Junge Talente und eine halbe Ente im GOP Varieté

Bei dieser Show fliegen die Schlüpfer nicht auf die Bühne, sondern von der Bühne! „Sehr schön – besonders der rote“, kommentiert Jan Mattheis, der zaubernde Moderator der Show, das Geschehen. Ja, das sei seine Lieblingsfarbe, erwidert Thomas John, der US-amerikanische Komiker, der die Moderation des Abends durch seine ganz eigene Art unterstützt.

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Passend zum Start in die Vorweihnachtszeit wechselt im neuen GOP Varieté Theater in Bonn das Programm. Nach „Plüfoli“ begeistert die nächsten drei Monate „Talents“ die Zuschauer. Ob es wieder 30.000 Menschen sein werden, die dem jungen Theater die Türen einrennen werden? So viele sahen die Premieren-Show, die seit September den roten Saal füllte.

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Die Mischung macht’s 

Wer seine Lachmuskeln trainieren und gleichzeitig junge, zum Teil preisgekrönte und weltrekordhaltende Artisten sehen möchte, darf „Talents“ nicht verpassen.

Hinter dem Programm steckt die Idee, jungen Künstlern eine Bühne zu geben, die jeder von ihnen mit ihrer einzigartigen Persönlichkeit und ihrer Show füllen darf. Es gibt keine vorgegebenen Rollen, keine zusammenhängende Geschichte. Der rote Faden besteht aus dem, was all die verblüffenden Menschen auf der Bühne eint: Talent und harte Arbeit.

Durch den Abend leitet eine intelligente Moderation, die dank der beiden grundverschiedenen Charaktere von Jan und Thomas zu keinem Zeitpunkt unpassend oder langweilig ist. Sie beide erhalten ebenfalls genug Raum, ihre eigenen Talente und ihr Können zur Schau zur stellen. Und das gerne mit Hilfe „Freiwilliger“ aus dem Publikum. Spätestens bei Jans Bauchredner-Nummer fließen Tränen vor Lachen und es gibt kein Halten mehr im Theatersaal.

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Einzigartige Talente  

Die Show beginnt mit einer der ästhetischsten Darbietungen, die ich aus dem Varieté kenne: Die junge Schwedin Linn Holms entführt mit dem Cyr direkt in andere Sphären. Das Quartett VIP lässt das Publikum dank ihrer kraftvollen Voltige den Atem anhalten, während die vier muskulösen Ukrainer Kraft und Körperspannung unter Beweis stellen.

Die für ihre Performance ausgezeichnete Französin Alba Faivre zeigt ihr Können am chinesischen Mast und am Vertikalseil. Bei beidem habe ich Angst, dass sie herunterfällt, doch ihr perfekt gespannter Körper und ihr ausdruckstarkes Gesicht machen ihre Auftritte zu Nummern, bei denen man den Blick gar nicht abwenden kann. Und natürlich meistert sie sie perfekt.

Sogar eine Bonner Künstlerin ist dabei: Charmant und witzig erzählt Melanie Hagedorn von dem kleinen Mädchen, das eigentlich Ballerina werden wollte und dann auf dem Schlappseil endet.  Innovativ und unterhaltsam ist das unerwartet vielseitige Jongleur-Spiel von Emil Dahl.

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Atemberaubend 

Manchmal bleibt mir die Luft vor Lachen weg, wenn Thomas John auf seine alberne Art mit Tischtennisbällen um sich wirft oder einen Pseudo-Striptease hinlegt. Dann wieder halte ich den Atem an, weil ich Angst habe, dass Alba vom Vertikalseil fällt. Natürlich fällt niemand, denn alle Artisten sind perfekt vorbereitet und absolut in ihrem Element.

Im Vergleich zur Eröffnungsshow „Plüfoli“ kann man hier in den Gesichtern noch die Konzentration und Anstrengung sehen, die unterhaltsame Leichtigkeit tritt in den Hintergrund. Es ist der einzige Hinweis darauf, dass es noch junge Talente sind, die diesen Abend bestreiten. In ihren Bann ziehen sie das Publikum allemal.

Am meisten beeindruckt hat mich die Performance von Andrey Poslushnoy, der mit einer unglaublichen Körperbeherrschung und fließenden Bewegungen Kraftakte am Boden vollführt, die das Publikum staunend zurücklassen.

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Das Weihnachtsmenü 

Abgerundet wird der Abend dank des dreigängigen Weihnachtsmenüs. Vor der Show gibt es – bereits im Theatersaal – Kürbissuppe gefolgt von Ente mit Rotkohl und Zimtgnocchi.

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In der Pause wird dann noch das Dessert serviert: Apfelstrudel mit Vanillesauce. Dabei kann man vor lauter Lachmuskelkrampf beinahe nicht essen, denn die Pausenclowns Jan und vor allem Thomas haben dem Publikum bis hier hin schon mächtig eingeheizt.

„Talents“ ist vom 30.11.2016 bis zum 26.02.2017 im GOP Bonn zu sehen. Und wer Varieté mag, sollte unbedingt hingehen!


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