zu halten… dann schmeckt er… schmeckt er … einfach… köstlich. Es gibt tatsächlich wenige Tabake, die sich mit dem Dannebrog vergleichen lassen. Für mich ist er die gelungenste Melange an Virginasüße mit einer Spur erdiger Würze (je kühler, desto würziger!), gepaart mit einem kaum wahrnehmbaren Aprikosenaroma.

Der Raumduft ist viel “erdiger”, als der Geschmack; die frische Süße, die ich an VA-Flakes so mag, hängt nicht in der Luft. Aber man raucht ja nicht für den Geruch im Zimmer… sondern für den Genuss von Zunge und Nase. Und das schafft man mit dem Dannebrog spielend leicht.

Also: uneingeschränkte Kauf- und Rauchempfehlung!


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