Mit Vereinen und Verbänden hab ich es ja nicht so. Ich hab da irgendwie zu viele Klischees im Kopf und treffe mich lieber mit Leuten, die keinen Wert darauf legen, dass ich irgendeinen Mitgliedsausweis in der Tasche trage. Bei den German-Wedding-Artists ist das irgendwie anders. Es gibt zwar eine irgendwie geartete “Mitgliedschaft”, doch die kostet weder Mitgliedsbeiträge noch nötigt sie dir irgendwelche Beziehungen ab.
Sie ist allein davon abhängig, ob du gute Hochzeitsfotos machst. Ich hatte den Gründer der GWA ja im letzten Jahr auf der Photo-Convention in Saarbrücken kennengelernt und wir waren uns gleich sympathisch. Er unterzog meine Hochzeits-Fotos einer genauen Betrachtung und lud mich in den Kreis der German Wedding Artist. Nun soll man sich ja nicht viel auf Dinge einbilden, doch gebe ich unverfroren zu daß es mich, ob der verdammt hohen Qualität der Mitstreiter dort, sehr bauchpinselt.
Einmal im Jahr trifft sich der Artist zum gemeinschaftlichen Austausch und so machte ich mich am vorletzten Wochenende auf den weiten Weg nach Kaiserslautern. Den Kopf am Zugscheibenfenster lehnend, war ich gespannt auf den Rest der Truppe, den ich – bis auf den Wedding Punk Kai – noch nie zu Gesicht bekommen hatte. Es gab weder ein Programm noch einen Plan für das Wochenende. Einfach mal schauen was passiert…
Ich wurde begrüsst wie der alte Bekannte und hatte keine Mühen, sofort in die Konversation einzusteigen. Jeder Fotograf ist hier ein Unikat – brennend und leidenschaftlich. Irgendwann beschloss man, einfach mal los zu ziehen und zu fotografieren. Dabei sind ein paar sehr schöne Aufnahmen entstanden, die ich ja in der letzten Woche bereits blogpostete. Es war interessant zu sehen, wie jeder Einzelne sich ganz individuell dem Motiv näherte und im Ergebnis völlig andere Bilder schoss. Die unterschiedlichen Herangehensweisen und Ergebnisse sollten dann den Rest des Abends im Fokus liegen. Wir stellen einen Laptop in die Mitte und schauten unsere Ergebnisse gemeinsam an – es gab Zwischenapplaus, Gegenfragen, Hinweise, doch vor allem jede Menge Respekt für die Arbeit der anderen. Irgendwann gegen 3 Uhr fielen mir die Augen zu…
Das Jahrestreffen der German Wedding Artists. Es ging nicht ums Business oder Selbst-Beweihräucherung, sondern um Hochzeitsfotografie. Und es war verdammt schön zu sehen, dass man nicht der einzige Bekloppte ist.