Gut: In Istanbul ist der Gezi-Park nach der notwendigen Renovierung als Themen- und Abenteuerpark wieder eröffnet worden.
Schlecht: Der Park wurde privatisiert und wird künftig von einer kommerziellen Tochterfirma der AKP betrieben werden.
So geht’s: Man bezahlt Eintritt und darf bei Tageslicht auf alle Arten demonstrieren (auch Femen, aber nur verschleiert!). Mit Einbruch der Dämmerung beginnt dann die Beschallung durch die Polizei von aussen.
Die Spannung steigt. Bei völliger Dunkelheit erfolgt dann die Räumung des Parks mit den Original-Prügel-Cops-von Istanbul mit Wasserwerfern, Tränengas und Gummigeschossen. Es gibt das volle Programm! Wird es den Parkbesuchern zu heftig und zu realistisch, dann können sie „ bin außer“ rufen oder auch „das gilted nicht“ und darauf hoffen, dass sie in dem Getöse gehört werden.
Ganz schlecht: Die ersten drei Wochen sind ausgebucht von der AKP. Sie hat die nationalen Parlamente und das EU-Parlament und die EU-Kommission eingeladen zur Vorführung perfekt funktionierender türkischer Demokratie.
Prognose: Es wird wegen des außergewöhnlichen Erfolges daran gedacht, mit „Gezi“ auf Tournee zu gehen. Eine noch zu gründende AKP-Vermarktungsagentur soll die blühende türkische Demokratie den Auslandstürken in Europa nahe bringen. Das befüllen von Stadien und Parks erfolge auf Abruf und sei bekanntlich kein Problem…