Die japanische Küche ist tief mit sozialen, historischen und kulturellen Informationen verwurzelt. Sie wird weltweit und auch in Deutschland immer bekannter und beliebter, gut zu sehen am Beispiel Sushi. Restaurants, die japanische Speisen und Getränke anbieten, sind fast überall auf der Welt zu finden. Doch dreht sich bei der japanischen Esskultur bei weitem nicht alles nur darum, den Esser satt zu machen, sondern vielmehr um das Zusammenkommen von Menschen und das Bewahren von traditionellen und kulturellen Gebräuchen.
Mit der folgenden Einführung zur japanische Küche wirst du zum einen erkennen, dass die Speisen der japanischen Esskultur in erster Linie eng mit der Geschichte Japans verwoben sind. Zum anderen wirst du am Schluss des Beitrags den unglaublichen Drang verspüren, dein Wissen sofort in die Tat umsetzen zu müssen! Zum Beispiel mit dem Ausprobieren von ganz unterschiedlichen, traditionellen Rezepten. Viel Spaß beim Lesen – Kommentare dazu, wie dir die Informationen gefallen haben, sind immer willkommen!
Was dich hier erwartet:
- Was ist die japanische Küche?
- Wie verlief die Geschichte der japanischen Küche?
- Was ist Washoku und Yoshuko?
- Was essen Japaner? – Japanische Hauptnahrungsmittel und -zutaten.
- Was sind wichtige Kochmethoden in der japanischen Küche?
- Welche typischen Gerichte (zum Frühstück, Mittagessen und Abendessen) werden in Japan gekocht?
- Wie gesund ist die japanische Ernährung [plus Rezept]?
1. Was ist die japanische Küche?
Die japanische Küche ist vor allem LECKER, AUSGEWOGEN und GESUND – und im Gegensatz zur landläufigen Meinung viel weniger kompliziert als angenommen wird. Für viele Rezepte werden nicht mehr als fünf verschiedene (meist typisch regionale) Zutaten benötigt, da idealerweise der Eigengeschmack der Lebensmittel erhalten bleiben soll. Die schonenden Kochmethoden gehören zu den grundlegenden Qualitäten eines jeden Hobbykochs. Die daneben zentralen Ansätze, die in japanischen Küchen verfolgt werden, sind: Frische, Qualität und Saisonalität der Zutaten!
Typisch für die japanische Ernährung ist, dass über den Tag verteilt eher viele kleine Mahlzeiten gegessen werden als wenige große Gerichte. Dazu kommt zumeist Reis und Gemüse auf den Tisch, gefolgt von Fisch, Fleisch und Eiern – Milchprodukte werden nur sehr selten eingesetzt. Unterteilt wird sie in die die zwei heute gebräuchlichen Hauptkategorien Washoku (die traditionelle Küche Japans) und Yoshuko (Rezepte mit starkem westlichen Einfluss), aber dazu weiter unten mehr.
Eine gelungene Dokumentation als Einführung in die japanische Esskultur für Anfänger bietet ein Film der ZDF, der sich unter dem Titel „Versessen auf Essen“ damit beschäftigt, wer in Japan am gesündesten isst!
2. Wie verlief die Geschichte der japanischen Küche?
Die japanische Geschichtsschreibung wird üblicherweise in die Zeiten und Perioden unterteilt, die einhergehen mit den Veränderungen der Regierung. In groben Zügen wiedergegeben bedeutet dies, dass das alte Japan, das gezeichnet war von einer zentralen Autoritätsperson und dessen kaiserlichem Hof, im 12. Jahrhundert abgelöst wurde von miteinander verfeindeten Kriegerregierungen (Samurai) – was der mittelalterlichen Periode entspricht. Die frühe Moderne begann im 16. Jahrhundert mit der Wiedervereinigung und der Herausbildung des Tokugawa Shogunats. Das moderne Zeitalter schloss sich im Zuge der Meiji Restauration im Jahr 1868 an und dauert bis heute an.
Im Gegensatz zum schnellen Wechsel von politischen und ökonomischen Systemen, finden Veränderungen und Anpassungen der Ernährung und Geschmäcker der Menschen nur langsam und über mehrere Generationen hinweg statt. Die japanischen Küche mit ihren Meilensteine und wichtigen Stationen in der Geschichte weicht daher teilweise stark von der üblichen historischen Einteilung Japans ab.
Die Japanische Küche in den Jahren vor der Meiji Restauration 1868
Die uns heute bekannte japanische Küche geht weit zurück auf die Jahre von 531 bis 580, als der Buddhismus in Japan ausgehend von Korea Einzug erhielt. Damit verbunden waren tiefgreifende Veränderungen. Ganz besonders der (heute teilweise) Verzicht auf Fleisch und andere tierische Produkte sowie der große Anteil von Gemüse in der japanischen Küche geht auf diese Zeit zurück. Neben der Ausbreitung der buddhistischen kulinarischen Einflüsse stellt das Jahr 607 einen weiteren wichtigen Meilenstein dar: Als zu dieser Zeit die erste japanische Botschaft nach China geschickt wurde, brachten die Ausgesandten nach und nach neue Formen von Lebensmitteln und Kochmethoden aus China mit, zum Beispiel das Haltbarmachen von Sojabohnen (Fermentierung zu Miso-Paste), Keramik-Geschirr und Reisschalen sowie Essstäbchen. Im Speziellen der Beginn der großflächigen Kultivierung von Reis (ab dem Jahr 710) über das noch nicht urbanisierte Land hinweg ist hier zu erwähnen.
Bis zu diesem tiefgreifenden Wechsel der Ernährung wurden vor allem Wurzeln wie Yams, Lilienwurzeln und Taro sowie Hirse angebaut und verzehrt. Damit wurde nicht nur eine wesentliche Zutat für die japanische Küche (früher wurde nicht nur weißer Reis angepflanzt, sondern eine Vielfalt an buntem Reis geerntet) hervorgebracht, sondern auch der Grundstein für das Brauen von Sake und Mirin gelegt.
Heute wird davon gesprochen, dass erst mit dem Reisanbau ein Rechtssystem und das Kaisertum in Japan initiiert wurde. Trotzdem bliebt die japanische Küche auch in den folgenden Jahrhunderten – auch aufgrund des Einzugs der Samurai-Kriegerregierungen – eher einfach und in der Zusammenstellung simpel.
Ankunft der Portugiesen
Mit der Ankunft der Portugiesen in Tanegashima in den Jahren 1542/43 fassten auch westliche Rezepte und Zutaten (vor allem mit Ei und Zucker sowie mehr Fleisch) in Japan Fuß – bis heute beliebte Beispiele hierfür sind Kuchen wie Kasutera und Tempura sowie Zutaten wie Kartoffeln oder Paprika.
Um das Jahr 1585 herum etablierten sich die wesentlichen Regeln der Teezeremonie, womit auch der Grundstein der sogenannten Kaiseki-Küche – leichtes Menü, das traditionellerweise zur japanischen Teezeremonie in speziellen Restaurants gereicht wird – gelegt wurde.
Mit der Isolation Japans der Jahre zwischen 1600 und 1868 (Edo-Periode, in der kein Ausländer nach Japan kommen und kein Japaner das Land verlassen dufte), in der der ausländische Einfluss extrem limitiert wurde, stagnierte auch die japanische Küche. Gleichzeitig festigten sich in dieser Zeit aber auch die traditionellen japanischen Rezepte!
Die Japanische Küche in den Jahren zwischen 1868 bis 1970
Mit Beginn der ereignisreichen Meiji-Ära, also erst mit der Öffnung des Landes in den Jahren 1868 bis 1912 duften ausländische Gäste wieder nach Japans kommen. Diese brachten wiederum (wichtige) Einflüsse aus dem Westen mit: neben technischer Innovationen zum Beispiel Eintopfgerichte (Nabemono), Getränke wie Bier, Wein und Kaffee sowie Brot. 1870 eröffnete beispielsweise in Yokohama das erste Geschäft, dass Eis verkaufte!
Nach und nach eröffnen auch Weingüter, Cafés (Kissaten), Bäcker und Metzger. Mit der Einweihung der japanischen Eisenbahn im Jahr 1873 etablieren sich auch erste Ekiben-Geschäfte, wo in Bahnhofsnähe günstige Bento (Lunchboxen) für unterwegs erworben werden konnten. Ein wichtiger Meilenstein wurde 1905 mit dem ersten japanischen Frauenmagazin, in dem viele Rezepte und neue Kochmethoden verbreitet wurden, erreicht.
Die folgenden Jahre, die von Kriegen und Hungersnöten geprägt waren, brachten die japanische Küche nicht weiter voran und mündeten in der amerikanischen Besetzung.
Die heutige Japanische Küche nach 1970
Mit dem Ende der entbehrungsreichen Jahre setzte ein nächstes Extrem in der japanischen Ernährung ein. So eröffneten im Jahr 1970 in Japan die ersten Fast-Food-Ketten ihre Pforten und bringen heute begehrte Speisen wie Hamburger, frittiertes Hühnchen und Cheesecake auf den japanischen Esstisch.
So ist es wenig verwunderlich, dass ab circa 1979 die kalorienfreie Pflanze Teufelszunge (Konnyaku) an Beliebtheit gewinnt, denn in Japan breitet sich zunehmend ein Gewichts- und Gesundheitsbewusstsein aus: Auch erkennbar an beispielsweise der Einführung von salzreduzierten Sojasaucen.
Die japanische Küche erfährt seitdem eine wesentliche Entwicklung in Richtung der Rückbesinnung auf regionale und saisonale Zutaten. Nicht nur, dass zum Beispiel kleine Pakete mit Gemüse und weiteren Zutaten ausgehend von ländlichen Farmen in die Großstädte verschickt werden, sondern auch das Weiterentwickeln heimischer, traditioneller Rezepte (wie es Harumi Kurihara macht) sind Zeichen dafür!
3. Was ist Washoku und Yoshuko?
Bereits aus der geschichtlichen Betrachtung der japanischen Küche gehen die zwei heute gebräuchlichen Hauptkategorien japanischer Gerichte hervor: Auf der einen Seite steht Washoku, die traditionelle Küche Japans und auf der anderen Seite steht Yoshuko, worunter alle Rezepte mit starkem westlichen Einfluss – vor allem aus der Zeit der Meiji-Ära – gesammelt werden. Besonders in der Wahrnehmung von ausländischen Gästen sind die Grenzen der Kategorien nahezu fließend und viele moderne Gerichte gelten heute als traditionell japanisch, da die einstigen westlichen Wurzeln oft nicht mehr zu erkennen sind.
Washoku
Die traditionelle Küche Japans (Washoku) findet seine Grundlagen insbesondere in Reis und Miso-Suppe. Die Speisen dieser Kategorie sind nicht nur mit der Tradition Japans verbunden, sondern legen den Schwerpunkt bevorzugt auf saisonale Zutaten. Traditionelle Speisen bestehen oft aus Meeresfrüchten und Fisch, der gegrillt, aber auch roh serviert wird (Sashimi oder Sushi) sowie eingelegtem Gemüse (Tsukemono). Neben Reis, der morgens, mittags und abends auf den Tisch kommt, gehören auch Nudeln wie Soba und Udon zu den klassischen Grundzutaten von Washoku.
Yoshoku
Speisen der Unterteilung Yoshoku sind besonders gut daran zu erkennen, dass sie sogar von Japanern lieber mit einem Löffel gegessen werden. Beispielhafte Gerichte dieser Küche sind Kareraisu (japanisches Curry mit Reis) oder Omuraisu (japanisches Omelett gefüllt mit gebratenem Hühnchen und Ketchup-Reis). Auch Mahlzeiten wie Tonkatsu (paniertes Schweineschnitzel), Spaghetti Naporitan oder Bifusuteki (Steak mit typisch japanischer Sauce) werden nahezu wöchentlich in japanischen Haushalten gegessen.
4. Was essen Japaner? – Japanische Hauptnahrungsmittel und -zutaten.
Die Japanische Küche erfordert wie auch die französische, italienische oder deutsche Küche wesentliche Hauptzutaten, die jedem japanischen Rezept die richtige Richtung geben. Dabei handelt es sich aber nicht um Salz und Pfeffer! Ein paar ausgewählte wichtige Lebensmittel, die wohl in vielen Haushalten Japans zu finden sein werden, sind:
- Japanischer Reis
- Japanische Nudeln (Udon, Soba, Ramen)
- Sojasoße
- Mirin
- Sake
- Dashi (Kombu und Katsuobushi/Bonitoflocken)
- Miso-Paste
- Tofu
Japanischer Reis
Die Japanische Küche basiert im Wesentlichen auf Reis. Aber Achtung: Reis ist nicht gleich Reis. Verwendet wird traditionellerweise kurz- bis mittelkörniger, runder, weißer Reis. Japanischer Reis besitzt gegart eine weiche Konsistenz und klebt gut zusammen!
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Japanische Nudeln (Udon, Soba, Ramen)
Japanische Nudeln spielen neben Reis eine bedeutende Rolle als Sättigungsbeilage in der japanischen Küche. Sie werden gerne warm oder auch kalt, mit Dip oder als Suppe gegessen. Neben unzähligen weiteren Nudelsorten sind vor allem Udon Nudeln, Ramen und Soba wichtig.
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Sojasoße
Sojasoße ist das weltweit am meisten verbrauchte Produkt, das aus Sojabohnen hergestellt wird. Japanische Sojasoße wird aus Sojabohnen, die mit Salz und Koji (für die Fermentation) vermischt werden, gewonnen. Die auch als Shoyu bezeichnete Sojasoßen gibt es in Japan in vielen Versionen, die sich aufgrund von Zusammensetzung, Intensität und Qualität unterscheiden.
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Mirin
Mirin ist eine süße Würzsoße, die aus fermentiertem Reis gebraut wird und danach Alkohol und Zucker behält. Die Soße ist leicht zähflüssig, hat eine gelbliche Farbe und schmeckt nach Reiswein, der mit Zucker vermischt wurde. Mirin wird in unzähligen Gerichten verwendet, da er mit allen denkbaren Zutaten harmoniert! Durch seine Vielseitigkeit ist es möglich, Mirin sowohl (und nicht nur) für Pfannengerichte als auch für Eintöpfe zu benutzen.
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Sake
Nihonshu ist japanisches Nationalgetränk und traditionelles Gewürz in einem. Nihonshu als ein Teil der Kategorie Sake wird aus fermentiertem Reis hergestellt. Über den süßen Geschmack und die milden Aromen von Nihonshu hinweg ist Kochsake hingegen salziger und besitzt eine leichte Essignote!
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Dashi
Dashi ist ein milder und gleichzeitig intensiver Sud aus Kombu (Meeresalgen) und Katsuobushi (Bonitoflocken, fermentierte Fischflocken) und wird für sehr viele japanische Gerichte wie Udon Nudel-Suppen, Miso-Suppen oder Oyakodon verwenden. Alle Zutaten für die Herstellung der Brühe stammen aus dem Japan umgebenen Meer und werden durch Destillation der Rohstoffe gewonnen.
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Miso-Paste
Die aus Sojabohnen fermentierte Miso-Paste ist sehr flexibel und vielfältig einsetzbar: Es werden herzhafte wie auch süße Speisen damit zubereitet, als Suppe, Gewürz, Marinade oder Dip. Der Geschmack, das Aroma, die Konsistenz und das Aussehen der vielen verschiedenen Miso-Pasten in Japan variieren je nach Region und Saison. Miso-Pasten werden in die drei großen Geschmacksrichtungen Shiromiso (weiße Miso-Paste), Akamiso (rote Miso-Paste) und Awasemiso (gemischte Miso-Paste) eingeteilt.
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Tofu
Tofu wird aus geronnener Sojamilch, die aus verarbeiteten Sojabohnen gewonnen wird, hergestellt und ist unverarbeitet nahezu geschmacksneutral. Beliebte Sorten sind Seidentofu, Momendofu (Baumwolltofu), Aburaage und Koyadofu.
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5. Was sind wichtige Kochmethoden in der japanischen Küche?
Wie in vielen andere Lebensbereichen wird in Japan nicht nur auf das Ergebnis viel Wert gelegt, sondern auch auf den Weg dorthin. So ist fast jede Art der Zubereitung der Lebensmittel und Gerichte mit speziellen, aber nicht unbedingt schwierigen Kochmethoden verbunden. Die 4 wichtigsten Methoden der japanischen Küche, die kurz vorgestellt werden, sind:
- Agemono (Frittiertes)
- Mushimono (Gedämpftes)
- Nimono (Gekochtes)
- Yakimono (Gebratenes)
Agemono (Frittiertes)
Agemono sind frittierte Speisen, die in heißem Fett oder Öl knusprig ausgebacken werden. Diese Spiesen werden wiederum in die die 3 Kategorien Suage, Karaage und Tempura unterteilt. Als Suage werden die Zutaten – üblicherweise Süßwasserfische, Aubergine oder grüne Paprika – ohne eine Beschichtung aus Mehl oder Teig frittiert.
Bei Karaage werden die Zutaten zuerst mit Mehl, Stärke oder Panko (grobes Paniermehl aus dem Asia-Supermarkt) paniert, um den natürlichen Wassergehalt der Lebensmittel aufzusaugen und eine knusprige Hülle zu erzeugen. Verwendung finden hier zum Beispiel Hähnchenteile (Tatsutaage) oder Schweineschnitzel (Tonkatsu).
Mit einem Weizenmehlteig werden Zutaten für Tempura überzogen, bevor sie frittiert werden. Beliebt sind hier Süßkartoffeln, grüne Bohnen, Garnelen und Fisch.
Für Agemono wird ein schwerer Topf mit breitem Boden verwendet. Dabei wird reichlich Pflanzenöl (bevorzugt geschmacksneutral oder auch Sesamöl) in den Topf gegeben – doppelt so hoch wie die zu frittierenden Lebensmittel dick sind – und auf eine Temperatur von 160 bis 180 °C erhitzt.
Mushimono (Gedämpftes)
Mushimono sind gedämpfte Speisen. Mit dieser Methode werden die natürlichen Aromen der Zutaten eingeschlossen und hinterlassen einen milden Geschmack. Werden die Zutaten vor dem Dämpfen mit Salz bestreut, spricht man von Shiomushi. Wird neben Salz auch Sake dazugegeben, sind Sakamushi das Ergebnis. Diese Methoden sind besonders für Meeresfrüchte geeignet, die zum Schluss üblicherweise mit Dashi und Pfeilwurzstärke angereichert und mit geriebenem Ingwer, Yuzu (Zitrone) und fein gehackten Zwiebeln serviert werden.
Die beliebteste Variante ist jedoch Chawanmushi, bei der über Garnelen, Pilze und Hähnchen, die in einzelnen Schalen verteilt sind, verquirltes Ei und halbwarme Dashi-Brühe gegossen wird. Mit einem Deckel zugedeckt dünsten dann die Zutaten schonend durch.
Nimono (Gekochtes)
Nimono sind gedünstete oder gekochte Gerichte, die üblicherweise mit Salz, Sojasauce, Sake, Mirin, Zucker oder Reisessig gewürzt werden. Die häufigste, traditionelle Variante ist Nitsuke, wobei Fisch oder Schalentiere kurz in einem relativ dicken Sud aus Sake, Sojasauce, Mirin und Zucker gekocht werden.
Bei der Herstellung von Nimono ist es wichtig, schwere Töpfe mit Deckel zu verwenden, damit die Hitze gleichmäßig verteilt wird. Neben Nitsuke sind vor allem Nabemono (Eintöpfe), bei denen allerlei Zutaten zusammen gekocht werden, beliebt. Bekannt ist zudem Sukiyaki bzw. Shabu Shabu, Mizutaki, Yosenabe und Yudofo.
Yakimono (Gebratenes)
Yakimono sind gegrillte und gebratene Gerichte, wobei die wichtigsten Hauptzutaten Fisch, Schalentiere, Fleisch und Gemüse sind. Die Zutaten werden auf einen Spieß aufgereiht oder auf ein Drahtnetz gelegt und über einem offenen Feuer gegrillt. Yakimono können auch in einer Pfanne oder auf einem Teppan hergestellt werden.
Der Grundtyp von Yakimono ist Shioyaki, bei dem vor dem Grillen Salz über das Essen gestreut wird, womit der Eigengeschmack – vor allem von Fisch – hervorgehoben wird. Für Tsukeyaki wird das Essen zunächst für etwa eine Stunde in einer milden Marinade aus Sojasauce und Sake oder Mirin eingelegt. Bei Teriyaki ist diese Marinade noch intensiver und geschmackskräftiger. Für Misozukeyaki wird das Essen in Miso-Paste mariniert, die mit Sake oder Mirin aromatisiert ist.
Daneben gibt es natürlich auch noch weitere Zubereitungsarten, die hier genannten sind jedoch ein guter Einstieg in die japanische Küche.
6. Welche typischen Gerichte (zum Frühstück, Mittagessen und Abendessen) werden in Japan gekocht?
Asagohan (Frühstück)
Typische japanische Morgen beginnen mit gedämpftem Reis und Miso-Suppe. Dazu gibt es weitere Speisen mit Ei und Gemüsegerichte, um die Mahlzeit abzurunden. Beispielsweise wird Tamagoyaki (gerolltes Omelett), gedünsteter Lachs und Salat serviert. Getrunken wird gerne Kaffee oder kalter, grüner Tee.
Neben dieser traditionellen Variante wird aber auch gerne – wenn es schnell gehen soll – Toast mit Aufstrich gegessen 😉
Hirugohan (Mittagessen)
Zum Mittag werden in Japan gerne Bento, also tragbare, verpackte Mahlzeiten, gegessen. Diese gibt es in Bento-Shops, Convenience Stores, Lebensmittelgeschäften, Bahnhofsläden – also so ziemlich überall zu kaufen. Doch hausgemachte Bento sind trotzdem die besten!
Beliebte Zutaten sind oft einfach das, was vom Essen am Vorabend übriggeblieben ist. Neben gekochtem Reis (in Form von Onigiri kommt zum Beispiel eingelegtes oder gedünstetes Gemüse, Rindfleischstreifen, Tamagoyaki und frischer Salat (Tomaten oder Gurke) in die Box!
Bangohan (Abendessen)
Das Abendessen ist das Essen, auf das sich alle am meisten freuen, denn in Japan ist es die größte Mahlzeit am Tag. Ein vollständiges japanisches Abendessen besteht aus einer Suppe und drei Gerichten zusammen mit Reis, was als Ichiju-Sansai bezeichnet wird. Die Suppen könnten eine Miso-Suppe oder eine andere klare Brühe sein. Die drei Gerichte beinhalten ein Hauptgericht – wie Tempura, gegrillten Fisch oder Hamburger-Steak – und zwei weitere kleinere Gemüsegerichte wie Salate und gekochtes Gemüse. Es muss kein aufwendiges Menü sein, aber Japaner essen gerne eine Vielfalt von Speisen, die auf verschiedene Weise zubereitet werden: Gekochtes, Eingelegtes, Gegrilltes undsoweiter. Jedes Gericht wird dabei in einer separaten Schale oder auf einem separaten Teller serviert.
Für weitere Ideen für ein leckeres Abendessen gibt es hier eine kleine Auswahl an Rezepten:
7. Wie gesund ist die japanische Ernährung [plus Rezept]?
Dass die japanische Ernährung generell als gesund gilt, ist heute keine Neuigkeit mehr. Um dies jedoch mit mehr Informationen zu untermauern, bietet es sich an, den sogenannten „Japanischen Ernährungskreisel“ näher zu betrachten. Diese Ernährungsrichtlinien wurden vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, dem Ministerium für Gesundheit und Wohlfahrt und dem Ministerium für Landwirtschaft, Forsten und Fischerei erarbeitet und im Jahr 2005 veröffentlicht bzw. das letzte Mal im Jahr 2010 überarbeitet:
Die japanische Ernährungspyramide ist so gestaltet, dass ein sich drehender umgekehrter Kegel bzw. Kreisel entsteht, der von oben nach unten in Lebensmittelgruppen unterteilt ist. Dabei sind die Nahrungsmittel hauptsächlich in gekochter Form dargestellt. Die Reihenfolge der Lebensmittelgruppen ist durch die empfohlenen täglichen Portionen gegeben. Oben wird mit den Getreidegerichten (Reis, Brot, Nudeln) begonnen, gefolgt von Gemüsegerichten (Salate, gekochtes Gemüse und Suppen) sowie Fisch-, Eier- und Fleischgerichten. Unten stehen Milch und Obst. Eine Person, die auf dem sich drehenden Kreisel läuft, stellt die Wichtigkeit der regelmäßigen körperlichen Aktivität für eine gute Gesundheit dar. Der Leitfaden empfiehlt auch, viel Wasser oder Tee zu trinken und den Konsum von hoch verarbeiteten Snacks, Süßwaren und gezuckerten Getränken zu mäßigen.
Der Lebensmittelführer wird von einer Tabelle begleitet, die die empfohlenen Tagesportionen für jede Lebensmittelgruppe angibt. Auch sind Beispielen von entsprechenden Lebensmitteln, Gerichten und Speisen abgebildet.
Japanischer Ernährungskreisel – die wichtigsten Erkenntnisse
Die wichtigsten Erkenntnisse der Richtlinien, die nicht nur für die japanische Esskultur gelten, sondern auch in jedem anderen Land Beachtung finden sollten, sind:
- Genieße dein Essen.
- Halte einen gesunden Rhythmus für das Essen der Mahlzeiten ein.
- Esse ausgewogene Mahlzeiten, die aus verschiedenen Bestandteilen bestehen.
- Esse genug Getreide wie Reis und anderes Körner.
- Kombiniere Gemüse, Früchte, Milchprodukte, Bohnen und Fisch.
- Vermeide zu viel Salz und Fett.
- Behalte ein gesundes Körpergewicht bei und gleiche die gegessenen Kalorien mit körperlicher Aktivität aus.
- Lerne neue Zutaten und Kochmethoden kennen, die du in deine gewohnten Abläufe mit einbeziehst.
- Reduziere Reste und Abfall durch geeignete Koch- und Lagerungsmethoden.
Also: Ein näherer Blick lohnt sich auf jeden Fall!
Ein leckeres Rezept zum Ausprobieren und Kennenlernen der japanischen Küche – in Anlehnung an den Japanischen Ernährungskreisel – ist zum Beispiel „Soba-Nudelsalat mit Edamame und Radieschen“!
In der Hoffnung, dir mit diesem Beitrag einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Eckpfeiler der japanischen Küche gegeben zu haben, freuen wir uns stets über anregende Kommentare und Anmerkungen 😊