Vimmerby
Mittwoch, den 01.06. haben Neele, Esther und ich uns nach dem Arbeiten mit dem Zug nach Vimmerby aufgemacht. Ganz so unkompliziert wie es klingt, war es allerdings nicht. Meine Familie hatte noch bis zu 15 Minuten vor der Abfahrt die Ruhe weg. Sie wollten gleichzeitig mich zum Bahnhof und die Kinder zur Oma bringen. 17.15 (Zug ging um halb) dachte ich, sie hätten mich vielleicht missverstanden, weil noch kein Kind und keine Tasche im Auto war. Als wir um 17.20 im Auto saßen, wollte Anders aber gern noch einen Schrank für die Oma ins Auto packen… Um 17.23 sollte Tova noch mit mir Plätze tauschen, weil Christina es nicht so gut fand, dass sie vorne saß. 17.28 min 30 sek hab ich den Zug erreicht, der um 17.29 losfuhr. Und das auch nur, weil die Bahnschranke glücklicherweise oben war.
Mit InterRail-Reisen verbindet man schon Chaos, und es geht tatsächlich chaotisch zu. Bei den drei Malen Umsteigen habe ich ein Mal das Zelt im Zug liegen lassen und musste nochmal zurückrennen als Neele aus Spaß fragte „Alles dabei? Zelt?“. Das noch gerettete 99-Kronen-Zelt, das als 2-Mann-Zelt ausgezeichnet war, war unglaublich winzig und wir haben uns jedes Mal aufs Ende der Nacht gefreut. Trotzdem fühlte man sich damit so frei und unabhängig, weil man seine Unterkunft quasi immer dabei hatte. Bock auf Wildcampen (ist in Schweden erlaubt) hatten wir schon, aber Toilette, Dusche und Mikrowelle sind auch ganz geil. Die Dusche war allerdings kalt.
Donnerstag, den 02.06. haben wir uns erst das schöne Grab von Astrid Lindgren angesehen und den größten Teil des Tages in der Astrid-Lindgren-Värld verbracht, auf die ich mich als kleines Kind schon bei jedem Schwedenurlaub gefreut habe. Wir waren mit Abstand die Ältesten, von den Eltern mal abgesehen, aber es war gut. Kindheitserinnerungen und eine Bestätigung unseres Könnens, weil wir die aufgeführten Geschichten auf Schwedisch verstanden haben. Für den Donnerstag war gutes Wetter am wichtigsten, aber eigentlich war unser ganzer Trip nur blauer Himmel, Sonne und warme Luft bis auf eine Nacht. Abends haben wir uns Mikrowellenlasagne und -pizza sowie schwarze Müllsäcke für unser Gepäck gegönnt, denn das Zelt ist für drei Personen plus Gepäck echt zu klein und wurde deswegen rausgekickt.