IRAN: Ich bekomme 200,000 Tooman (145 €) pro Tag-Gespräch mit einem Schläger in Zivilkleidung

29.06.2009Artikel zu Iran Hintergrund erstellt von Jalal KEYHANMANESH

Am Samstag, dem 15. Juni, hatte Teheran einen unruhigen Tag vor sich. Es waren mehr Schläger in Zivilkleidung als in vorherigen Tagen zu sehen, die einen gleichförmigen Schlagstock in der Hand hatten und die Menschen attackierten. Diese Leute sind oft Tagelöhner und wie einer von ihnen erzählte „iranische Tagelöhner bekommen 200.000 Tooman und die Nichtiraner das Mehrfache“. Der Schläger mit dem der Reporter von Roozonline sprach, hat ebenfalls erzählt: „ Wir sind in Wohnheimen untergebracht und die Nichtiraner in Hotels“.

IRAN: Ich bekomme 200,000 Tooman (145 €) pro Tag-Gespräch mit einem Schläger in Zivilkleidung

Dieses Gespräch wird unten wiedergegeben:
Seit vier Tage nach der Bekanntgabe der Wahlergebnisse begegnet man Menschen mit Schutzhelm und Zivil-Bekleidung, die mit unbekanntem Dialekt sprechen. Einige Augenzeugen berichten, dass man vom Gespräch dieser Leute kaum etwas versteht. Einige Zeugen haben auch Schläger begegnet, die arabisch gesprochen haben. 
Gestern bekam ich die Gelegenheit mit einem von ihnen in einem Speiselokal zu sprechen. 
Ich befand mich in dem Lokal als er eintrat. Er hatte seinen Schlagstock bei sich und wollte ein kaltes Getränk kaufen. Ich öffnete das Gespräch mit Ihm:
Salam, Gott sei mit Dir. Bitte bete für mich (Er sieht ängstlich aus und spricht mit einem strengen Dialekt). Woher kommst Du?
Aus Torbat Djam
Wie alt bist Du?
36 Jahre.
Du bist bestimmt verheiratet?
Nein, Familie zu haben kostet Geld und ich bin arbeitslos.
Arbeitslos? Du bist doch Bassidji? Bekommst Du kein Geld von Passdaran? 
Ich bin doch kein Bassidji, sonst wäre ich nicht arbeitslos. 
Aber im Moment arbeitest Du ja? 
Ja!
Warum hast Du den Schlagstock in der Hand? 
Sie haben uns hierher gebracht, um die Abtrünnige (Monafeghin) zu schlagen. Und diesen Stock haben sie uns deshalb gegeben. 
Wer hat ihn dir gegeben? 
Hadji, und er hat gesagt, so schlagen, dass derjenige nicht mehr aufstehen kann, sie seien Verräter.
Was denkst Du denn selbst? 
Ich habe nichts damit zu tun. Ich bekomme mein Geld.
Bekommst Du Geld, um zu schlagen? 
Ja, sie haben bezahlt, um zu schlagen. Würdest Du das nicht tun?
Was zahlen sie nun? 
Täglich 200,000 Tooman (Er strahlt dabei), 200,000 Tooman!
Es ist doch viel Geld? Was machst Du damit?
Ich gehe heiraten. Wenn ich soviel Geld habe, kann ich auch zwei Frauen heiraten. Weiß Du, wie viel es insgesamt wird? Zwei Millionen! Vielleicht bleibe ich hier und gehe ich nicht mehr zurück. Hadji sagte, dass es wieder Demonstrationen geben wird; und sie geben uns wieder Arbeit. 
Seit wie viel Tage bist Du in Teheran? 
Seit drei Tagen und sieben weitere Tage. bleiben wir.
Woher kommen die anderen, die mit Dir gekommen sind? 
Ich kenne sie nicht alle, aber in unser Heim sind Leute aus Mazanderan, Arak, und Khoozestan. Es sind auch einige aus Torbat Djam und Khawaf.
(Er hat sein Getränk ausgetrunken und fragt mich nach einer Zigarette. Ich gebe ihm und setze das Gespräch fort).
Gibt es auch Araber unter euch? 
Ja! Aber ich habe gehört, dass sie in Hotels untergebracht sind. Man sagt, sie kommen aus Libanon. Gestern Abend hat man uns Tunfisch gegeben. Man sagt, dass die Araber gutes Essen bekommen. 
Wo ist euer Heim? 
Ich weiß es nicht, ich kenne mich in Teheran nicht aus, aber es ist weit. Wir gehen in dieser Richtung (Er zeigt Richtung Osten).
Warst Du bislang in Teheran?
Nein, es ist zum ersten Mal. 
Betest Du auch? 
Ja, aber hier sagen sie, im Dienst darfst Du sogar nicht zur Toilette gehen. 
Stört Dich nicht, wenn Du die Leute Schlägst? 
Die Leute? Hadji sagt, die Leute, die Parole rufen, sie seien Abtrünnige. Ich glaube, was er sagt, und akzeptire sein Wort. Er ist Hadji. Weißt Du ein Hadji lügt nicht.
(In diesem Augenblick kommt ein kräftiger und dicker Man in das Lokal, guckt aggressiv herum und sieht diesen Man)
Er fragt ihn: „Was machst Du hier? Mit wem hast du dich unterhalten?“ Er sagt, nichts.
Ich wollte ein Getränk kaufen. 
„Geh sofort  auf deinen Posten!“
Er nimmt seinen Stock und geht. Er hat etwas Kaltes getrunken und ist wieder frisch. Gibt es für diesen Mann nach sieben Tagen wieder eine Arbeit?  
Quelle
:Tlaxcala, Übersetzung: Hamid Beheschti 

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