Heute was älteres, aber das gehört trotzdem unbedingt zensiert, es handelt sich um ein Interview mit dem (nun nicht mehr ganz so) neuen Chefredakteur vom Focus:
Wer Sachen wie
Ich will einer urbanen Führungselite einen Resonanzboden für ihre Lebenswelt liefern.
von sich gibt, sollte möglichst unter diesen Resonanzboden verbannt werden. „Urbane Führungselite“ — was zur Hölle das sein soll? Erklärt er alles oben in dem Gespräch. Stichworte „beruflich stark eingebunden“, „wettbewerbsorientiert“, „geprägt von der Globalisierung“.
Und dann will er noch was:
Ich will gegen die links-liberale Stimme aus Hamburg die andere, bürgerliche Stimme stärken.
Mit der „links-liberalen Stimme aus Hamburg“ meint er übrigens die Wasserpistole (ehemals das Sturmgeschütz) der Demokratie, den „Spiegel“.
Er will, er will, er will… Wenn wir alle Fremdwörter, „ich will“ und sämtliches Geschwurbel zensieren, bleibt von dem Interview nicht mehr viel übrig. Und das stört gar nicht.
Hatte jemand von Euch zufällig seit Juli 2010 den Mumm, den „Focus“ zu kaufen? Ist er nun wirklich so toll urban-führungseliten-mäßig aufgestellt? (So sagt man in Managerkreisen! Ich kenne mich da voll gut aus!)
Auch schräg, wenn auch nicht so schräg wie Niebel: Weil ich damals schlaffig versagt habe, jeden Tag im Monat (welcher war es eigentlich) zu diesem Thema zu bloggen und mir als Ausgleich auferlegt habe, dafür 50 Beiträge in 2010 zu schreiben, und ich erst bei 20 bin, heute aber schon der 2. Dezember ist… Ihr könnt mir folgen? So global-urban-elitemäßig gesehen? Cool.