Isaac Marion- Mein fahler Freund (Rezension)

Verlag: Klett-Cotta
Seiten: 298
Preis: 19,95€
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Inhalt:
R ist ein Zombie. Er fühlt nichts- fühlen macht keinen Sinn mehr. Wie alle anderen Zombies lebt er einfach nur noch vor sich hin.. Doch er ist nicht ganz wie die Anderen. Er interessiert sich für Musik und redet auch mehr und macht sich Gedanken. Doch er ist ein Zombie, der Jagd auf Menschen macht..
Dann, bei einem Überfall auf Menschen frisst er das Hirn von Perry, dem Freund von Julie. Als er einen Bruchstück seiner Gedanken aufschnappt ist ihm plötzlich bewusst, dass er Julie retten muss, dabei merkt er, dass sie ihm etwas bedeutet. Er weiß nicht was, er weiß nicht wieso, aber er will sie beschützen!
Trailer:
Die Verfilmung hat bereits begonnen und einen Trailer gibt es auch schon:

Details und meine Meinung:

R erinnert sich nicht an seine Vergangenheit. Er erinnert sich nicht einmal an seinen Namen, nur das "R" ist ihm geblieben. Sein letzter Dress ist ein Anzug mit roter Krawatte, wie man auf dem Cover sehen kann.
Das Cover spiegelt Julie wirklich gut wieder, aber R sieht einfach nicht aus, wie er im Buch beschrieben wird. Insgesamt ist das Cover selbst auch eine Enttäuschung. Es wirkt einfach nicht, ist einfallslos und uninteressant. Ein Coverkauf ist dieses Buch definitiv nicht. Doch was zählt ist ja die Geschichte ...
Bereits von der ersten Seite an konnte mich das Buch mitreißen. Der Schreibstil war in den Erzählungen nicht der einfachste, doch der Sprachanteil war es definitv. Der Satzrekord lag bei R am Anfang bei 5 Silben pro Satz. (Ein Beispiel, wie ein Satz aussehen würde "Dich ... retten... lauf..") Dennoch war es nach einer kurzen Eingewöhnungsphase kein Problem mehr und Teils sogar recht lustig.
R wohnt mit vielen anderen Zombies zusammen in einem alten Flughafen. Sein eigenes Heim ist ein altes Flugzeug, in dem er viele Platten hortet. Er mag die Musik, obwohl er eigentlich nichts empfindet.
Bei den Zombies ist alles anders. Es ist einfacher. Man begegnet sich, guckt sich an, freundet sich an, spricht vielleicht ein Wort und ist verheiratet. Es gibt keine komischen Gefühle, keine lange Kennenlernphase, kein Gefühlschaos, kein Neid.
Doch als R Julie kennen lernt ist alles anders: Sie bedeutet ihm etwas, er fühlt irgendwas. Er weiß, er muss sie beschützen! Er will sie retten, er will die Welt wieder besser machen.
Zusammen mit Julie will er es versuchen. Doch ob Julie das auch will, das weiß er nicht, denn immerhin weiß sie das von Perry noch nicht.
Die Charaktere gefielen mir recht gut, allerdings gab es für mich einfach zu wenig Tiefe und Emotionen. Ich meine klar, denn R hat keine Gefühle, aber Julie und die normalen Menschen hätten stärkere Gefühle zeigen können.
Dennoch war jeder Charakter wirklich unterschiedlich und hat mir gut gefallen. Die Bösen, als auch die Guten.
Leider gab es für mich in der Geschichte auch viel zu wenige Wendungen und Geschehnisse, sodass es teilweise doch recht einseitig wurde.
Dennoch war es eine wirklich angenehme, interessant und teilweise echt komische Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat. Man konnte das Buch in einem Rutsch durchlesen und bekam eine schöne Liebesgeschichte geliefert. Vor allem hat mir gefallen, wie locker Julie mit einem Zombie umgeht und wie wenig sie auf sein Äußeres achtet. Es wird kein Schönling erwähnt, der einen von Anfang an von den Socken reißt und um den sich alle Prügeln.
Auch auffällig war die Wendung bezogen auf das Bild der Zombies. Erst wurden die Zombies alle als Blutrünstig und schrecklich dargestellt. Doch dann lernte man R kennen und mochte ihn auf Anhieb.
Fazit:
Eine nette Geschichte für zwischendurch. Ich konnte mich schnell hineinlesen und wurde nicht enttäuscht. Die (menschlichen) Charaktere waren mir zwar ein wenig zu flach, aber die Geschichte kann einen wirklich faszinieren. Definitv bin ich durch dieses Buch ein Zombie-Fan geworden.
Bewertung:

Außerdem ein Zusätzliches ♥ für die neue Idee und den Spaß, den ich beim Lesen verspürte. :-)