Interview im buchreport.

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Foto: buchreport

Die Zeitschrift buchreport hat in ihrer August-Ausgabe ein Interview mit mir zum Thema Concept Stores veröffentlicht. Hier ein Auszug:

Kunden werden zu Fans

buchreport: Was macht einen Concept Store aus?
Alexander von Keyserlingk: Ein Concept Store ist ein Laden mit einer ungewöhnlichen, meist hochwertigen Kombination von Sortimenten und Marken. Ziel ist Erlebniseinkauf und Kundenbindung. Mit einem Concept Store kann man einen wirklich individuellen Laden erschaffen. Wir leben in einer Zeit, in der der Online-Handel den klassischen stationären Handel angreift und in der es uniforme Filialkonzepte gibt, mit den gleichen Marken in Fußgängerzonen und Einkaufszentren. Es gibt keine Abwechslung. Auch der unabhängig geführte Einzelhandel bietet wie z.B. der Buchhandel, wie Fleischereien und Konditoreien oder der Weinfachhandel nichts besonderes mehr in Zeiten, in denen wir jedes Produkt rund um die Uhr zu jedem Preis bekommen können. Wenn der stationäre Handel eine Chance hat. dann nur durch Individualität. Man muss es anders machen.

Wenn es den Geschmack trifft…
Natürlich ist das mit dem Risiko verbunden, dass man die Kunden, die man ansprechen will, auch erreichen muss. Aber wenn das klappt, hat man etwas ganz anderes, das macht Kunden zu Fans, die immer wieder gern kommen und sich unter ihresgleichen fühlen.

Was ist das Besondere am Konzept?
Ein Concept Store ist nicht an einem bestimmten Warensortiment, sondern vor allem an einer Zielgruppe ausgerichtet. Manufactum ist ein gutes Beispiel. Die Produkte haben alle etwas gemeinsam: Sie kommen aus Manufaktur-Produktionen und haben eine gewisse Qualität. Der Fokus liegt auf einem wertkonservativem Publikum und man schaut, was dieser Zielgruppe alles gefallen könnte. Ein anderes Beispiel ist Titus aus Münster. Der hat die Kultur des Skateboarding in den 70er-Jahren nach Deutschland gebracht. Die Läden bieten nicht nur Skateboards an, sondern auch die Mode, Musik und Sonnenbrillen dazu. Es wird also alles. was diese Klientel toll findet, zusammengeschart. Concept Stores orientieren sich sehr stark an dem Geschmack der Zielgruppe und sind völlig schmerzfrei, Branchengrenzen zu überwinden. Es ist das Gegenstück zu einem klassischen Fachgeschäft, das etwa als Haushaltswarenladen Töpfe und Pfannen. vielleicht noch Gläser und Besteck führte, aber nichts darüber hinaus. Im Concept Store werden dagegen sowohl Hartwaren als auch Mode und Lebensmittel zusammengebracht, die vom Sortiment her eigentlich nicht zusammen passen.

Eine ganz andere Perspektive: Statt eine Warengruppe zu verkaufen, diverse Produkte für Zielgruppen?
Ja, der Lifestyle ist die Klammer: Welchen Kunden will ich ansprechen und was könnte ihn noch interessieren? Dies aber auch nicht in einer großen Auswahl, sondern ausgewählte Produkte, die eine besondere Güte haben. Das Sortiment ist also nicht tief, man hat eine oder zwei Marken Schuhe und nicht 15. Die Produkte werden kuratiert, ähnlich wie in einer Ausstellung.

Ein Patentrezept für Concept Stores …
… kann es nicht geben, aber es gibt ein paar Helden, die das Prinzip quasi erfunden haben… Weiterlesen? Klicken Sie hier für den Download des ganzen Interviews in der pdf-Version.


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