Jesus - sag was!

An diesem Palmsonntag schneit es im Westen. Im Osten haben wir um die 4° Grad. Nicht zu warm für die Jahreszeit, könnte man sagen. Sagt man aber nicht. Ein Sonntagmorgen an dem wir aus Tschechien Kohlestrom beziehen. Und aus Frankreich Atomstrom. Wir fahren im Auto zurück nach Berlin und sind froh, dass wir NOCH Kraft-Wärme-Kopplung nutzen dürfen, die das Innere des Autos wärmt. Im RBB Inforadio hören wir nämlich Regine Günther und etliche junge Frauenstimmen darüber schwadronieren, dass wir jetzt alle ganz schnell Panik kriegen sollten.

Die Panik bekam ich gestern schon. Als ich in der WELT las, unser Berliner Bischof habe Greta Thunberg mit Jesus verglichen. Die FridaysForFuture Schülerstreiks verglich er mit dem auf einem Esel nach Jerusalem reitenden Jesus, dem die Leute vor Verzückung Palmzweige auf den Weg geworfen hätten.

Ich musste zuerst laut lachen, als ich das las. Danach dachte ich zum ersten Mal ganz ernsthaft, ob die uns in Berlin wirklich etwas ins Trinkwasser tun. Oder ob das einer Regie folge, die die Freakschraube alle zwei Wochen eine Umdrehung weiter schraube. Auch im WDR TV "Ihre Meinung" hatten sich am Dienstagabend erwachsene Männer entzückt über die streikenden Schüler gezeigt ( Link). Eine Minderheit anderer "alter, weiser" Männer wollte den Meteorologen Sven Plöner korrigieren, der die alte Mär von den "97 Prozent der Wissenschaftler, die sich über den menschengemachten Klimawandel einig" seien wiederholten. Sie wollten klar stellen - da bin ich sicher- dass 2/3 aller Wissenschaftler weder eine Bestätigung noch eine Widerlegung dieser These sehen. Aber Bettina Böttinger übersah die gereckten Finger geflissentlich.

Es ist schon typisch, dass der WDR glaubt, über Stimmungsbilder die Wahrheit finden zu können. Wir lesen und hören ja regelmäßig, wie armselig es inzwischen über unsere Schulbildung bestellt ist. Aber alle finden es toll, dass die Schüler "jetzt etwas tun". Und worauf stützen sich die Greta Thunberg Jünger? "Wir wollen mit den Demos erreichen, dass wir endlich gehört werden."

Und alle Eltern so: Yeah!

Im Radio hören wir offenbar gut organisierte Schülervertreter, die von der Verkehrssenatorin fordern, da die Schüler ja vom Klimawandel betroffen seien, müssten sie auch wählen dürfen. Auf 14 Jahre solle das Wahlalter gesenkt werden. Aber das ging sogar Regine Günther zu weit. Man hörte diesem und anderen Schülern, vor allem Schülerinnen, die sich zu Wort meldeten an, dass sie es gewohnt sind, dass ihre Wünsche sofort erfüllt werden. Sie sehen es nicht ein, sich an demokratische Abstimmung zu halten - sie fordern nicht legitimierte Mitspracherecht in Parlamenten. Und da springen die Jungendorganisationen von BUND, NABU etc. sofort drauf - und machen "Angebote".

Da wächst eine Generation heran, die von Naturwissenschaften, von Ochsentouren überhaupt, nichts mehr wissen will. Sie wird von ihren Eltern und Lehrern dazu erzogen, ihren Willen umgesetzt zu kriegen. Denen kann man nicht mit Argumenten kommen. Die berufen sich auf Umfragen und "Stimmungsbilder" auf Events.

Frau Günther führte aus, dass sie sich "überall in der Welt" - Shanghai, Shenzen, Kalifornien etc.- angeschaut habe, wie man dort mit dem Autoverkehr umgehe. Sie war dort übrigens nicht hingerudert.. Sie sagte, Berlin werde eine der letzten Städte sein, die den privaten Autoverkehr komplett zurückdrängen werde. "Denn wir können ja als Stadt nicht mehr Raum für Verkehrsmittel schaffen. Wir müssen entweder Parkstreifen an die Radfahrer geben oder Fahrstreifen. Für die Auto fahrenden Bürger bedeute das eine Änderung ihres Individualverhaltens zugunsten der Stadtgesellschaft."

"Stadtgesellschaft". Soziologen erfinden gerne fiktive Figuren, denen sie Namen geben und auf die sie dann ihre Politik stützen. "Community" für Minderheiten war auch so ein Begriff. Diese Begriffe suggerieren, dass "wir uns alle einig" sind - nur Du hälst an Deinem alten Verhalten fest und schadest der "Gesellschaft".

Aber schon Maggie Thatcher wusste: So etwas wie Gesellschaft gibt es gar nicht.

In der WELT hatte ich morgens über die sinkenden Realeinkommen der Mittelschicht gelesen. Über einen 24 jährigen Somali, der im 3. Stocke eines Kaufhauses in Minnesota das Baby einer Kundin aus dem Kinderwagen genommen und über das Geländer geworfen hatte. Ob ihm einfach nur langweilig war oder morgens mit dem Schokopudding nicht gestimmt hatte - man weiß es nicht. NRW Innenminister Reul, der uns vor neuen kriegserfahrenen Clans warnt. Von Rekordsteuern, neuen Belastungen durch die Grundsteuerreform, entwertete Diesel, Senioren, die ihre Wohnungen mit "neuen Familien" tauschen sollen.

All dies - reale Risiken, die tlw. schon eingetreten sind- bewegt diese Jugend nicht. Sie bewegt nur das, was ihnen die Staatssender tagtäglich eintrichtern: Deutschland ist immer noch Nazi und seine Kohlekumpel versenken im Pazifik ganze Inseln.

Leider springen inzwischen auch Vorstände von Autoherstellern auf diesen Zug auf. Eine für Compliance zuständige Vorständen, von der man eigentlich eine Zuarbeit zu Ermittlungsbehörden in Sachen Was-wusste-der-Vorstand erwartet, lässt sich aus über Probleme mit AfD Betriebsgruppen und sieht in Frankreich eine "Energiewende", weil Paris auf Elektroautos umsteigt. Sie scheint nicht mal zu wissen, dass sich Frankreich fast komplett mit Atomstrom versorgt und genau dieser in Deutschland nicht als "Energiewende" gilt.

Aber was sind schon Fakten gegen moralische Überlegenheit?

Ich bin da skeptisch. Alle springen konform auf den Zug auf. Alle beziehen sich auf Merkel, Obama, die Fischer im Pazifik und die Bezopfte aus Schweden. Mit Einwänden, Counterproposals etc. kommst Du nicht mehr durch.

Es ist der Beginn des Ökototalitarismus. Da bin ich mir sicher.


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