Interview: Anna Polinski über Gastblogger

Profil_AnnaPolinski

Anna Polinski arbeitet als Marketing-Expertin bei der Personalberatungsagentur TowerConsult und betreut den hausinternen Bewerberblog. Heute spricht Sie über Kooperationen und die Bedingungen für eine erfüllte Zusammenarbeit.

Frau Polinski, worum geht es im „Bewerberblog“?

Der Name ist bei uns Programm – obwohl uns der ein oder andere vielleicht auch mangelnde Kreativität nachsagt 😉 – unser Ziel ist es, Tipps für den Bewerbungsprozess zu geben, bei aufkommenden Fragen zu helfen und vor allem zu zeigen, dass Personaler auch nur Menschen sind, vor denen man keine Angst haben muss.

Da wir vorrangig Stellen und Projekte im IT-Bereich besetzen, bzw. dies bereits seit 11 Jahren tun, war die ursprüngliche Intention, den ITlern Rüstzeug für ihre Bewerbung in die Hand zu geben.

Wir freuen uns, dass unsere Leserzahl mittlerweile so angestiegen ist, dass wir (scheinbar) nicht nur von Informatikern in der Umgebung von Jena gelesen werden.

Sie sprechen sich deutlich für Gastbeiträge aus. Welche Themen können Blogger für den Bewerberblog vorstellen?

Eigentlich alles, was mit dem Themen Bewerbung und Jobsuche, gern aber auch mit Berufsalltag zu tun hat. Durch letzteren müssen wir ja alle irgendwann. Erfahrungsberichte, die zum Austausch anregen, sind uns am liebsten.

Gerade darüber bekommt man einen Einblick, wie andere die teilweise aufregenden Situationen im Bewerbungsprozess gemeistert haben, fühlt sich nach dem Lesen vielleicht etwas sicherer oder zumindest verstandener.

Konkrete Tipps und Informationen zu gesetzlichen Grundlagen, Berufspraktiken etc. funktionieren immer für uns.

Gibt es weitere Bedingungen? (z.B. Deadlines, Mindestwortzahl, Expertenwissen, etc.)

Da das Medium Blog relativ locker aufgebaut ist, kann theoretisch jeder, der etwas zu sagen hat und in der Lage ist, dies in einen Artikel zu packen, einen Gastartikel für uns schreiben. Wichtig ist, dass unsere Leser einen Mehrwert beim Lesen der Artikel bekommen.

Es gibt mittlerweile viele (Karriere)Blogs, die das gleiche Thema behandeln. Natürlich möchten wir da nicht untergehen und die Leute auch zum „Wiederreinklicken“ animieren. Was die Länge der Artikel angeht, muss man wohl einen Spagat meistern. Google freut sich über etwas längere Beiträge und stuft natürlich danach ein, wie dicht bestimmte Keywords zu finden sind etc.

Ein guter Artikel, also einer, der viel gelesen und kommentiert wird, muss unserer Erfahrung nach aber nicht immer lang und übermäßig suchmaschinenoptimiert sein. Thema und Schreibstil können auch sehr viel ausmachen. Ca. 2 Wochen im Voraus sollten man sich für einen Gastartikel bei uns anmelden. Es gibt einen Redaktionsplan, aber für gute Artikel sind wir gern bereit, diesen flexibel anzupassen.

Was verstehen Sie unter einer guten Kooperation?

Dass beide Seiten etwas davon haben. Wir im Idealfall guten „Content“ und der Gastblogger Aufmerksamkeit für seine Seite. Das ist aber auch umgekehrt möglich, auch wir haben bereits Gastartikel geschrieben. Manchmal entsteht daraus ein Kontakt, sodass man sich immer mal wieder ohne festen Rahmen austauschen kann oder in den sozialen Kanälen aufeinander verweist.

Letzteres kann man natürlich nicht immer erreichen, aber wenn es klappt, finden wir den Austausch sehr bereichernd. Wir selbst lernen ja immer noch dazu, inhaltlich aber auch blogtechnisch. Gerade mit unseren längerfristigen Kooperationspartnern wie mit Ihnen kommt man dann schon auch Mal am Telefon ins Gespräch. Das ist wie gesagt kein Muss (!), aber schön, wenn es klappt.

Zahlreiche Profiblogger raten zu Gastartikeln, um sich im Web zu etablieren. Welche Vorteile haben Blogger aus Ihrer Sicht, wenn Sie Gastbeiträge schreiben?

Zum einen erreichen Blogger durch Gastartikel ganz klar mehr Bekanntheit. Da man ja als Leser selbst nicht jeden Blog kennen kann, wird man natürlich über Gastartikel auch auf Neues aufmerksam. Wer auf einem etablierten Blog zu lesen ist, kann sicher den einen oder anderen Leser auch auf die eigene Seite „locken“. Damit gehen dann also oft mehr Besucher einher, was sich wiederum positiv auf das Ranking bei Google auswirkt. Wer besser über Google zu finden ist, kann im nächsten Schritt (theoretisch) noch mehr Leser gewinnen usw. Aber der Austausch ist auch nicht zu verachten.

Wenn man sich zu einem speziellen Thema unter Bloggern austauscht, macht das sicher mehr Spaß, als allein im stillen Kämmerlein vorm Rechner zu sitzen. Für viele Blogger sind die Texte, die man von Ihnen auf anderen Seiten als der eigenen findet, oft auch Leseproben für weitere Kooperationen.

Obwohl Gastbloggen viele Vorteile hat, scheinen nur wenige dieses Medium für sich zu nutzen. Woran liegt das Ihrer Ansicht nach?

Vielleicht möchte der eine oder andere die Aufmerksamkeit für einen bestimmten Artikel oder ein bestimmtes Thema lieber auf dem eigenen Blog belassen, anstatt die Klicks „abzugeben“. Habe ich schon gehört… Manche haben vielleicht auch Angst, am Ende gar nicht den versprochenen Link zu bekommen, der ihnen zugesichert wurde. Das Verfassen eines Artikels ist ja mit Arbeit verbunden und wenn für diese dann so gar nichts zurückkommt, wäre das sehr ärgerlich.

Für jeden Blog würde ich auch nicht schreiben, bzw. immer zunächst auf Vertrauenswürdigkeit prüfen. Auch aus Google-Sicht sollte man vorsichtig sein. Leider besteht die Gefahr, dass Gastartikel als Spam oder Werbung von Google ein– und damit abgestuft werden. Damit hätte man über einen Gastartikel zwar etwas für die eigene Reputation getan, jedoch nicht mehr Reichweite für den eignen Blog erlangt. Man muss entscheiden, worauf man mehr Wert legt und natürlich auf hochwertige Inhalte setzen.

Im Bewerberblog existiert die Rubrik „Downloads“. Welche Inhalte möchten Sie künftig dort anbieten?

Jetzt haben Sie mich erwischt! Dieser Bereich ist noch eine Baustelle. Hier sollen eigentlich Tipps in kompakter Form zum Thema Bewerbungsunterlagen erscheinen. Wir knobeln leider noch, wie wir diesen Bereich hochwertig gestalten können, dass dieser auch zum Klicken/Downloaden einlädt. Im Sinne der Kooperation: Haben Sie da eine Idee für mich? 😉

Bildquelle: Anna Polinski


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