Noch ein schöner Sonnentag: Heute gehts nach einem prima Frühstück von den Höhenhäusern zum Schwedenkreuz. Dieses steht auf der Biederbacher Höhe gegenüber dem “Schwabenkreuz” von Schweighausen. Als die Schweden im 30-jährigen Krieg 1634 Oberbiederbach brandschatzten, wurden vier Männer umgebracht. Einer wollte nach Schweighausen flüchten, wurde aber eingeholt und hier oben erschlagen. Der Überlieferung nach sollen sich hier auch drei Gräber von schwedischen Soldaten befinden. Der Kreuzstein mit einer kleinen Figurengruppe (Ausschnitt-Foto) ist eines der ältesten historischen Zeugnisse der Gemeinde Biederbach.
Später führt der meist schnee- und eisbedeckte Weg an der Schutterquelle vorbei, die hier oben bei 680 m Höhe zwischen Geisberg und Hünersedel entspringt. Schon nach 25 km erreicht sie bei Lahr die Rheinebene und mündet nach weiteren 30 km bei Kehl in die Kinzig. Einige Kilometer weiter entscheide ich mich für einen Abstecher ohne Rucksack zum Hünersedel mit seinem neuen Aussichtsturm.
Um das Jahr 1900 war der 744 m hohe Hünersedel noch waldfrei und wurde als Weidberg genutzt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde ein Vermessungsturm gebaut, der bis in die 1950er Jahre stehen blieb. Seit 2005 steht hier ein 28,7 Meter hoher, dreieckiger Treppenturm, der von drei Douglasienstämmen getragen wird.
Vorbei am Wanderheim Kreuzmoos (720 m, geschlossen!) ging es zum “Hohen Eck” und zum “Schillinger Berg”. Immer wieder war der Blick frei auf das gegenüberliegende Kandel-Massiv, auf das Elztal und – ganz unten – das Tagesziel Waldkirch (260 m). Etwa 25 Kilometer sind das geworden. Vor allem der Abstieg vom Sexauer Haseneckle über die Kastelburg nach Waldkirch hinunter hat mich gewaltig “geschlaucht”…