"Stolze Hellenen" sind, entgegen allem, was dagegen spricht, keine fünf tschechischen Schlagersängerinnen, die trotz ausbleibender Hits darauf bestehen, in der Fürstensuite zu nächtigen, wenn sie nun schon mal in Bautzen gastieren müssen. Sondern Angehörige eines Volkes, dass sich nach der Erfindung der Demokratie vor 2.500 Jahren zu Ruhe setzte.
Dort aufhältig, wie deutsche Behörden formulieren würden, fühlt sich Athen, das nach einigen Eroberungskriegen "Griechenland" heißt, angegriffen. Und wie die gealterte Schlagediva fordert es die Berücksichtigung seiner Würde, seines Stolzes: Die Umsetzungs des Hades-Planes, den Helmut Kohl mit einigen Getreuen Anfang der 90er Jahre ausarbeitete, um Europa unter deutsche Kuratel zu stellen, könne nicht das letzt Wort sein, die neuen Herrschen müssten .
Es ist wie von Karl Ludwig von Knebel beschrieben. "Aller Stolz ist defensiv, ein Verteidiger der Stelle, die leer ist", beschrieb der schon vor 200 Jahren den Zustand der griechischen Staatsfinanzen. Je leerer der Laden, desto lauter das Geschrei der Verkäufer. Ein PPQ-Dokudrama über Albanien,das das Land der Skipetaren als ganzes Gegenteil von Griechenland beschreibt, fand bei Youtube kundige Kommentatoren: "Hellasfuckedturks" hat ihn noch, den Stolz, der Griechenland bei keinem Eurogipfel mehr anzusehen ist: "fuck Albania 3 rd Class Country" hat er knapp, aber ehrfurchtsvoll geschrieben.
Kein Zweifel, Griechenland schaut auf zu Nachbarn, die es geschafft haben.