Jacqueline Böttcher: Kleine Wochenend – und Festtagstorten – und eine Prinzregententorte

Kleine Wochenend- und Festtagstorten von Jacqueline Boettcher

So. Das wäre dann das Buch, das meine kleine vorweihnachtliche Rezensionsreihe abschließt. Vielleicht hat ja jemand Lust auf ein Stück Torte – um dem Weihnachtsmenü seinen krönenden Abschluß zu verpassen.

Finger hoch also – wer von Euch isst denn gerne Torte? Ich schon. Ab und zu ein Stück Torte, das ist etwas Herrliches. Nun sind wir zwar kein ganz kleiner Haushalt, aber die klassische Tortengröße aus der Standard-Springform, das ist schon viel. Besonders, wenn das Backwerk einigermaßen üppig ausfällt. Deshalb habe ich mich gefreut, als mir Bassermann-Inspiration ein Rezensionsexemplar von Kleine Wochenend- und Festagstorten angeboten hat. Außerdem war das eine schöne Gelegenheit, meine notorische Faulheit beim Backen zu überwinden und mal etwas Aufwendigeres herzustellen.

Das Buch hat mir schon auf den ersten Blick richtig gut gefallen. Es kommt mit einem hellen, fröhlichen Layout daher ist übersichtlich gestaltet. Damit einen die Backlust so richtig packt, gibt es von jeder Torte ein wunderschönes Foto.

Die Rezepte sind in verschiedene Kapitel unterteilt: es gibt fruchtige Torten wie Rhabarbertorte oder Waldbeerentorte, Torten mit Nüssen und Schokolade wie eine Möhrentorte mit Zitronencreme (muss ich noch machen, unbedingt!) oder Schokoladentorte mit Mandelkrokant, bekannte, besonders festliche Klassiker – ich sage nur Sachertorte oder Flockentorte mit Pflaumenmus und ein Kapitel mit einfachen, schnellen Torten. Vorab bekommen wir noch Basisinformationen über die verwendeten Teigsorten (Rührteig, Mürbteig, Bisquit), über wichtige Zutaten wie Mehlsorten, Sahne, Butter, Eier und Gelatine sowie wertvolle Tipps zum Vobereiten, Zusammenbauen und Dekorieren.

Die Rezepte sind im Großen und Ganzen gelingsicher. Sie sind durchgängig für eine Springform von 20 cm Durchmesser bemessen – für unseren Haushalt eine sehr angenehme Größe. Manchmal habe ich das eine oder andere Detail vermisst, so zum Beispiel bei der Zitronenquarktorte den Hinweis darauf, dass die Torte erst durchkühlen sollte, bevor man die letzte Geleeschicht aufträgt. Was mich auch etwas gestört hat, waren die verwendeteten Fertigprodukte: roter Tortenguss, Zitronengötterspeise, Sahnepuddingpulver…all das gehört normalerweise nicht zu meinem Küchen-Repertoire. Die Füllungen sind großzügig bemessen, ich konnte sie immer grade noch so in den Tortenring packen.

Jacqueline Böttcher: Kleine Wochenend – und Festtagstorten – und eine Prinzregententorte Jacqueline Böttcher: Kleine Wochenend – und Festtagstorten – und eine Prinzregententorte

Zur Freude meiner Familie habe ich drei Torten nachgebacken.

An den Start ging ich mit der Zitronenquartorte. Man könnte auch sagen, ich bin geholpert. Der Boden sank nach dem Backen in der Mitte ein; die Backzeit war im Rezept wohl etwas kurz bemessen. Reichlich bemessen war hingegen die Cremefüllung, die passte gerade noch so eben in den Tortenring. Auf die Füllung sollte als schicker, krönender Abschluß noch eine Schicht zitronengelber Götterspeise kommen. Laut Rezept sollte Götterspeise sofort auf die Quarkcreme kommen, ohne dass dieser vorher Zeit zum Festwerden gegeben wird. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das zwei getrennte Schichten ergeben könnte und habe ich Torte erst mal zum Festwerden in den Kühlschrank gesteckt. Letztendlich hat uns die Torte dann gut geschmeckt. Allerdings würde ich beim nächsten Mal nicht einfach eine dicke Schicht Creme auf den Boden geben, sondern den Boden teilen und Böden und Creme abwechselnd schichten.

Die Waldbeerentorte lies sich problemlos herstellen und hat alle begeitert…..Bloß an meinen Deko-Künsten, an denen muss ich wirlich noch arbeiten….

Die Prinzregententorte, ein bayrischer Klassiker war auch wunderbar zu machen und stieß auf allgemeinen Zuspruch.

Das nächste Rezept aus dem Buch steht zwischenn den Jahren an: mein Sohn hat da nämlich Geburtstag. Und zwischen ihm und der kunterbunten Regenbogen-Geburtstagstorte war es Liebe auf den ersten Blick…..

Abschließend würde ich sagen, dass Kleine Wochend- und Festagstorten ein schönes Buch mit alltagstauglichen Ideen für denjenigen ist, der gerne hin und wieder eine feine, kleine Torte auf den Kaffeetisch stellen möchte – mit oder ohne besonderen Anlaß. Wer Interesse hat, kann das Buch direkt hier beim Verlag bestellen – und vorab schon mal einen Blick hineinwerfen.

Ach….die Prinzregententorte. Die rief hier Begeisterungsstürme hervor. Und es ist in der Tat ein Klassiker aus meiner bayrischen Heimat. Die Torte ist dem Prinzregenten Luitpold (*1812) gewidmet, der bei seinen Untertanen ausgeprochen beliebt war. Dass die Torte hier in einem verkleinerten Format daherkommt, schadet gar nicht, denn sie ist ein wenig…gehaltvoll. Und ein schöner Abschluß für ein festliches Essen. Einige Schichten einzeln gebackener Rührteig werden mit einer Schoko-Buttercreme zusammengesetzt, mit einer Marzipandecke überzogen und dann mit Schokolade glasiert. Im Bild ist die Torte unten rechts; das Foto wird ihr leider nicht ganz gerecht.

Für eine Springform von 20 cm Durchmesser:

Rührteig:

  • 190 gr. Butter, weich
  • 190 gr. Zucker
  • 1 EL Vanillezucker
  • 3 Eier
  • 1 Prise Salz
  • 1/2 TL Backpulver
  • 3 El Aprikosenkonfitüre

Füllung:

  • 190 gr. Butter, weich
  • 130 gr. Puderzucker
  • 3 Eigelb
  • 75 gr. Zartbitterschokolade

Überzug und Glasur:

  • 120 gr. Marzipanrohmasse
  • 2 TL Puderzucker,  plus etwas für die Arbeitsfläche
  • 180 gr. dunkle Kuvertüre
  • 2 TL neutrales Pflanzenöl

Den Boden der Springform mit Backpapier auslegen. Den Ofen auf 190 °C vorheizen.

Die Eier trennen. Die Eiweiße und eine Prise Salz mit dem Handrührgerät steif schlagen. Dann die Butter mit dem Handrührgerät weiß-schaumig schlagen, Zucker und Vanillezucker dabei nach und nach einrieseln lassen, schließlich die Eigelbe einrühren. Mehl und Backpulver mischen und abwechselnd mit dem Eischnee vorsichtig unter Eigelbmasse heben.

Zum Backen der Böden jeweils ca. 2 El des Teiges gleichmäßig auf dem Boden der Springform verstreichen und im heißen Ofen hellbraun backen. Im Rezept sind hierfür 5-8 min veranschlagt; bei mir hat es etwas länger gedauert. Die Böden jeweils nach dem Herausnehmen sofort aus der Form lösen, auf einem Kuchengitter auskühlen lassen und erst dann das Backpapier abziehen. Für jeden Boden die Form erneut mit Backpapier auslegen.

Für die Creme die Schokolade im Wasserbad bei niedriger Hitze schmelzen. Die weiche Butter mit dem Handrührer weiß-schaumig aufschlagen, dabei nach und nach Eigelbe und Puderzucker einarbeiten. Dann die geschmolzene Schokolade in dünnem Strahl in die Buttercreme einrühren.

Zum Zusammensetzen die Tortenböden jeweils dünn mit Buttercreme besteichen und aufeinandersetzen. Den obersten Boden nicht bestreichen und ca. 1/4 der Creme zurückbehalten. Den obersten Boden mit der Aprikosenkonfitüre bestreichen; die Konfitüre kurz antrocknen lassen. Dann die Torte rundherum mit der übrigen Creme überziehen; anschließend im Kühlschrank mindestens 1 h fest werden lassen.

Für die Marzipandecke das Marzipan mit Puderzucker verkneten und dann auf der dünn mit Puderzucker bestäubten Arbeitsfläche zu einer runden Platte von ca. 20 cm Durchmesser ausrollen. Die Marzipandecke auf die Torte legen.

Für die Glasur die Kuvertüre grob hacken und mit dem Öl bei geringer Temperatur auf dem Wasserbad schmelzen lassen. Die Torte rundherum mit der Glasur überziehen, dann in den Kühlschrank stellen und vor dem Anschneiden ca. 2 h kühlen.


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