Iran erhöht Druck auf die „Trauernden Mütter"

Iran erhöht Druck auf die „Trauernden Mütter"

16.10.2010Artikel zu Iran Politik & Gesellschaft erstellt von Radio Zamaaneh

Zamaaneh, 14. Oktober 2010 – Die Trauernden Mütter, eine Gruppe von Müttern und Angehörigen von Opfern staatlicher Gewalt in Iran, haben in einem Statement über wachsenden Druck der Regierung gegenüber den Gruppenmitgliedern berichtet.

Iran erhöht Druck auf die „Trauernden Mütter

Zwei Mitglieder der Gruppe, Akram Neqabi und Jila Taramsi, seien zusammen mit ihren Töchtern verhaftet worden. Akram Neqabi ist die Mutter von Saeed Zinali, einem jungen Mann, der vor mehr als zehn Jahren von Sicherheitskräften aus seinem Haus entführt wurde und trotz aller Versuche, ihn zu finden, bis heute verschollen ist.

Jila Taramsi ist die Mutter des 19jährigen Hessam Taramsi, der nach der Präsidentschaftswahl im letzten Jahr verhaftet wurde. Er wurde vor Kurzem aus dem Gefängnis freigelassen und leidet an einer Reihe von Beschwerden.

Die beiden Mütter wurden vor fünf Tagen zusammen mit ihren Töchtern von den Behörden verhaftet. Ihre Pässe, ihr Geld, ihre Computer, Bücher und andere persönliche Gegenstände wurden beschlagnahmt.

Iranische Behörden werfen den Inhaftierten vor, Verbindungen zu regimekritischen Gruppen im Ausland zu unterhalten.

Iranische Medien schreiben: „Als deutlich wurde, dass diese vier Personen – Angehörige einer Gruppe, die sich als „Trauernde Mütter“ bezeichnet und von [Zahra] Rahnavard angeführt wird – in Verbindung mit der Terrorgruppe der Monafeghin  [gebräuchlicher Ausdruck für die Volksmojahedin, d. Übers.] steht, wurden sie verhaftet. Sie waren dabei, nach Deutschland auszureisen, um ihre wichtigste Mittelsperson zu treffen.“

Die Trauernden Mütter haben erklärt, dass die Töchter von Taramsi und Neqabi zu Ausbildungszwecken nach Deutschland reisen wollten und nicht an politischen Aktivitäten beteiligt sind.

Weiter heißt es in dem Statement, die Gruppe [der Trauernden Mütter] sei in keiner Weise mit den Volksmojahedin verbunden: „Bei allem Respekt vor Frau Zahra Rahnavard – wir haben niemals Verbindungen zu ihr gehabt. Unsere Gruppe trifft sich spontan und besteht aus Mitgliedern der Bevölkerung, und wir setzen uns für eine Verringerung der Gewalt in unserer Gesellschaft ein.“

Zahra Rahanvard ist die Ehefrau von Mir Hossein Moussavi, der bei der Präsidentschaftswahl von 2009 gegen Mahmoud Ahmadinejad angetreten war. Beide – Frau Rahnavard und Mir Hossein Moussavi – haben die Legitimität und Kompetenz der Regierung Ahmadinejad im vergangenen Jahr immer wieder in Frage gestellt.

Die Trauernden Mütter betonen, dass die gegen sie vorgebrachten Vorwürfe in einem völligen Widerspruch zur friedlichen Natur ihrer Arbeit stehen.

Unterdessen berichtet die Webseite Kalemeh von einer „neuen Phase des Drucks“ von Sicherheitskräften und Justiz gegenüber Familien politischer Gefangener.

Den Familien wird für den Fall, dass sie Medieninterviews geben, mit Verhaftung gedroht, viele von ihnen werden zur Zeit verfolgt, weil sie sich für ihre inhaftierten Angehörigen einsetzen und Informationen über sie an die Medien weitergeben.

Veröffentlicht bei Radio Zamaaneh am 14. Oktober 2010
Quelle (Englisch): www.zamaaneh.com/enzam/2010/10/state-pressures-grow-on-i.html
Quelle: englishtogerman.wordpress.com

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