“Kann man über Ereignislosigkeit berichten? Ich will es jedenfalls versuchen, denn dieser Versuch ist gleichzeitig ein Versuch, ihr zu entkommen….Immerhin ist sie(die Ereignislosigkeit) mehr geachtet als Spannung, diese womöglich gar in Verbindung mit Heiterkeit.Das wirke in jedem Falle unseriös und zeuge von niederem Geschmack oder Niveau in der literarischen Bildung.Da sind sich alle einig.Die jüngste Ingeborg Bachmann-Preisträgerin hat schließlich diese Auszeichnung auch nur bekommen, weil sie so schön elegisch schreibt.Kann man überhaupt noch anders schreiben?Zum Lachen reizen uns nur noch die Dinge, die in ihrer letzten Konsequenz den Galgenstrick schon spürbar werden lassen.Und wer etwa die lächerliche Unverschämtheit besitzt, von einer tiefen, warmen Freude durchdrungen zu sein, der steht sowieso im Verdacht, sich von dick mit Friede bestrichenem esoterischem Eierkuchen zu ernähren und das Rezept mit missionarischem Eifer weiterzureichen.Polemik. Auch eine Art, der Tristesse zu entkommen.”
Aus “Eine wie ich” von Katharina Thölken
gefunden bei Wortakzente
