Zweieinhalb Monate nach dem Kapern des Gaza-Hilfskonvois hat die israelische Militärpolizei mindestens drei Soldaten wegen des Verdachts festgenommen, Notebooks und Handys bei den Passagieren der geenternten Schiffe gestohlen zu haben.
Wie der Radiosender Kol Israel am Donnerstag berichtete, gehen die Ermittler davon aus, dass es bei der Durchsuchung der Schiffe im Hafen Aschdod zu Plünderungen gekommen war.
Die israelische Armee bestätigte, dass Ermittlungen eingeleitet worden seien. Bislang gäbe es jedoch keine Beweise dafür, dass die Soldaten in den Diebstahl verwickelt seien, teilte das Presseamt der Armee mit.
Die israelische Marine hatte am 31. Mai sechs Schiffe mit rund 10.000 Tonnen Hilfsgütern in neutralen Gewässern aufgebracht. Beim Kapern der Schiffe, auf denen sich bis zu 600 Menschenrechtler und weitere Aktivisten aus verschiedenen Ländern befanden, töteten die israelischen Kommandos mindestens neun Menschen, darunter vier türkische Bürger.
Mit der Aktion zog Israel scharfe Kritik aus aller Welt auf sich und musste eine interne Ermittlung einleiten. Die Forderung von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon und anderen Politikern, internationale Ermittler auf den Plan zu rufen, hat Israel abgelehnt.