Gott wird in den Religionen als allmächtig und allwissend dargestellt. Doch wenn man die Taten der Menschen betrachtet, muss man am Werk Gottes zweifeln. Denn Gott hat offensichtlich einen höchst mangelhaften Menschen geschaffen. Doch nicht nur das, er zürnt ihm auch ob seiner Unvollkommenheit. Wie ein Schreiner, der über seinen schrägen Schrank wütend ist. Dabei hätte er seine Fehler längst korrigieren können. Ein vernünftiger Schreiner hätte seinen Schrank geflickt. Aber nein. Stattdessen sendet er auserwählten Menschen Botschaften und Vorschriften um sie unter der Menschheit zu verbreiten. Die einen dürfen kein Schweinefleisch essen und müssen beten, bis ihnen das Denken vergeht, und den anderen will er das Poppen mit Kondomen verbieten. Dabei hätte er doch in seiner Allwissenheit voraussehen müssen, was aus seiner Fehlkonstruktion wird. Da hilft doch alles Beten nichts mehr.
Die ganze Misere hat ja schon bei Adam und Eva angefangen. Gott hätte in seiner Allwissenheit voraussehen müssen, dass Eva dem verbotenen Apfel nicht widerstehen kann. Stattdessen hat er sich über die Zwei aufgeregt und sie aus dem Paradies vertrieben.
Die heiligen Schriften sind voll solcher Unstimmigkeiten und man erhält das Bild eines Gottes, der weder allwissend noch allmächtig ist, sondern höchste unangenehme Charaktereigenschaften aufweist. Er ist nachtragend und jähzornig, er droht und ist gewalttätig.
Sein Sohn scheint aber von sanfterer Natur zu sein. Wenn ich in der Zeit zurückreisen könnte, möchte ich ihm deshalb gerne einen Besuch abstatten – neben Nostradamus und Leonardo da Vinci. Auch ein Besuch bei Mohammed wäre sicher aufschlussreich.
Vielleicht käme ich dann der Frage näher, was das für ein Gott ist, der soviel Betenergie braucht und sein missratenes Werk einfach wursteln lässt bis zu einem fernen Tag, den er das jüngste Gericht nennt.
Vielleicht hat Erich von Däniken recht und Gott ist ein abgestürzter Astronaut. Wahrscheinlicher ist aber, dass es da drüben auf der anderen Seite keinen allmächtigen und allwissenden Gott gibt, sondern etwas ganz anderes, das sich kein Mensch ausdenken kann, oder schlicht und einfach nichts.
Ist es nicht wunderbar, auch im Herbst des Lebens dem Frühling entgegen zu gehen? Euer Traumperlentaucher