Zur Person:
Isabel Allende (wikimedia commons, gemeinfrei)
Isabel Allende wurde am 2. August 1942 in Lima geboren, heute lebt sie in Kalifornien. Vor ihrem 18. Lebensjahr arbeitete sie als Journalistin und als Moderatorin einer chilenischen Fernsehsendung. Bis heute wurden ihre Bücher in 27 Sprachen übersetzt und über 51 Mio. Mal verkauft. Weitere Titel sind zum Beispiel „Das Geisterhaus“, „Paula“ und „Mein erfundenes Land“.
Zum Roman:
Die 17-jährige Amanda Jackson lebt zusammen mit ihrer Mutter Indiana und ihrem Großvater Blake in San Francisco, besucht unter der Woche ein katholisches Mädcheninternat, hat kaum Freunde und interessiert sich nicht für die selben Dinge wie die Mädchen in ihrem Alter. Ihre Mutter Indiana arbeitet als Heilerin in einer ganzheitlichen Klinik und ahnt nicht, dass ihr Helfersyndrom, ihre gutherzige Art und ihr kompliziertes Liebesleben sie in absehbarer Zeit in Lebensgefahr bringen werden.
Seit einigen Monaten wird die Stadt San Francisco von Mordfällen heimgesucht, die alle in einem bestimmten Zusammenhang zu stehen scheinen und für die sich Amanda mehr interessiert, als ihrer Mutter lieb ist. Gemeinsam mit ihrem Großvater und einigen Jugendlichen, die sie über das Internet kennt, beginnt Amanda ganz nach dem Vorbild ihres Vaters Bob Martín, der Chief Inspector in San Francisco ist, auf eigene Faust in den Mordfälle zu ermitteln. Was zunächst als Spiel beginnt, wird mit der zunehmenden Zahl an ungelösten Mordfällen immer ernster und die Lage spitzt sich zu.
Dank ihrer hartnäckigen Art und der Hilfe ihres Großvaters gewährt Bob Martín seiner Tochter Einsicht in die Ermittlungsunterlagen der Mordfälle. Mit der Hilfe der anderen Hobbydetektive kann Amanda schließlich die Hinweise kombinieren und versuchen, das Leben ihrer Mutter zu retten.
Beurteilung:
In diesem Roman zeigt Isabel Allende, die normalerweise nicht für das Schreiben von Krimis bekannt ist, eine andere Seite ihrer Schreibkunst. Über die Bewertung des Romans scheiden sich auch bei uns intern die Geister.
1. Meinung: Nichtsdestotrotz ist ihr das Experiment meiner Meinung nach nicht optimal gelungen. Nach einem vielversprechenden Einstieg zieht sich das Geschehen in die Länge und die Spannung baut sich erst nach Lesen der ersten Hälfte des Buches auf. Auch der Höhepunkt lässt auf sich warten. Dass Allende jedoch etwas von ihrem Handwerk versteht, zeigt sich an der sprachlichen Vielfalt der Hauptfigur Amanda, deren Wortgewandtheit von trotzig, überheblich und zuckersüß reicht.
2. Meinung: Mal ein ganz anderes Buch von Isabel Allende! Der Krimi ist spannend, aber es ist halt auch ein Isabel-Allende-Buch, somit nehmen auch die Figuren, ihre Charakteristika, ihr Leben viel Raum ein. Es ist in dem Sinne kein „klassischer“ Krimi. Als Fan ihrer Art zu schreiben für mich ein positiver Aspekt. Die Figuren sind wie alle Figuren Allendes unangepasst, vielschichtig und liebenswert.
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