27.11.2011 – Nach Antisemitismus, Kommunismus und Mauer-Verherrlichung packt Freya Klier in der „WELT“ die nächste Keule gegen DIE LINKE aus: Die Partei ist schuld am Rechtsextremismus in Deutschland. Der rbb entscheidet sich drei Wochen, nachdem Henryk M. Broder die Demontage von Ken Jebsen eingeleitet hat zum endgültigen Rauswurf des Moderators.
Die Staatsanwaltschaft Hof gibt die Einstellung des Verfahrens gegen Guttenberg bekannt und der Freiherr verschwendet keine „ZEIT“ um mit seiner Rückkehr in die Politik zu drohen. Kanzlerin Merkel beantwortet auf YouTube zehn Bürgerfragen und macht deutlich, dass es völlig ausreicht, wenn sie von etwas überzeugt ist, um es gegen den Willen und das Interesse der Bevölkerung durchzusetzen. Und Jacob Jung ruft zum publizistischen Ungehorsam auf: „Macht Euch laut! Nutzt die digitale Gesellschaft! Und verwandelt Euren Zorn in schreibende Aktion!“
Die Woche mit Jacob Jung.
Freya Klier in der „WELT“
Freya Klier durchlebt in ihrer Abhandlung 40 Jahre DDR Geschichte und 20 Jahre vereinigtes Deutschland. Ihrer Analyse soll belegen, dass die SED den Grundstein für Rechtsextremismus, Ausländerhass, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus gelegt hat. Schuld und Verantwortung hierfür sind in den Augen der Autorin auf DIE LINKE übergegangen.
rbb wirft Ken Jebsen raus
Einen Riecher für gute Themen hat Ken Jebsen in den letzten zehn Jahren ebenso bewiesen, wie den Mut, „gegen den Mainstream anzuschreiben“. Scheinbar ging der Programmdirektorin Claudia Nothelle der publizistische Ungehorsam von Jebsen jetzt allerdings so sehr gegen den Strich, dass sie entgegen ihrer Überzeugung die „Ellbogen“ einsetzte, um den Moderator aus dem öffentlich-rechtlichen Sender zu kicken.
Guttenberg in der „ZEIT“
Die Erfahrung der Vergangenheit hat gezeigt, dass in der deutschen Medienlandschaft noch immer Geld, Einfluss und gute Beziehungen darüber entscheiden, ob selbst ein überführter Straftäter zurück in die Herzen der Bevölkerung geschrieben wird.
Im Fall von Karl-Theodor zu Guttenberg übernimmt dies die „ZEIT“.
Digitaler Bürgerdialog
Die Mission ist missglückt: Kaum ein Bürger hat sich für die Fragen und Antworten interessiert. Letztlich handelt es sich beim „Digitalen Bürgerdialog“ um nicht mehr als eine weitere PR-Kampagne mit Blick auf den Wahlkampf 2013, die auf Kosten des Steuerzahlers aufwendig konzipiert, realisiert und produziert wurde.
Ich blogge, also bin ich
Ich will an dieser Stelle ausdrücklich jeden dazu ermutigen, selber im Internet zu publizieren. Gedanken und Einsichten mit anderen zu teilen. Eine individuelle Form von publizistischem Ungehorsam und Gegenöffentlichkeit zu entwickeln und zu pflegen. Sich intensiv mit den Themen zu beschäftigen, von denen man ahnt, dass sie in der Öffentlichkeit unangemessen behandelt werden und die Medienlandschaft um Sichtweisen zu ergänzen, die es sonst nicht geben würde.