Trotz des hohen Ansehens, dass die Band Kaiser Chiefs aus Leeds bei der Musikpresse seit langem hat und dem Fakt, dass sie die Nummer eins der britischen Charts war, sind die Kommentare, die ihre originalität preisen eher rar. Am 24. November spielen sie im Huxley´s Neue Welt (http://www.huxleysneuewelt.com/events.html) in Berlin.
Was nachvollziehbar ist wenn man eine Reihe von Faktoren berücksichtigt, wie dass die Kaiser Chiefs, deren Name vom südafrikanischen Fußballteam herstammt, wo die Karriere des Lokalheroen Lucas Rabede von Leeds United begann, sich in eine lange englische Tradition von rockbands einreiht, die überstolz ihre Fuußballbegeisterung heraushängen lassen (Rod Stewart, Bernard Summer von Joy Division, New Order, The Wedding Present, Oasis, Lily Allen, Jarvis Cocker Blur und auch ein Elton John gehören zu den Stars der nicht enden wollenden Reihe der Fußballbegeisteter die sich hier anführen ließen). Auf der anderen Seite gehören die Kaiser Chiefs auch zu den Bands – wie Frank Ferdinand, The Futureheads oder des Dogs Die in Hot Cars – die in der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts die neue Welle des Post-Punk nach dem Ende des Punks der 70er und Anfang der 80er des 20. Jahrhunderts anführten und zwar solchem mit Elan und Qualität, dass man nicht mehr von einem bloßen weiteren Revival reden konnte.
Ohne Zweifel fällt es schwer, ihnen hinsichtlich des überraschende Erscheinen ihres bis dato vierten und letzten Albums auf ihrer Webseite nicht Glauben zuschenken. Es trägt den passenden und prophetischen Titel „The fututre is Medieval“, der nicht nur den eminenten visuellen Charakter der Verlagerung der zeitgenössischen Kultur berührt, sondern auch an das politisch-sozialen Abdriften der westlichen Gesellschaften inmitten der neuen Barbareien die an die Grenze rücken, beinhaltet. Dieses Album wird wie auch ihr erstes Rockgeschichte schreiben.
Wenn Radiohead mit „in Rainbows“ 2007 die Notwendigkeit eines Fixpreises für ein Album negieren (in Gedenk des Verlustes der physischen Präsenz der Platten im digitalen Zeitalter), gehen die Kaiser Ciefs einen neuen Weg indem sie den Kunden anhalten, aus 20 Songs 10 auszusuchen, in der Reihenfolge ihrer Wünsche, wobei man die Musik hören kann, bevor man sie auswählt. Hat man die 10 Songs einmal gewählt, für die man insgesamt sieben einhalb Pfund zahlt, ist jeder Kunde berechtigt, seine eigene Version des Albums zu verkaufen, wobei er einen Pfund königliche Sterling gewinnt.
Seit einigen Monaten gibt es dieses Album, das 12 Songs umfasst, auch zum Verkauf in physischer Form und seine Songs sind das Herzstück des Konzerts, welches es im Huxley’s Neue Welt zu hören gibt.
Paul Oilzum
Auch wenn etwas feinfühliger, “The future is Mediaval” beinhaltet Songs, die düsterer sind als sonst, melancholischer und schwermütiger, auch wenn es die üblichen Energieschübe ebenso gibt. Wenn sie appartments in Berlin mieten, können sie sich jedoch direkt von der Qualität überzeugen, die sie auf diesem Konzert erwartet.
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Übersetzt: Mara Maroske
