Ist Veganismus ein Luxusproblem?


LuxusManchmal heißt es Veganismus sei ein Luxusproblem. Denn Veganer leben für gewöhnlich in Städten, deren gesellschaftliche Struktur sich schon längst Meilen weit vom einst existenten Bauernhof, der damals noch die Bevölkerung ernährte, entfernt hat. Die wenigsten von uns haben jemals eine Schlachtung mit angesehen oder wissen was es heißt Hühner, Schweine und Rinder zu halten.
Wir genießen den Luxus uns aussuchen zu können wie wir uns ernähren wollen. Und obendrein sind wir heute mittels synthetisch hergestellter Vitamin B12-Präparate in der Lage unsere Ernährung damit zu ergänzen.
Wir leben hier in einer Überflussgesellschaft und beziehen unsere Lebensmittel aus dem Supermarkt, dessen Lebensmittel heute aus aller Welt stammen. Wir kaufen Fleisch- und Käseersatzprodukte, die uns Altbekanntes ersetzen sollen. Und zu alledem kommt nun auch noch hinzu, dass wir so ein “gutes Stück Fleisch” partout nicht zu schätzen wissen.

Wenn man sich das so durchliest, dann klingt vieles davon tatsächlich nach Luxus.
Denn ich hungere nicht und gehe im Supermarkt einkaufen. Davon abgesehen ist es überhaupt Luxus, dass ich die Plattform des Internets nutzen kann, um hier über Veganismus zu schreiben.
Nichts desto trotz treffen viele dieser Aussagen auch genauso auf die Mehrzahl der hier lebenden Mischköstler zu.

Wenn ich als Veganer doch all diesen Luxus genieße, warum entscheide ich mich dann stattdessen zum Verzicht? Davon abgesehen bedeutet Verzicht ja im Grunde dem gegebenen Luxus unserer Gesellschaft zu entsagen. Ich mache somit mein Leben, im Vergleich zu früher, als ich selbst noch ein Allesesser war, komplizierter. Inwiefern ist das dann ein Luxusproblem?

Wenn man nun die Denkweise verfolgt man könne sich ja nur dann entscheiden vegan zu leben, wenn man in einer Überflussgesellschaft wie der unseren lebt, dann stimmt das sogar. Denn ich kann mich, da ich in unserer hiesigen Überflussgesellschaft lebe, entscheiden was ich unterstützen möchte und was nicht. Ich kann mich auch entscheiden was ich essen möchte und was nicht. Wären meine Lebensumstände andere, vielleicht würde ich dann anders leben und mich auch anders ernähren. Doch das ist nur hypothetisch und somit eher realitätsfremd.

Vor ein paar Jahrzehnten noch galt Fleisch als Luxusgut. Noch heute ist vielen der Sonntagsbraten ein Begriff. Diesen gab es vielleicht ein Mal die Woche. Und wenn, dann war das etwas Besonderes. Heute sieht das anders aus.
Gehe ich heute zum REWE zum Einkaufen, steht davor ein Würstchenverkäufer. Vor einer anderen Filiale befindet sich der Dönerstand. Und innen drin an der Theke vom Bäcker gibt es Leberkäs. Weiter geht es dann mit einer üppigen Fleischtheke, daneben gibt es dann noch ein ganzes Sammelsurium an diversen Wurst- und Molkereiprodukten. Und, verlässt man den Supermarkt wieder, gibt es zwei Straßen weiter einen McDonalds, einen KFC und einen Burger King.
Heute ist es genau umgekehrt als früher. Fleisch ist manchmal billiger als Gemüse. Und man bekommt Tierprodukte praktisch an allen Ecken und Enden hinterher geworfen. Für manche scheinen Tierprodukte sogar ein Spielzeug zu sein. Ein ziemlich gutes Beispiel hierfür ist das Youtube-Format Epic Meal Time. Wem das kein Begriff ist, der kann sich mal dieses Video hier ansehen:

Besonders hervorheben möchte ich dabei die Szenerie ab Minute 1:18.

Was ist hier Luxus?

Ich habe zu diesem Youtube-Format schon einmal einen Beitrag geschrieben. Und was ich mich dabei ernsthaft frage ist ob das wirklich die Art und Weise ist wie wir als Menschen mit Lebewesen umgehen sollten?
Da liegt dieses Schwein auf dem Tisch und dieser Kerl schlägt einfach mal sinnlos auf es ein…

Doch das Ganze geht noch weiter. Weil dieses Format auf Youtube auf so viel Begeisterung stößt, hat Epic Meal Time jetzt eine eigene Fernsehsendung, die sich Epic Meal Empire nennt.

Ist es das was daraus resultiert, wenn etwas, das früher einmal für Wohlstand stand zum Alltagsgegenstand wird?

Was ist hier Luxus?


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