Itaipú

Der Itaipú Staudamm ist mit 7,8 km Länge, 196 m Höhe, einer Stromerzeugung von 89.237 gwh/ Jahr, einem 390m breiten Überlauf, der 62.200m³ Wasser pro Sekunde durchlässt, eines der größten Bauwerke, das von Menschenhand geschaffen wurde. Bis 2006 war Itaipú das größte Kraftwerk der Welt, dessen Titel nun der Drei-Schluchten-Staudamm in der Volksrepublik China trägt. Aufgrund seiner hohen Turbinenauslastung ist die Jahresenergieproduktion des Itaipú-Wasserkraftwerks nach wie vor bedeutend höher. Itaipú deckt seit der Einweihung am 05.11.1982 20 Prozent des brasilianischen und 100 Prozent des paraguayischen Elektrizitätsbedarfs.

Wasserkraftwerk Itaipu

Wasserkraftwerk Itaipú

Itaipú ist ein Gemeinschaftsprojekt von Brasilien und Paraguay und wird daher auch Itaipú Binacional genannt. Die Bezeichnung Itaipú bedeutet auf Guarani “singender Fels”. Der Name wir dabei äquivalent für Staudamm, Wasserkraftwerk und Stausee verwendet. Mit dem Itaipú-Staudamm wird der südwärts fließende Fluss Paraná aufgestaut. Der Rio Paraná ist mit einer Länge von 4.000 km und einem Einzugsgebiet von 3 Mio. km² nach dem Amazonas der längste Fluss Südamerikas. Der Name Paraná bedeutet “ähnlich wie das Meer” und ist auf seinen Wasserreichtum zurückzuführen.

Der Staudamm befindet sich nördlich des Dreiländerecks (Triple Frontera) zwischen Paraguay, Brasilien und Argentinien. Die 3 Ländergrenzen liegen an der Mündung des Iguazú in den Rio Paraná. 10 km von der Mündung entfernt liegen die bekannten und vielbesuchten Iguazú Wasserfälle (Cataratas do Iguazú). Im Triple Frontera liegt der internationale Ballungsraum mit dem paraguayischen Ciudad del Este, dem brasilianischen Foz de Iguazú und dem argentinischen Foz de Iguazú.

Die Ausmaße des Itaipú-Projekts sind nur schwer in Relationen zu setzten. Der aufgestaute See fasst bei maximalen Stauvolumen rund 29 Mrd. Kubikmeter. Seine Fläche beträgt 1.460 Quadratkilometern, was in etwa zweieinhalb Mal der Größe des Bodensees entspricht. Die Errichtung des Staudammes kostete 18 Mrd. US Dollar und die Leistung des Wasserkraftwerkes entspricht der von 12 Atomkraftwerken. Mit dem verbauten Beton könnte das 200.000 Zuschauer fassende, größte Fußballstadion der Welt, das “Estádio Municipal do Maracana” in der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro 120 Mal repliziert werden. Der verbaute Stahl entspricht 380 Eiffeltürmen.

Diese Superlativen machen Itaipú zu einem Besuchermagnet. Seit dem Baubeginn 1977 besichtigten mehr als 11,5 Mio. Touristen das Bauwerk. Die Besichtigungstour gibt einen Einblick in die Geschichte und Technik des Staudammes. Bei der Fahrt auf der Dammstraße wird die Größe des Bauwerkes sichtbar. Die Highlights der Besichtigungstour sind der Überlauf zur Hochwasserregulierung mit seinen 14 Schleusen, bei deren Öffnung eine Dunstwolke von bis zu 120 m Höhe entsteht, sowie die Besichtigung des Turbinenraumes und des Schalthauses. Im Turbinenhaus kann ein Blick auf die 19 Francis-Turbinen geworfen werden, die auf einer Länge von 2 km aneinandergereiht sind.

Neben der enormen Menge der produzierten Energie und dem Fortschritt, den das Wasserkraftwerk der Region erbringt, werden mit Blick auf die Veränderung der Umwelt bis heute die Kosten und Nutzen des Staudamms kontrovers diskutiert. Für den Bau mussten 40.000 Menschen, vor allem Guarani-Indianer, umgesiedelt werden und es wurden große Flächen des subtropischen Regenwaldes abgeholzt und dann geflutet. Ein weiterer Verlust sind die Wasserfälle “Sete Quedas” bei Guaíra, die den weltgrößten Wasserfällen von Iguazú nahezu ebenbürtig gewesen sind.

Itaipú besichtigen Sie u.a. auf folgenden Reisen: Naturwunder Brasiliens sowie Der Ursprung des Ozeans.


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