Julie weiß, wo die Liebe wohnt
Gilles Legardinier
Goldmann, 2013
978-3442479009
8,99 €
Julie und die Liebe! Aber zu einem Namensschild? Sie könnte leicht für verrückt gehalten werden, dabei glaubt sie einfach nur an die wahre, außergewöhnliche Liebe. Da darf es auch schon mal ein Name sein! Und tatsächlich ist der Mann dazu auch gar nicht so schlecht. Doch, welche Liebesgeschichte läuft schon glatt?
Julie ist aus purem Zucker. Auf ihrer französischen Stadtwolke lebt sie in einer Straße, ändert plötzlich ihren Job und beginnt ihr Leben neu. Zu schön, um wahr zu sein – finde ich. Denn Julie begegnet nie einem Problem – die Glückliche. Aber manchmal auch etwas unglaubwürdig. Ihr leichte Art verschafft ihr viele Freunde.
Und genau diese Freunde sind wie ein ganzes Dorf. Die Nachbarin, der Gemüseverkäufer, die Bäckerin – jeder Charakter hat etwas Einzigartiges. Mal sind sie mürrisch, mal vergnügt und mal sehr liebevoll. Ein toller Haufen für den es sich ihn auch Julie kennenzulernen.
Und der junge Mann? Der gefällt mir auch sehr gut, vor allem weil er sich später als klitzekleines Problem für Julie entpuppt
Ein Dorf ist ein Dorf, bleibt ein Dorf und wird immer ein Dorf sein. Oder findet der Leser tatsächlich ein Hauch Pariser Stadtluft in diesem Buch. Man weiß es nicht! Ich fühlte mich wie in Paris, aber das will nichts heißen. Und tatsächlich kannten sich alle Menschen viel zu gut in diesem Dorf.
Die Liebe, die Liebe ist ein seltsames Spiel und da Julie auch manchmal etwas verträumt und seltsam ist, passen diese zwei Dinge wunderbar zusammen. Ob man sich nun in ein Namensschild verlieben kann oder nicht, auf jeden Fall ist es eine bunte Geschichte.
Mein Problem war, dass ich schnell mehr erwartet habe. Aber erst lerne ich Julie kennen, dann die ganze Straße, ihr Treppenhaus, ihren Briefkasten ….. Und dann irgendwann passiert das, wofür ich hier bin. Das dauerte mir einfach zu lange. Außerdem finde ich, dass Julie zu wenig Probleme hat und alles etwas zu locker abläuft. Ich ändere meinen Job? Hall, Welt und finde sofort einen Neuen.
Es ist verwunderlich, dass Julie länger braucht, um ein gewisses Geheimnis aufzudecken. Denn nicht immer ist alles so, wie es scheint. Zwar ist der Roman recht amüsant, aber manchmal geht Julie mir mit ihren Gemütsumbrüchen etwas auf den Keks. Schnell ist sie traurig, betrübt und dann lacht sie wieder jemanden an. Ihre Mentalität war nicht unbedingt mein Geschmack.
Was soll ich zu so einem süßen Buch sagen? Das Cover erinnert mich an den Film “Die anonymen Romantiker”. Julie könnte auch in so einer Selbsthilfegruppe sitzen und über die Liebe reden. Ich kann den Film nur empfehlen.
Julie wohnt zwar da, wo ich gerne wohnen würde und ist ein ganz süßer Mensch, aber der Funke der Liebe ist nicht übergesprungen. Am Anfang etwas langatmig, kommt es am Ende nicht zum Schluss.