AliceJudith HermannS. Fischer Verlag192 Seiten18,95 € (Hardcover)8,95 € (Taschenbuch)
Der Tod konfrontiert früher oder später jeden von uns mit seiner hässlichen Fratze. Alice, die Protagonistin von Judith Hermanns gleichnamigen Roman, ist distanzierte Begleiterin, stille Freundin und leidende Liebende von fünf verschiedenen Männern, die ganz unterschiedliche Rollen in ihrem Leben einnahmen: die verflossene Liebe, ein Freund, der Onkel, der eigene Mann. In fünf Kapiteln beschreibt Hermann, wie ihre Protagonistin den sterbenden Männern und ihren Frauen zur Seite steht, bzw. sich mit dem Tod einer geliebten Person beschäftigt. In leisen, vorsichtigen, nüchternen Worten beschreibt Judith Hermann damit eine sehr wichtige Phase im Leben eines jeden Menschen: das Abschiednehmen. Die einzelnen Kapitel stehen für sich ohne direkten Bezug untereinander. Jedes Kapitel behandelt einen Todesfall. Erst im letzten Kapitel wird ein Bogen geschlagen, der die verschiedenen Geschichten miteinander verbindet. Hermanns Personen wirken unnahbar, sie werden auf das Nötigste reduziert. Ein im ersten Kapitel stets präsentes Kind wird dabei z.B. nicht beim Namen genannt, auch ein Geschlecht wird nicht preis gegeben. Es bleibt "das Kind". Die Autorin bedient sich auch keiner wuchtiger, schnulziger Sprache wie das bei solchen Themen leider häufig der Fall ist. Sie bleibt nüchtern und gerade dadurch bekommt der Text sehr viel Gefühl, wirkt auf eine Art und Weise leise und traurig, bedrückend und trotzdem auch hoffnungsvoll. Denn irgendwie geht es weiter. Irgendwie.
Mir hat der Roman sehr, sehr gut gefallen. Besonders schön fand ich das meisterliche Zusammenführen all der kleinen Details zum Ende hin. Obwohl das Buch kaum Handlung aufweist und an sich recht schnell klar wird, wie vorausschaubar all das ist, wird es nicht langweilig. Hier geht es nicht um eine besonders spannende Handlung, es geht um Gefühle und das Leben an sich. Ein wirklich wunderschönes Buch, dass ich zu lesen empfehle :)
Der Tod konfrontiert früher oder später jeden von uns mit seiner hässlichen Fratze. Alice, die Protagonistin von Judith Hermanns gleichnamigen Roman, ist distanzierte Begleiterin, stille Freundin und leidende Liebende von fünf verschiedenen Männern, die ganz unterschiedliche Rollen in ihrem Leben einnahmen: die verflossene Liebe, ein Freund, der Onkel, der eigene Mann. In fünf Kapiteln beschreibt Hermann, wie ihre Protagonistin den sterbenden Männern und ihren Frauen zur Seite steht, bzw. sich mit dem Tod einer geliebten Person beschäftigt. In leisen, vorsichtigen, nüchternen Worten beschreibt Judith Hermann damit eine sehr wichtige Phase im Leben eines jeden Menschen: das Abschiednehmen. Die einzelnen Kapitel stehen für sich ohne direkten Bezug untereinander. Jedes Kapitel behandelt einen Todesfall. Erst im letzten Kapitel wird ein Bogen geschlagen, der die verschiedenen Geschichten miteinander verbindet. Hermanns Personen wirken unnahbar, sie werden auf das Nötigste reduziert. Ein im ersten Kapitel stets präsentes Kind wird dabei z.B. nicht beim Namen genannt, auch ein Geschlecht wird nicht preis gegeben. Es bleibt "das Kind". Die Autorin bedient sich auch keiner wuchtiger, schnulziger Sprache wie das bei solchen Themen leider häufig der Fall ist. Sie bleibt nüchtern und gerade dadurch bekommt der Text sehr viel Gefühl, wirkt auf eine Art und Weise leise und traurig, bedrückend und trotzdem auch hoffnungsvoll. Denn irgendwie geht es weiter. Irgendwie.
Mir hat der Roman sehr, sehr gut gefallen. Besonders schön fand ich das meisterliche Zusammenführen all der kleinen Details zum Ende hin. Obwohl das Buch kaum Handlung aufweist und an sich recht schnell klar wird, wie vorausschaubar all das ist, wird es nicht langweilig. Hier geht es nicht um eine besonders spannende Handlung, es geht um Gefühle und das Leben an sich. Ein wirklich wunderschönes Buch, dass ich zu lesen empfehle :)