Italo-Pop als Soundtrack des Lebens

Interview mit Nek Italo Pop als Soundtrack des LebensSarah, Nek & Nina

Italienische Musik hat die Schweiz geprägt

Zu meiner Leidenschaft für Italien haben nicht zuletzt deren Sänger und Liedermacher beigetragen. In meinen Teenie-Jahren tourten sämtliche damals (und teils auch heute noch) angesagte Italomusiker durch die Deutschschweiz und feuerten den etwas verhaltenen Schweizern und den vielen Heimwehitalienern der zweiten Generation so richtig ein. Ich liess mir kein einziges Konzert von meinem Liebling Zucchero entgehen, war dabei, als er aus gesundheitlichen Problemen das Konzert im Hallenstadion unterbrechen musste und änderte sämtliche Turnuszeiten bei meinem damaligen Spital-Job, um beim Nachholkonzert wieder in den ersten Rängen lauthals mitzusingen.

Italo-Pop als Soundtrack des LebensNek und Sarah

Italienische Musik weckt Sehnsucht und Fernweh

Als Co-Moderatorin von italienischsprachigen Radiosendungen, die damals sehr en vogue waren, kam ich in den Genuss eines besonderen Privilegs: Ich durfte sie alle, quer durchs Band, interviewen und mit ihnen ein Erinnerungsföteli schiessen lassen. Luca Carboni hatte ich ganze drei Mal vor meinem Aufnahmegerät, Gianna Nannini sorgte als zweite Lieblingssängern bei mir für besonders starkes Herzklopfen und Giorgia sprach mich kurzerhand mit dem Namen ihrer Cousine an, weil ich dieser ihrer Meinung nach so ähnlich sah. Die Antwort auf die Frage, warum gerade italienischsprachige Musik so gut bei den Deutschschweizern ankam, hatte ein erfahrener Moderator für mich parat: Weil die Sprachmelodie so harmonisch sei und man beim Hören von italienischer Musik so schön in der Sehnsucht und im Fernweh schwelgen könne.

Italo-Pop als Soundtrack des LebensRaf & Tozzi: Bild: Luisa Carcavale

Italienische Musik als Soundtrack des Lebens

Der Erfolg des Italo Pops in der Schweiz hält weiter an, doch das Musikbusiness ist härter geworden. Mittlerweile lebe ich ja in der Heimat meiner Lieblinge und ihre Lieder haben mich durchs Leben begleitet, sind sozusagen mein Soundtrack. Sie geben meinem Alltag Farbe und jenes Stück Leichtigkeit, das oftmals allzu schnell abhanden kommt. Zucchero ist übrigens quasi mein Nachbar – ich bin schon einmal vor sein Anwesen in Pontremoli, einem Städtchen am Cisapass, zwischen La Spezia und Parma, gefahren, habe mich dann aber doch nicht getraut, an der Tür zu klingeln.

Die Stars von gestern sind auch die Stars von heute

Das Beste an meinem Lebens-Soundtrack ist: Meine Stars von gestern sind auch die Stars von heute! Sie bringen auch heute noch geniale Lieder hervor. Darüber staune ich immer wieder. Wohl sind sie alle älter geworden (wer wird das nicht? Auch Stars sind vor Falten und grauen Haaren nicht gefeit), doch sie springen immer noch über die Bühne wie damals als Zwanzigjährige. Und bringen das Publikum noch heute zum Kochen. Denke man nur an Vasco Rossi, deren Konzerte legendär sind, Luciano Ligabue, der mit seinem unvergleichlichen Timbre immer noch Hit um Hit schreibt, Umberto Tozzi, der mit Raf und noch demselben Elan wie vor zwanzig Jahren rund um den Stiefel tourt oder Laura Pausini, die diesen Sommer mit Biagio Antonacci gemeinsam auf der Bühne steht und sämtliche Stadien füllt. Letzteren habe ich übrigens an einem Livekonzert in einem Appenzeller Städtchen erlebt und johlte ihm und seiner Band zu, als sie mit einem gewöhnlichen Kombi wieder gen Süden abfuhren.

Sie waren vermutlich greifbarer, die Stars von damals. Aber sie haben so manchen Teenager durch die Lebensabschnitte begleitet, durch Hochs und Tiefs, Sonnen –und Schattenseiten. Und tun dies auch heute noch, obwohl wir alle rund 20 Jahre älter sind. Überdies haben sie es geschafft, auch die neuen Generationen von sich zu überzeugen. Und zu zeigen, dass ihre Musik fürs Leben gemacht ist. Und so hört auch meine Tochter die Hits der 90er, die diesen Sommer ja besonders angesagt sein sollen.

Welche Bedeutung hat italienische Musik für euch? Welches sind eure Italo-Stars?


Italo-Pop als Soundtrack des Lebens

Sarah Coppola-Weber ist gebürtige Ostschweizerin mit italienischem Pass. Sie lebt mit einem neapolitanischen Ehemann, zwei Töchtern (17 und 14) und einem Sohn (10) seit 18 Jahren in der Nähe von La Spezia. Für “Die Angelones” schreibt die ausgebildete Doula über Familien -, Gesundheits- und Ernährungsthemen sowie Themen, die Eltern den Alltag mit ihren Sprösslingen erleichtern und lässt dabei die LeserInnen am facettenreichen italienischen Alltag teilhaben, wo der Ausnahmezustand oft an der Tagesordnung und von „dolce far niente“ keine Spur ist!

Mehr über Sarah und ihre Familie erfahrt ihr in im spannenden Interview, das wir mit ihr führen durften!

Sarahs bisher erschienenen Beiträge könnt ihr hier nachlesen:

Aus dem Leben einer Doula:
Elterntipps:
  • Sommerferien zu Hause: Ideen für Daheimgebliebene
  • Ein Lob auf die Zweisamkeit
  • Der Tastsinn – die erste Kommunikationsform beim Kind
  • Perfekte Familienferien: 6 Tipps für gelungene Skiferien
  • Kinderhotels: Ferien MIT oder VON den Kindern?
  • Elterntipps: Per Mausklick zum Hotelzimmer. Ganz easy?
  • Stadtbesichtigung zum Nulltarif
  • Erholsam Reisen mit Kind und Kegel
  • Pubertät ist, wenn die Welt Kopf steht
  • Geteiltes Leid…
  • Das Glück auf die Haut tätowiert
  • Ferien auf Balkonien: Von wegen Langeweile
Dolce Vita:
  • Keine Lust auf Meer
  • Auch in Italien: Schul-Schluss-Stress vor den Sommerferien
  • Zwei Herzen in einer Brust
  • Kultur-Spagat: Zwischen unmanierlich und zivilisiert
  • Italienisches Gesundheitssystem: Spiessrutenlauf und Papierkram
  • Bei Krankheit droht Kontrolle
  • Italiener und Sport: Geht das? Und wie das geht!
  • Denn es ist nicht egal, wo wir einkaufen!
  • Willkommen im wilden Süden Italiens
  • Aller Anfang ist schwer
  • Unser Familienshooting im Park
  • Schöne Familienbilder schaffen wertvolle Erinnerungen
  • Sommerlich-Sandige Strandgrüsse aus Südligurien
  • Colour Run: Auf zum bunten Plauschrennen
  • Die grüngrasige Gemeinde-Geschichte
  • Italienische Supermärkte: Fast wie im Schlaraffenland
  • Unschöne Überraschungen im Belpaese
  • Kleine Geschenke erhalten die Kundschaft
  • Kalter Kaffee und Schnee von gestern
  • Von elterlichen Hausaufgaben
  • Im Wunder – äh, Gardaland
  • Auf sonntäglicher Shoppingtour
  • Strandleben mit Kids im blauen Paradies
  • Familientrip nach Rom
  • Schule aus: Dolce Vita für Italiens Sprösslinge
  • Ob “Happy Hour” oder “Apericena” – Kinder unerwünscht!
  • Tanti auguri: Kindergeburtstag all’italiana
  • Besser als sein Ruf: Das italienische Gesundheitssystem
  • Vom Schlangenstehen in der Schneckenpost
  • Von wegen Januarloch – In Italien heisst es “Ausverkauf”!
  • Festtage all’ italiana: Es geht nichts über Gaumenfreuden
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