Istanbul, nimm mich an und bring’ mich hervor

Istanbul, nimm mich an und bring' mich hervor

1453. Ein Zauber beginnt. Der erste Gebetsruf. Die neue Hauptstadt des Osmanischen Reichs heißt Istanbul. Heute ist die Metropole Istanbul eine Kulturhauptstadt. Eine Kernzelle für internationalen Dialog. Treffpunkt aller Religionen, Nationen und der interkulturellen Toleranz. Istanbul ist eine Brücke zwischen der islamischen Welt und Europa. Sie verbindet nicht nur Europa und Asien, sondern auch auf elegante Weise die Antike mit der Moderne.

Wenn sie heute die Zukunft ist, die in alle Richtungen ihre Türen öffnet, ist sie morgen Geschichte, die in allen Köpfen begraben ist. Sie ist so viel, dass ich nicht mehr hinterher komme. Istanbul, meine Stadt. Mit glänzenden Augen empfängt sie mich und schließt mich sofort in die Arme. Geborgenheit. Zuwendung. Wärme, trotz der zwei Grad, die Istanbul noch einmal den Winter spüren lassen. Ganz tief bis in die kleinste Zelle atme ich Istanbul ein, als ob ich sie dann immer in mir behalten könnte. Und noch einmal… Jeder Atemzug trägt den Namen mit sich mit. Ich spüre, wie die Stadt mich fest im Griff hat. Glück. Es überfällt mich ganz leicht und verbreitet sich Stück für Stück in meinem Körper. Es ist der Moment; Istanbul hat mich. Freiwillig ergebe ich mich und lass mich fallen mit der Gewissheit, dass sie mich auffangen wird. Ich weiß, Istanbul lässt niemanden fallen, der ihr vertraut.

 Ich schließe meine Augen und lass mich vom Klang der Wellen führen. Egal ob Eminönü, Besiktas, Kabatas oder Üsküdar, die Möwen begleiten uns auf unserer Reise auf dem Schiff. Rechts von uns die Bosporus-Brücke und an unserer Linken Kiz Kulesi. Tausende Eindrücke fesseln mich, ein Augenblick nach dem anderen. Reizüberflutung. Der Ausdruck von Verlust und Unzulänglichkeit prägen die Gerüste. Istanbul aus meinem Blickwinkel, so uralt und müde… verlassen und überfüllt… hoffnungsvoll und hoffnungslos… kalt aber doch ausgezeichnet schön. Istanbul, ein einzigartiges Paradoxon. Istanbul ist nur ein Moment und ein lebenlang. Jeder seiner sieben Hügel hat seine eigene Fassette, verfärbt in träumerische Farben. Eindrucksvoll stellt sie ihre Vielfältigkeit unter Beweis. Gleichzeitig projiziert sie all die Sehnsüchte und Schmerzen seiner Einwohner auf das Meer. Mal ganz sanft, wie eine Wiege und dann wieder wild, wie ein Wirbelsturm. Wenn man aufmerksam auf das Meer schaut, sieht man in ihr die schönsten Geschichten dieser Stadt, die unerfüllten Wünsche der Menschen und den Spiegel aller Seelen.

Auch das kleine Kind mit den leeren Blicken und den roten Wangen ist Teil dieser Stadt. Mit kalten offenen Händen erbittet es Liebe von Istanbul. Rund um die Uhr, zu jeder Tageszeit. Wo auch immer ich hingucke, überall und alles Istanbul. Erzähl mir jetzt noch einmal Istanbul. Auf deine Art… Ich verrate dir das Geheimnis; Istanbul passt hier nicht rein, weder in Worte noch in Bilder. Diese Stadt kannst du nur leben, erleben. Istanbul hat mir all mein Ich genommen, mich irgendwo in sich versteckt. Ganz tief, wo mich keine andere Stadt findet.



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