Ironman Frankfurt: mein finaler Marathon – Teil III

Die Laufstrecke beim Ironman Frankfurt ist einfach wunderbar. Vier abwechslungsreiche Runden mit so vielen Zuschauern, wie ich es bis jetzt nur beim Chicago Marathon erlebt habe. Dazu Helfer, die einen diese unglaubliche Sommerhitze und Schwüle fast vergessen ließen. Als Krönung der Zieleinlaufauf demRömer, den ich so nicht erwartet hatte. Schon allein wegen des abschließenden Marathons kann ich jedem Triathleten diese Langdistanz wirklich ans Herz legen! Alle Bilder könnt ihr zur Vergrößerung anklicken. Ironman Frankfurt: mein finaler Marathon – Teil III

Ein Marathon bleibt ein Marathon bleibt ein Marathon... Irgendwie scheint selbst bei Sommerhitze mit ordentlich über 30° dieses Gesetzt ein klein wenig ausgehebelt zu sein. Genauso wie die Sommer Tipps für Sport an heißen Tagen. Denn bei so einem Wettkampf fragt keiner danach, ob es jetzt nicht eigentlich Zeit wäre für ein Mittagsschläfchen. Man bekommt auch nicht den Tipp, dass die Ozonwerte zu hoch sind, dass es vielleicht einen Tick zu warm für einen Lauf oder gar Marathon ist und erst recht viel zu heiß für Heldentaten. Aber genau dafür waren alle Teilnehmer des Ironman Frankfurt an diesem besagten Hochsommertag da!

Wir waren für unsere ganz persönliche Heldentat da!

In jedem Fall kamen mir die vier Runden zwar vor wie eine Unendlichkeit, aber irgendwie nicht wie ein Marathon. Das kannte ich bereits von meiner ersten Langdistanz. Tendenziell ist es aber bei allen Triathlons so, dass ich die Laufstrecke immer kürzer einschätze, als sie tatsächlich ist. Es fällt einfach leichter. Was natürlich sicher damit zusammenhängt, dass ich deutlich langsamer unterwegs bin, als würde ich versuchen diese Distanz solo zu laufen. Letztlich aber auch, weil ich sehr gerne laufe. Im Kopf erlebe ich immer einen sehr viel größeren Kampf auf den 180km auf dem Rad. Umso erfreuter war ich natürlich gerade nach dieser Herumeierei beim Ironman Frankfurt endlich mein Fuji abgeben und meine Laufschuhe anziehen zu können.

Mit überraschend viel Schwung ging es rein in das Wechselzelt. Um meinen Körper ganz klar zu signalisieren, dass auch jetzt nichts mit einem Mittagsschläfchen oder einer Teepause ist, hockte ich mich hin und setzte mich nicht gemütlich auf eine Bank. Was gleichermaßen eine Wohltat für meine Beine war, die schon - na sagen wir mal, etwas gelitten hatten. Aber laufen geht ja immer. Nun, meistens. Wenn ich nicht gerade wie schon bei so manchem Wettkampf mit Krämpfen belohnt werde. Das sollte aber beim Wechseln, was trotz Besuch des blauen Häuschens nur wenige Minuten dauerte, kein Problem sein. Ich oder mein Körper schienen es wirklich eilig zu haben. Denn ich nahm mir nicht mal die Zeit, alles gut zu sortieren. Ich schlüpfte nur in die Laufschaue, setzte die Sportbrille auf, legte meinen Picknickgurt an und mit dem Visor in der Hand, fummelte ich lieber noch einen Knoten in mein Wechselbeutelchen... Statt das die Helfer machen zu lassen. Auf was man für Ideen unterwegs kommt!?

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Aber dann, ab die Post in die schmale Gasse rauf auf die Laufstrecke und all die bewundert, die das große Glück hatten, bereits ein oder gar mehrere Rundenbändchen zu haben. Nun, ich würde sie mir auch erlaufen. Alle! Alle 4! Der Beginn jeder neuen Runde war eine Herausforderung für sich. Das Kopfsteinpflaster der Altstadt war zwar mit einem Teppich überzogen, lief sich aber dennoch wackelig. Irgendwann fingen die Steine an, sich durch die Schuhe zu bohren und die glühenden Fußsohlen zu ärgern. Zwei Blasen an den Zehen ließen die Schuhe Runde für Runde gefühlt immer kleiner werden.

Aber erst einmal vorsichtig einen Schritt nach dem anderen machen und ganz tief, also wirklich tief in den Körper lauschen. Pause. Der wollte irgendwie dann doch Pause. Aber dann auch wieder nicht. Die Zappelei auf dem Rad mochte er trotz Müdigkeit loswerden und es war erst einmal herrlich, sich die Beine zu vertreten. Wie ich allerdings die 42km schaffen sollte, war mir nicht klar. Es waren 4 x gut 10km. Aber auch die zehn Kilometer fühlten sich nicht wie zehn an. Es war ein Hin und Her. Brücke rauf, Schräge runter, Schräge wieder rauf, Brücke rüber, vorbei an Massen von Zuschauern, die am Beginn jeder Runde sich in mehreren Reihen hintereinander rund um das spätere Ziel tummelten. Wo es für mich drei Mal nicht hin ging! Dazwischen endlose Geraden am Wasser entlang. Immer mit Zuschauern gesäumt. Viele unglaublich motiviert. Oft das ganze Gegenteil von uns Athleten, die gern schlürften. Teilweise hatten sie eigene kleine Partyzelte aufgebaut und rasteten förmlich aus, wenn „ihre" Athleten vorbei kamen. Sie motivierten aber auch die anderen. Es war mit Sicherheit ordentlich Arbeit.

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Es ist ein schwer zu beschreibendes Gefühl. Ich für meinen Teil hangelte mich zwischen den 100 Höhenmetern, die es Dank der Brücken und Schrägen zu absolvieren gab, von einer Wasserstation zur nächsten. Was normal kein großes Kunstwerk ist. Beim Ironman aber können 2km eine Unendlichkeit sein. Vor allem bei 34° und Abschnitten, an denen es nicht einen Luftzug und noch weniger Schatten gab. Das hat sich so in meinen Kopf eingebrannt. Diese unfassbar warme Luft, die sich nicht bewegte.

Während ich mich schnellstmöglich über die erste Runde hinweg bewegte, waren die Favoriten schon längst im Ziel und gaben erste Interview. Einige Damen befanden sich auf ihrer letzten Runde und zogen an mir inklusive Kamera-Tross vorbei.

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Die Verpflegungsstationen lief ich alle an. Runde für Runde. Vermutlich habe ich in meinem gesamten Leben noch nie ein All-Inclusive-Angebot ausgeschöpft. An diesem Tag sollte es ganz anders werden. Das Buffet wurde bis auf das feste Essen komplett in Anspruch genommen. Das einzig feste, was ich ganz dringend an jedem Halt haben wollte, war Eis, Eis, Eis. Wahlweise direkt auf die Hand oder im Becher zum komfortablen Dahintragen, um die zuweilen unüberschaubare Distanz von zwei Kilometern bis zum nächsten Halt irgendwie überbrücken zu können. Vor allem auf der gegenüberliegenden Uferseite, wo die Hitze Stand und der Asphalt glühte. Ein Eiswürfel ging hinten in den BH am Rücken. Jeweils einer vorn unter jedes Hosenbein und unten an die Waden in die Strümpfe. So zuppelte ich vor mich hin und meine Beinmuskulatur fühlte sich direkt nach fünf Kilometern nicht frisch aber durchaus gut und viel wichtiger krampffrei an. Ein Eiswürfel kam unter mein Schweißband am Arm. Es war herrlich! Wie gut plötzlich stilles Wasser auf Eis schmeckte! Die Helfer - ich kann die Helfer immer nur wieder hervorheben. Mit ihren 10 bis 12 Tonnen Eis machten sie einen tollen Job! Sie reichten Schwämme und alles, worauf man Appetit hatte. Sie hielten den Gartensprenger. Zeigten uns die Babywannen, damit wir unsere Caps und Arme nass machen und unser Gesicht abspülen konnten.

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An manchen Dixies war direkt zu Beginn bereits extremer Betrieb. Einigen schien das Wetter und vielleicht so wie mir später das Iso auf den Magen geschlagen zu sein. Manche Athleten hielten sich am Häuschen fest, während ihr Körper versucht die Suppe wieder los zu werden. Die Hitze war in vielerlei Hinsicht die Hölle! Ich versuchte meinen Körper so gut es geht runter zu kühlen. Die erste Runde war die anstrengendste. Mir fehlte der Fahrtwind und die Wärme zog von den Laufschuhen über die Beine bis hoch zum Kopf während die Sonne unermüdlich von oben auf uns hinab brutzelte. Bevor es die Rundenbändchen gab, liefen wir in einen etwas beschatteten Abschnitt hinein, was eine regelrechte Erleichterung war. Als ich das grüne Gummiteil, das das erste Rundenbändchen war, über den Arm gezogen bekam, war ich einerseits sehr froh, dass ich so zügig die ersten etwa neun Kilometer hinter mir gelassen hatte. Andererseits war mir sehr bewusst, was da noch für ein Stück Arbeit auf mich wartete. Angespornt von den sympathischen, motivierenden, jubelnden Helfern, die mit Sicherheit einen ebenso harten Job an diesem Sommertag hatten wie wir, zottelte ich die letzte Brücke hinüber zum Race Village, wo die erste Runde nach gut 55 Minuten Geschichte war. Das war ordentlich. Das war wirklich gut. Das wollte doch nicht etwa so weiter gehen? Ja. Doch. Das wollte es, sollte aber nicht. Obwohl das irgendwie schon mein mentales Ziel war. Aber nun?!

Ich hielt mich wie auch auf dem Rad schon an meine Verpflegungsstrategie. Zumindest was meine Gele anging. Ich musste etwas mit den Salztabletten improvisieren. Die gingen viel zu zeitig zuneige. Wenigsten zwei sollte ich mir für den schlimmsten Fall der Fälle aufheben. Würden Krämpfe trotz der Kühlung einsetzen, könnten sie vielleicht wieder Linderung bringen. Das hieß, dass ich mit Iso beginnen musste. Was aber erst einmal ok war. Ich hielt weiterhin an jedem Verpflegungspunkt an, nahm nun zusätzlich zum Wasser einen Becher Iso, den ich verschlang. Während ich so auf meiner zweiten Runde dahinflitzte, sah ich einige Damen und Herren, die sich auf der dritten Runde so richtig quälten. Ich schickte Stoßgebete gen Himmel, dass es mir nicht so ergehen soll. Ablenkung gab es immer mit jedem Rundenbändchen im Schatten, wo auch der Twitterlauftreff vertreten durch Michael wahre Heldentaten vollbrachte. Er wartete nämlich immer genau dort, um einigen von uns ein paar aufmunternde Worte mit auf den Weg zu geben.

Die hatte ich nur leider auf der dritten Runde schnell vergessen. Das Iso wollte nicht so recht drinnen bleiben. Für meinen Magen war der Einsatz des Gebräus viel zu zeitig gekommen. Also folgte, was kommen musste. Nachdem sich meine zwei Dixiebesuche nicht mehr haben abwenden lassen, sorgte das ganz schön für Zeitverzögerung und innerliche Grummelei. Dazu hatte ich das Gefühl, dass mein Herz jede Sekunde herausspringen wollte. Die aufziehenden Wolken am Horizont drückten die Wärme noch mehr auf mich herauf. Ich fühlte mich elend. Das war also diese Runde drei. Das Laufen lief für mich bedeutend einfacher als das Radfahren. Was aber nicht heißt, dass es einfach war. Das ein und andere Jammertal hatte ich genauso zu durchqueren, wie jeder andere mit Sicherheit auch. Olli, mein Fotograf, sagte mir morgens als letztes noch, dass ich diesen Ironman doch genießen wollte. Keine Ahnung, wann ich ihm das gesagt hatte nach meiner ersten Langdistanz vergangenes Jahr in Zürich?! Aber wenn ich jemals einen zweiten Ironman absolvieren würde, wollte ich es mehr genießen, als in der Schweiz. So fern man bei diesem Unterfangen von Genuss sprechen konnte. Aber diese Worte kramte ich immer dann raus, wenn es dramatisch bergab ging. Als Alternative hatte ich mir ein paar Mantren zurechtgelegt, die ich vor mich her summte. Das beruhigte auch meine Atemwege, weil ich insgesamt ruhiger wurde. Die Schwüle sorgte für Luftnot, was ich mit Spray und Ruhe einigermaßen in den Griff bekam. Mein Herz wollte dann auch nicht mehr durch den Hals auf den Weg hopsen. Außerdem kam ich dem dritten Rundenbändchen immer näher... Ein Spaziergang war es nicht. Oder doch. Ein sehr langer Spaziergang. Denn so wie sich meine Stimmung hier und da im Keller befand, war es auch meine Geschwindigkeit.

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Dennoch war mir genau in diesem Zustand klar, dass es nichts mehr geben würde, was mich vom Ziel fern halten würde. Selbst wenn ich gehend dahinschlürfe, sollte ich es packen. Ich setzte ein ganz breites Grinsen auf und schnappte mir Bändchen Nummer drei! So motiviert ging es ein letztes Mal an den Zuschauermassen entlang.

Für mich war dieser Moment fast noch emotionaler als das Einqueren auf die Zielgerade.

Eine letzte Runde. Ein letztes Mal an all den Helfern vorbei. Ein letztes Mal jeden einzelnen Meter ablaufen. Ein letztes Mal die Brücken hinauf und Schrägen hinab. Ein letztes Mal das scheinbar Unmögliche schaffen. Ein letztes Mal ein Rundenbändchen annehmen. Ein letztes Mal jede Verpflegungsstation anlaufen. Die letzten Eisbrocken auseinander brechen und verteilen. Endlich auf das Iso und die Gele verzichten. Zur Feier des Tages, hier und da eine Cola auf Eis...

Kurz hinter der ersten Wasserstation, wo auch die Special Needs Beutelchen lagen, stand ein kleiner Junge, der sich unter einer Brücke die Hände wund klatschte. Ohne Nachlass jubelte und schrie er uns Athleten in jeder Runde an. Wenig später saß ein Pärchen, das eine „Studie" zu den verschiedenen Farben der Laufschuhe erstellte. Neon war absolut der Hit. So ihre Aussage. Ich war mit meinen gelben Tretern genau richtig angezogen, obwohl die ja nicht so recht mit meinen blauen Strümpfen und orangefarbenem Tri Suit zusammen passen wollte. Aber bequem waren sie.

Mit dem letzten Rundenbändchen des Ironman Frankfurt ging es beflügelt Richtung Ziel. Einige Helfer sahen es und applaudieren. Sagten meinen Namen und dass ich es geschafft hätte. Wie unglaublich diese Momente sind. Tatsächlich. Ich habe alle vier Bändchen! Wieder einmal. Ein zweites Mal. Die Medaille war zum Greifen nah. Ich sollte diese Medaille tatsächlich schon verdient haben. Die letzte Brücke schlürfte ich fast hinauf. Die Beine wollten sich kaum heben lassen. Die Luft wurde zum Schneiden dick. Ein Athlet stellte sich plötzlich in den Weg. So viel Zeit muss sein! Den letzten Kilometer brauchte man nun auch nichts mehr zu überstürzen. Wie recht er hatte. Also hielt ich auch noch einmal für eine Cola auf Eis. Das war es. In wenigen Minuten sollte es vorbei sein. Leere setzte da schon ein. Ich lief schnurstracks auf den Helfer in der Kurve zu, der mich vom Weg abbringen und auf die Zielgerade schicken sollte.

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Das Ziel - ich konnte es hören! Aus den Zuschauern hinter den Absperrgittern wurden Tribünen, die auch noch zu dieser Spätnachmittagsstunde übervoll waren. Natürlich kannte ich den Zieleinlauf auf dem Römer von zahlreichen TV-Übertragungen des Ironman Frankfurt in den vergangen Jahren. Ich wusste, dass es sicher schön werden würde. Aber oft ist es ein großer Unterschied, wenn man etwas im Fernsehen sieht, wenn Profis das Ziel erreichen und wenn irgendwann dann mal die Altersklassenathleten eintrudeln. Dass aber die Begeisterung der Zuschauer von der Ecke, die man umläuft, um die eigentliche Laufstrecke zu verlassen und auf die Zielgerade zu gelangen, bis zum letzten Schritt unter den Zielbogen so unfassbar spektakulär werden würde, hatte ich mir nicht träumen lassen.

Der Teppich lief sich so weich, dass ich am liebsten diese Laufschuhe ausgezogen und liegen gelassen hätte. Die beiden Sprecher klatschten mit mir ab. Die Cheerleader zappelten mit ihren Pong Pongs. Ich sah die Helfer mit den riesigen Medaillen. Da war auch meine mit dabei.

Meine! Meine! Meine!

Ich fing an zu gehen und lief langsam durch den Bogen. Einen Schritt nach dem anderen. So wie ich den Tag mit kleinen Schritten begann, wie ich mir unterwegs immer zuredete, dass ich doch nicht mehr machen müsste, als einen Fuß vor den anderen zu setzen, endete er nun mit einem Marathon, der so irgendwie keiner war und der knapp unter 4 Stunden 20 Minuten blieb.

Nach 11:46:25 blieb die Uhr für mich stehen.

Aber wo waren die Worte?! Warum sagte es denn keiner?! Was für eine Enttäuschung lieber Ironman Frankfurt! Was für eine Enttäuschung. Niemand sagte die vier Worte, die jeder Langdistanz-Triathlet bei einem Ironman hören möchte! Niemand. Wieso?!

You are an Ironman!

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Alles war vorbei - ein langer Tag, ein aufreibendes Wochenende, mehr als ein halbes Jahr Training, Zweifel, Freude gingen dahin,... Das klingt sentimental und ist es auch. All das, was ich kaum zu wagen hoffte, war erreicht. All das, was mir mein Triathlonleben so schwer gemacht hatte, war vergessen. Dafür gab es eine Medaille, die ihresgleichen sucht und dazu ein Gefühl, das ich auch heute nicht beschreiben kann.


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