Iran: Todeskult im Land des Lichts

01.02.2011Artikel zu Iran Hintergrund erstellt von Helmut N. Gabel

Iran gilt von Alters her als Land des Lichts. Dichter schwärmen in ihren ergreifenden Schilderungen davon. Doch eine faschistisch gesinnte Elite hat das Land in Dunkelheit gehüllt. Wer stoppt den Todeskult aus dem Land des Lichts, der sich nach Tunesien und Ägypten ausbreiten will?

Iran: Todeskult im Land des Lichts

Unerschrockene wagen das Wesen des Regimes im Iran ungeschminkt zu zeigen und werden dabei angegriffen. In einer Strassentheater-Show wurde einem schockierten Publikum eine komprimierte Version der Ereignisse im Iran gezeigt. Freunde des Regimes im Iran, die unter den Zuschauern waren, reagierten aufgebracht. 

Viele Exiliraner sind verzweifelt, dass die große Politik wenig Interesse an Menschenrechten zeigt und greifen zu drastischen Darstellungen der Verhältnisse im Iran. Sie versuchen die Gleichschaltungsideologie Ali Khamenei's unter dem Banner des Islam als unislamisch, gar als anti-islamisch zu entlarven. Es ist ein Geisteskampf zwischen Freigeistern mit Bezug zum Spirituellen und faschistisch gesinnten und machthungrigen Fundamentalisten. Es gibt im Iran eine große Vielfalt von Meinungen, Strömungen und Koalitionen innerhalb der Machtelite und dadurch viele Streitereien. Trotzdem gelingt es dem Regime das Volk durch verschiedene Instrumente in Schach zu halten.

1. Direkte finanzielle Ausschüttungen an Einzelpersonen und Familien, die sich dadurch dem Regime verpflichtet fühlen. Wes Brot ich ess', des Lied ich sing'.

2. Einschüchterungen, Drohungen, Verleumdungen und geschicktes Taktieren, um Schweigen über die wirklichen Verhältnisse zu erreichen.

3. Verstärkung der Hinrichtungswelle von angeblichen Drogendealern und politischen Gefangenen als Demotivationskampagne für Oppositionelle. Der Todeskult.

Diese Exiliraner finden, dass sich die wenigen Politiker, die sich für Menschenrechte interessieren, nicht gegen Wirtschaftsinteressen und außenpolitische Strategien der Europäer und der USA  durchsetzen können.

Iran ist ein Pulverfass. Das Regime im Iran tut alles, um die Massen ruhig zu stellen. Die kürzlich erhöhten Benzinpreise wurden angesichts der Massenproteste in Tunesien und in Ägypten schnell wieder gesenkt, dafür werden Zuwendungen an Familien und Einzelpersonen in Form von barem Geld ausgeschüttet. Iraner aus mehreren Regionen berichten davon, dass sie ihre Strom oder Wasserrechnung nicht bezahlen. Die Verwaltungen scheinen das Geld nicht einzutreiben, denn die Bevölkerung könnte sehr schnell zu Protesten auflaufen. Bloß keinen Vorwand liefern für einen Marsch auf den Straßen, heißt die Devise von Ali Khamenei.

Stattdessen sieht Ali Khamenei die Chance gekommen, nicht nur den Iran unter seine Fittiche zu nehmen. Während des heutigen Freitagsgebets in Teheran, fasste er die Demonstrationen in Tunesien und Ägypten als "Islamisches Erwachen" gegen die "Diener Israels und der USA" zusammen. 

Einst begann die Revolution im Iran auch als Bewegung zu mehr Freiheit und Mitbestimmung, bei der verschiedene politische Gruppierungen mit einem gemeinsamen Ziel auftraten. Danach wurde die Revolution von Ideologen gestohlen , die erst Khomeini sein Herrschaftssystem installieren ließen und sich heute hinter Khamenei verbergen. Diese Ideologie hatte sich die Ausbreitung eines revolutionären Islams in die Verfassung geschrieben. Darauf bezieht sich Khamenei und will erneut Proteste einer jungen, lose organisierten Bewegung von Menschen in Tunesien und Ägypten, die mehr Freiheit wollen, in eine einseitige und radikale Deutung des Islam beugen.

Falls es Teil der US-Amerikanischen Strategie ist, den Iran in die Knie zu zwingen, indem man versucht in den Nordafrikanischen Ländern die Demokratiebewegung dazu zu bringen ihre Diktatoren zu verjagen, um im Iran ähnliches auszulösen, könnte sich dieser Schritt als fataler Irrtum und Fehler herausstellen. Im Iran lauert gefährliches Gedankengift. Die Ideologen Irans haben auf diese Situation gewartet, um ihren schwächelnden Nachbarn ihr Gift einspritzen zu können.

In diesem Fall hätten die USA den vermeintlich leichteren Weg gewählt, doch es wäre sinnvoller zunächst im Iran das Gift fundamentalistisch-faschistischen Gedankenguts aus den Köpfen und Herzen auszuleiten.

Eine Unterstützung der Zivilgesellschaft im Iran in ihrem Streben nach einem Referendum, um über das Schicksal des eigenen Landes zu stimmen, wäre da angebrachter. Sollten im Iran demokratische und menschenrechtliche Prinzipien umgesetzt werden, wird aus dem Land des Lichts Positives für die gesamte Region abstrahlen.

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