Der Flughafen von Mogadischu hat leider bereits einen anderen Namenspatron…
Der Hamburger Flughafen soll nach dem Willen der Jusos (und vieler anderer) bald Helmut Schmidt Airport heißen.
Okay, meinetwegen. Helmut Schmidt hat es sicherlich verdient, einen eigenen Flughafen zu bekommen (mit extragroßem Raucherbereich). Aber hmm – Konrad Adenauer in Köln, Franz Josef Strauß in München, Willy Brandt in Berlin – warum zum Teufel gibts in Deutschland eigentlich nur Politiker als Flughafenpaten?!
Zur Erinnerung: In Polen, Ungarn und Brasilien sind die Flughäfen der wichtigsten Metropolen nach Komponisten benannt. Polen, als musikalischste Nation der Welt, leistet sich sogar drei Komponisten-Airports: Fryderyk Chopin in Warschau, Henryk Wieniawski in Posen und Ignacy Jan Paderewski in Bromberg (gut, Paderewski war auch mal Kurzzeit-Ministerpräsident). In Budapest landen die Düsenjäger auf dem Liszt-Ferenc-Flughafen. Rio de Janeiro hat seinen Airport auf den Namen Antonio Carlos Jobim getauft. Im argentinischen Mar del Plata steht Astor Piazzolla Pate, im oberitalienischen Parma Giuseppe Verdi. Im tschechischen Ostrava gibt es den Flughafen Leoš Janáček und im rumänischen Bacău den George Enescu International Airport. Selbst die vielgeschmähte Ostukraine nannte bis vor kurzem den Sergei Prokofjew Airport in Donezk ihr Eigen (inzwischen liegt er in Trümmern). Und unsere südlichen Nachbarn fahren mit ihren Fiakern zum Flughafen W. A. Mozart in Salzburg.
Aber hier? Wo ist der Johann-Sebastian-Bach-Flughafen Leipzig? Der Robert-Schumann-Airport Düsseldorf? Der Flughafen „Richard Strauss“ München? Der Meistersinger-Airport Nürnberg (welcher immerhin der einzige ist, der nach einem Künstler benannt ist: Albrecht Dürer)? Ganz zu schweigen vom Lachenmann International Airport Stuttgart und dem Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden Rihm–Boulez…??
Tja, immerhin wird ja nun der Hamburger Flughafen vielleicht bald nach einem Hobbypianisten benannt.
Möge er in Frieden ruhen.