Iranische Filmtage in Berlin und Köln

Gewünscht – Toleriert – Verboten:  (Neue) Räume für den ira­ni­schen Film?

Datum: Freitag, 01. März bis Montag, 04. März 2013  in Berlin
Donnerstag, 07. März bis Sonntag, 10. März 2013 in Köln
Ort: Kino der Kulturbrauerei Berlin und Filmhaus Kino in Köln

Well Played – Filmtagereihe mit Podiumsdiskussionen des Referats Nahost und Nordafrika der Heinrich-Böll-Stiftung in Kooperation mit der Melanchthon Akademie Köln

U.a. mit:
Negar Tahsili (Regisseurin, Iran)
Loghman Khaledi (Regisseur, Iran)
Massoud Bakhshi (Regisseur, Iran)

Kurator: Amin Farzanefar

Programm und Filmübersicht:

http://event.boell-net.de/OrgClient/Downloads/12360.pdf

In heu­ti­gen Gesellschaften spie­gelt der öffent­li­che Raum ein Spannungsfeld zwi­schen dem Entfaltungswillen ein­zel­ner Individuen und einem ver­bind­li­chen Netz sozi­al­ge­mein­schaft­li­cher Regeln wider. Er wird Begegnungsfeld von Mehrheiten und Minderheiten, Geschlechtern und Generationen. Im Iran ist die Gestaltung wie auch die Nutzung des öffent­li­chen Raumes von reli­giö­sen und ande­ren Regeln bestimmt und begrenzt. Dies zeigt sich aller­or­ten: neben der Werbung glo­ba­ler Ladenketten pran­gen rie­sige Banner mit schii­ti­schen Heiligen, reli­giö­sen Führerfiguren und from­men Erbauungssprüchen. Die isla­mi­schen Bekleidungsvorschriften und die Geschlechtertrennung stel­len zwei beson­ders offen­kun­dige Aspekte dar, die den Alltag auch im äuße­ren Erscheinungsbild stark prä­gen.

Neben den vom Staat bzw. der Staatsreligion klar vor­ge­ge­ben und strikt ein­zu­hal­ten­den Regeln und Grenzen ist der öffent­li­che Raum aber auch in einem erheb­li­chen Maß von sozia­len Instanzen und Traditionen bestimmt.
Vor allem die Familie, aber auch Nachbarschaft und Kollegenkreis mel­den Ansprüche an ihre ein­zel­nen Mitglieder an,  mit denen sie mas­siv in deren Leben ein­grei­fen und ihnen wei­tere Regeln und Grenzen auf­er­le­gen.

Trotz die­ser staat­li­chen und gesell­schaft­li­chen Einschränkungen  – und vor allem trotz Repression und Zensur – ent­ste­hen im Iran wei­ter­hin gesell­schafts­kri­ti­sche und aus­sa­ge­starke Filme. Dies ist nur mög­lich, weil Filmschaffende, Autorinnen und Autoren und Kulturschaffende immer wie­der neue Räume für ihre Kreativität auf­tun, in denen sie sich ver­or­ten und ihre Werte und Anschauungen ent­wi­ckeln und ver­tei­di­gen kön­nen. Mit der Schaffung neuer geis­ti­ger Lebensräume kön­nen sie gegen die ver­meint­li­che poli­ti­sche Erstarrung ankämp­fen.

Die an jeweils vier Tagen in Berlin und Köln vor­ge­stell­ten Dokumentar-, Spiel- und Kurzfilme sol­len die Lebendigkeit, Vielfalt und Vielschichtigkeit der ira­ni­schen Gesellschaft auf­zei­gen und damit auch die ira­ni­schen Künstlerinnen und Künstler in ihrem ste­ten Einsatz um Pluralität und Meinungsvielfalt unter­stüt­zen.

Sprache: Farsi mit eng­li­schen Untertiteln
Tickets: 5,50 €/ erm. 4,50 € / Filmtage-Karte: 20,-€
Karten gibt es an der Kinokasse oder kön­nen unter 030 44 35 44 22
vor­be­stellt wer­den. (Vorbestellte Karten bitte 15 Minuten vor Filmbeginn abho­len).
Die Filmtage-Karte berech­tigt zum freien Eintritt in alle Filmvorführungen
und gilt als Gutschein für Einzeltickets, die ebenso bis 15 min vor Filmbeginn
abge­holt wer­den müs­sen.

Information:
Renate Eisape
Projektmanagement
Referat Nahost und Nordafrika
Heinrich-Böll-Stiftung

eisape[at]boell.de
030 28534 350

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