Justine privat- Create yourself

Jahrelang dachte ich, es sei wichtig „sich zu finden“. Ich verbrachte Monate damit, mich selbst zu suchen. Unter Steinen, Brücken, in Yogakursen, am Grund von Weinflaschen und in Betten von anderen Menschen - aber gefunden habe ich mich nicht. 

Justine privat- Create yourself

Bildbearbeitung: http://mary-buecherblog.blogspot.de/


Von einem Selbstfindungstrip zum nächsten wuchs meine Frustration. Weder inmittenvon pöbelnden Punkern, noch im Dampf von dutzenden kiffenden Hippies konnte ich erkennen, wer ich sein sollte. Verbissen versuchte ich meinem Spiegelbild zu entlocken, wer ich eigentlich war und wo ich mich gerade befand;doch dabei vergaß ich eine entscheidende Frage: Wer wollte ich eigentlich sein?Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich zumindest, was ich alles nicht wollte. Die Lust auf dauerndes Gepöbelt hielt sich in Grenzen und Drogen langweilten mich genauso wie schonungslose Besäufnisse. Eine Partynacht ist wie die nächste, nur die kotzenden Menschen ändern sich. Berufsbedingt kam ich auch nicht viel weiter - ich hatte alles probiert, was mir eingefallen war und fand alles so ziemlich gleich ätzend. Ich kam also nicht weiter. Es ging weder vor, noch zurück und stattdessen immer munter im Kreis. Neue Haare, neuer Job und die gleiche Unzufriedenheit. Doch dann war ich an dem Punkt, der dafür sorgte, das ich aus dem Kreis ausbrach. 
Es war mir egal, wer ich war!Ich wollte anders sein. Ich hatte keine Lust mehr, die immer gleichen Fehler zu machen und mir die immer gleichen Lösungen dafür auszudenken. Ist es denn so wichtig, wer man ist? Sollte es nicht viel wichtiger sein, wer man sein will?
Ich wusste genau drei Dinge über mich selbst: Langeweile war für mich tödlich, meine Haare würden auch in den nächsten Jahren keine einheitliche Farbe haben und die vielen Fehler, die ich begangen hatte, sorgten zumindestens dafür, dassich wusste, was ich nicht mehr sein wollte.Justine privat- Create yourself
Das ganze Selbstmitleid, die Selbstverletzung und das permanent am Abgrund Herumlungern und Schlucken hatte einfach den Reiz verloren. Ich wollte mehr, mehr sein, mehr tun, mehr fühlen und mehr leben. Ich sein und sein, wie ich will!
Zugegeben - das klingt banal und recht simpel, die Umsetzung ist jedoch etwas, dass mich noch immer auf Trab hält. Aber es fühlt sich alles besser an. 
Ich habe immer noch mit den (altbekannten) Problemen zu kämpfen - meine schreckliche Familiengeschichte, Suchtpotenzial in vielerlei Hinsicht und einen Geldbeutel mit schwarzen Loch. Aber inzwischen habe ich mir auch vieles erkämpft. 
Ein Selbstbewusstsein, von dem ich nie gedacht hätte, es mal zu besitzen, ein Hobby, das mich ausfüllt und mir Spaß macht, Verantwortung, die mir nicht auferlegt wurde, sondern die ich mir selbst ausgesucht habe - und das verfluchte schwarze Loch in meinem Geldbeutel werde ich auch noch stopfen
Was ich damit sagen will ist: Verschwendet keine Zeit, Euch selbst zu suchen. 
Fangt einfach an, jemand zu werden, der ihr sein wollt. Man muss keine großen Sprünge machen, um von der Stelle zu kommen, kleine Schritte reichen auch. 
Macht Euch selbst zu dem Menschen, den Ihr lieben könnt - egal was passiert. 

wallpaper-1019588
Wings for Life World Run 2024 in München – persönliche Eindrücke
wallpaper-1019588
Crunchyroll: Drei weitere Anime erscheinen im Simulcast
wallpaper-1019588
Algarve News vom 29. April bis 05. Mai 2024
wallpaper-1019588
Wings for Life World Run 2024 – mein erster Lauf seit langem