Januar 2020 – Endlich Alltag

Juhu, der Alltag beginnt!

Nein, nicht der langweilige! Sondern der, der einem sagt: Du bist zu Hause!

Seit einigen Wochen leben wir nun schon in unserem neuen zu Hause, der erste Besuch war da und ist wieder weg und so langsam bekommen wir etwas Routine in unseren Alltag.

Nachdem unser älterer Sohn, Felix, seine Kita in Deutschland vom ersten Tag an abgöttisch geliebt hat, durfte er am Montag nun auch endlich in seiner neuen „Childcare“ starten. Erstmal haben wir uns für das „3 Tage in der Woche halbtags“ Programm entschieden, sodass er Montags, Mittwochs und Freitags in die Kita gehen wird und wir an den beiden anderen Tagen noch Zeit haben etwas zu unternehmen.

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Wie vieles hier erfordert auch das Definieren der Kriterien bei der Kitasuche eine Veränderung des Blickwinkels. Ging es in Deutschland darum 1. überhaupt einen Platz auf der Warteliste und in der Kita zu bekommen und 2. maximal noch Ansprüche an die Anzahl der Schließtage zu stellen, hat man hier aufgrund der Anzahl der Modelle die Möglichkeit ziemlich genau zu entscheiden, was man möchte und was nicht.

So befindet sich unsere Montessori House on the Hill School – Balmoral beispielsweise nicht innerhalb einer Mall, wie viele der anderen Schulen hier. Ein absoluter Pluspunkt (Tageslicht!!!).

Die Schule besteht aus zwei niedlichen kleinen Häusern in einer ruhigen Seitenstraße. Sie bietet einen großen, grünen Garten, eine Ecke zum Planschen, eine zum Gärtnern. Die Räume sind hell und die Erzieher sehr freundlich. Und das aus dem Montessori Prinzip und dem altbekannten, asiatischen Fleiß gemischte Konzept ist sehr angenehm. Die Kinder können Kinder sein und trotzdem etwas lernen. Ich sage nur: Mandarin (Chinesisch) Unterricht.

(Ohne den Lernfaktor geht hier in Singapur wirklich nichts. So sind sogar die Indoor-Spielplätze häufig einem Thema zugeordnet. Als Beispiel: „Wie entsteht das Wetter?“.)

Die Halbstagsplätze umfassen je 5 Stunden Betreuung täglich, inkl. Obstzeiten und Mittagessen. Schließtage gibt es kaum und das Ferienprogramm wie auch der normale Alltag werden durch Themenwochen interessant und abwechslungsreich gestaltet. So z.B. das Thema des Monats Januar, „Manners“, in denen die Kids lernen, dass ein „Hallo“, „Tschüss“, „Bitte“ & „Danke“ zum guten Miteinander gehören.

Hinzu kommt der erste, allmorgendliche Programmpunkt: Draußen spielen!

Die Entscheidung für diese Schule fiel also nicht schwer und es war tatsächlich die erste und einzige, die wir uns -nach einigen Telefonaten- angesehen haben.

Da es eine internationale Schule ist, gibt es keine ethnische Mehrheit und die Kinder kommen von allen Seiten der Welt zusammen. Auch wenn die deutsche oder australische Schule einen ausgezeichneten Ruf haben, stört uns doch, dass 80% der Kinder aus dem selben geografischen und kulturellen Hintergrund kommen. Für uns bedeutet Singapur Vielfältigkeit und Integration in eine weltoffene und bunte Gesellschaft. Und das wollen wir auch den Kindern vermitteln. So ist die Hauptsprache in unserer Schule Englisch gemischt mit Mandarin. Felix´ Freunde kommen aus Singapur, China, Japan, Australien, Korea, Indien, England, der Schweiz und er ist tatsächlich der einzige Deutsche.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Lage, liegt die Schule doch bei uns „ums Eck“ und ist in nur 5 min zu Fuß erreichbar. Einige von Felix´ neuen Freunden wohnen in unserem Condo und die anderen in der unmittelbaren Umgebung. Wenn die dem Condo zugehörigen Kinder nachmittags aus der Schule kommen, geht es hier erstmal gemeinsam auf die große Wiese, um die alle Gebäude unserer Wohnanlage errichtet sind. Ein schönes Gefühl von Dörflichkeit in dieser riesigen Stadt.

Die Eingewöhnung -wenn man sie überhaupt so nennen kann- läuft ebenfalls etwas anders ab, als wir es aus Deutschland gewohnt sind. Ich habe Felix in der Erwartung abgegeben, bei ihm zu sitzen und ihn den ersten Tag nach kurzer Zeit wieder mit nach Hause zu nehmen…

-falsch gedacht!-

Er ist sofort voll in den Kitaalltag eingestiegen. Eingewöhnung heißt hier lediglich, dass die Erzieher sich dem Kind absolut intensiv widmen und wir regelmäßige Reports über die „MiiBear“ Kita App bekommen. Für Felix und uns ist das nicht schlimm und passt perfekt, da wir denken, dass besorgte Eltern ihre Kinder oft unnötig verunsichern.

Nun ist er also ein Kangaroo und fühlt sich trotz des schnellen Starts pudelwohl. Jetzt müssen wir nur noch den monatlichen Preis von 1.177 S$ (Singapur Dollar), umgerechnet 781 € für drei halbe Tage verarbeiten. Und dabei ist das eine der wenigen bezahlbaren Schulen.

Emil und ich nutzen die wöchentlich drei freien Vormittage nun erst einmal, um die nähere Umgebung zu erkunden und passende Kurse für ihn zu testen. Diese wiedergewonnene Exklusivzeit mit dem Kleinen und insbesondere auch die Spaziergänge mit Kinderwagen am frühen Morgen sind einfach herrlich und geben mir das wohlige Gefühl von Gewohntem und Heimat.

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An den anderen, kitafreien Tagen mache ich mich mit den Jungs auf um uns einen Überblick über die nahegelegenen Spielplätze und anderen Ausflugsziele zu verschaffen.

So stand als erstes der Hooper Playground auf unserer Agenda, auf dem wir nicht nur die sehr nette Jade „from UK“ mit ihrem Sohn Hugo kennengelernt, sondern auch einen riesigen Baum voller frischer Mangos entdeckt haben. Die Nummern mit den neuen „Freunden in law“ sind getauscht und der Kühlschrank direkt mit frischer Mango aufgefüllt. Das ist Singapur, das sind die Tropen.

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Und dann heißt es endlich wieder: Wochenende!!!

Und an diesem ersten im neuen Jahr steht auch unser erstes open Air Konzert im botanischen Garten an. Gemeinsam mit unseren Freunden Katharina, Malte, ihrem Besuch und den Kids fahren wir zum botanischen Garten, wo wir uns gerade vor Beginn eines heftigen Regenschauers einen guten Platz sichern und schnell unter den Palmen Schutz suchen. Zum Glück weilt die Regenwolke nur kurz über uns und sucht pünktlich zu Konzertbeginn das Weite.

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Rund um die Konzertmuschel herum, die inmitten eines Sees liegt, erhebt sich die Wiese in Hanglage, sodass jeder der Zuschauer einen wunderschönen Blick auf das Symphonieorchester hat. Das Konzert mit dem Thema Musical Rhapsodies in the Garden ist gut besucht. Trotz Dessen findet jeder ohne Mühe einen Platz und es wirkt absolut nicht beengt. Wir breiten also unsere Decken aus und entspannen uns bei Gin Tonic und Snacks. Die Kinder rennen herum und wir haben Zeit den Sonnenuntergang, die tropische Wetter und die stimmungsvolle Musik zu genießen. Um uns herum beginnen die Fledermäuse ihre abendliche Jagd, tropische Vögel singen zu den Klängen der Musik und der ein oder andere Waran liegt unter den im Wind schwingenden Palmen.

Erfüllt geht es später die nur 6 Busstationen zurück nach Hause und allen ist klar, dass wir das auf jeden Fall noch oft wiederholen werden.

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