Das 17te Japanfest im Englischen Garten in München fand am 15ten Juli statt. Es ist im Gegensatz zum Japantag in Düsseldorf kleiner, dafür aber meiner Meinung nach viel familiärer und gemütlicher. Im Gegensatz zu Düsseldorf liefen viel mehr Japaner in traditionellen Yukata rum. Vor allem japanische Familien mit kleinen Kindern waren sehr oft anzutreffen. Es ist echt toll die kleinen Kinder in niedlichen Yukata rumlaufen zu sehen.
Ich vermute mal, dass es in Düsseldorf einfach mehr Gelegenheiten gibt sich zu treffen (da es ja ein großes Japanviertel gibt) und man somit das große Japanfest nicht so intensiv nutzt wie die Japaner in Bayern / München. Das Japanfest in München bietet warscheinlich eine von wenigen Gelegenheiten sich mal in größeren Gruppen mit Japanischen Landsleuten zu treffen und einen traditionellen Yukata (leichter, Sommerkimono) anzuziehen. Das ist jetzt meine Vermutung ^^
Ich hatte für diesen Tag ein schönes großes Picknick-Bento gemacht, welches wir dann auch unter einer großen Baumgruppe auf Bierbänken neben den Essensständen verspeisten.
An dem Stand konnte man verschiedene japanische Speisen kaufen wie z.B. Takoyaki (Gebackene Oktopusbällchen), Taiyaki (Gefülltes Gebäck in Form eines Fischs), Dorayaki (Runder gefüllte japanischer Pfannkuchen), kleine Bentoboxem mit Sushi und Onigiri (Reisbällchen), Mochi (Reiskuchen), Ramune (japanischer Softdrink), Ebi-Kare (Japanisches Curry mit Garnelentempura) und und und.
Leider waren wir an diesem Tag nicht mit gutem Wetter beglückt. Es hat den ganzen Tag geregnet und wir waren trotz Regenschirm tropfnass und der kalte Wind hat die Kälte bis in die Knochen transportiert -_-.
Hier aber mal ein paar Fotos am Anfang, wo es noch nicht angefangen hat zu regenen:
Wie man sieht - ist die Bentobox trotz langem Transport heil geblieben und kein Essen ist verrutscht. Die Takoyaki (Oktopusbällchen) waren leider kalt und nicht mehr knusprig und kosteten 7€ inklusive 1€ Pfand für die Verpackung. Meine Begleitung meinte, dass das Takoyaki bei den vorherigen Japantagen in München schonmal besser geschmeckt hatte.
Das Dorayaki (der Fisch gefüllt mit süßer Rotebohnepaste) war leider auch nicht mehr warm und nicht knusprig, aber trotzdem sehr lecker. Vielleicht war es ein Tiefkühlprodukt? Keine Ahung. Das Dorayaki (der Pfannkuchen) und das Mochi waren ja eindeutig nicht selbstgemacht und haben ganz normal gut geschmeckt.
Die Schlange vor den Essenständen war lange und wir warteten geduldig. Als wir uns endlich vereint an einen Tisch setzten konnten fing es an zu regenen :/ Anfangs hatte es nur getröpfelt und der Baum, unter dem wir saßen, hatte alles gut abgehalten. Danach wurde es allerdings immer schlimmer, sodass wir alle unter Schirmen gegessen hatten. Der Wind machte es uns allerdings nicht leicht ^^°
Es war trotzdem ein schönes Picknick im Regen ^^ wenn auch sehr kalt und etwas ungemütlich xD
Danach machten wir uns auf dem Weg um uns die Stände etwas anzusehen. Leider waren viele Stände wegen dem Wetter geschlossen oder nur spärrlich besetzt. Viele Veranstaltungen wie z.B. der Chor oder Aufführungen von Kampfsportlern etc. fielen aus, was ich sehr schade fand.
Da es aber nicht durchgeregnet hatte, konnten wir uns aber doch einige Stände ansehen. Z.B. die Ikebana-Ausstellung (japanische Blumbensteckkunst), eine Aikidovorstellung sowie japanisches Geschirr anzusehen.
Es gab einen Stand, wo man nach kleinen Plastikfischchen fischen konnte. Man erhielt dazu ein Schälchen und eine art Netz, welches mit einem dünnen Papier bespannt wurde. Mit diesem Netz musste man versuchen soviele Fischchen wie möglich in sein Schälchen zu befördern, was schwieriger ist, als es klingt. Denn das Papier weicht bei Wasserkontakt ziemlich schnell ein und reisst dann. Der Plastikfisch selbst war auch verteckt zwischen vielen bunten Bällen, sodass man ziemlich gezielt und schnell handeln musste.
Eine Freundin hat es geschafft einen Fisch zu fangen ^^ Der war echt niedlich und total weich und elastisch - fast so wie ein echter Goldfisch. Denn in japanischen Festivals werden meistens lebende Fische auf diese Art gefangen. Man nennt das Ganze Kingyo Sukui.
Am Ende des Tages (das Japanfest baute wegen des Wetters früher ab) gingen wir dann noch in ein schönes Cafe in der Nähe, wo ich mir einen heißen frischgemachten Ginger Ale genehmigte. Sehr wohltuend und lecker! Ich bin mir sicher, dass dieses Getränk mich vor einer Erkältung bewahrt hat :)
Fazit: Das Japanfest in München ist echt ein Besuch wert, wenn man vor allem die schöne familiäre Stimmung genießen möchte. Das Essen ist nicht unbedingt genial, aber durchaus genießbar und einiges auch sehr lecker, wenn auch teuer. Dann lieber vieles selber mitnehmen oder das Geld abends in ein richtiges Japanisches Restaurant investieren. Die Menschen sind alle nett und das bunte Treiben macht Spaß! Nächstes Jahr gerne wieder :)
Weitere Eindrücke vom Japanfest in München gibts in diesem Video, allerdings vom vorherigen Japanfest 2011. Viele Sachen sind aber relativ ähnlich nur halt mit viel schönerem Wetter ^^