Interkulturelles Training: Sicherheit


Sicherheit in der internationalen Zusammenarbeit: Zwischen Vogel Strauß und Panzerwagen
SIETAR Deutschland e.V. Regionalgruppe München, 29. März 2012
Wenn es um das Thema Sicherheit geht, sind nur wenige Firmen international wirklich gut aufgestellt. Einige Unternehmen ignorieren das Thema komplett und schicken ihre Mitarbeiter ohne Vorbereitung in sicherheitsrelevante Länder; andere Organisation wiederum gehen aus Angst vor realen oder vermeintlichen externen Bedrohungen in Länder wie Mexiko, Arabien oder China auf mögliche Geschäfte gar nicht erst ein. Um welche Arten von Sicherheitsthemen geht es dabei überhaupt? Welche Regionen oder Länder bergen Sicherheitsrisiken? Und wie sollte ein verantwortungsvolles Unternehmen mit Gefahren damit umgehen? Die interkulturelle Trainerin Carina Turbon und der Sicherheitstrainer Jim Collier diskutierten das Thema mit den Teilnehmern und gaben Tipps für Trainer, Berater und Personalverantwortliche.
Einstieg: „Was ist Sicherheit?“ Spannend war der Einstieg in den Abend: Die Teilnehmer gaben an, was sie unter Sicherheit verstehen, was sie damit in Verbindung bringen und was sie gerne darüber wissen würden – hier ein Querschnitt:
  • Sicherheit in Ländern
  • Uncertainty Avoidance
  • Kommunikation
  • Risikomanagement
  • Prävention
  • Definition aus interkultureller Prägung
  • Unfallvermeidung
  • Vertrauen
 Aufbauend darauf gab es vier Themenbereiche:
  1. Definition
  2. Status Quo
  3. Interkulturelle Sicht
  4. Vertrauen durch Verstehen

Definition Risikomanagement als Dachbegriff deckt alle möglichen Risiken für ein Unternehmen oder Einzelpersonen ab; persönliche Sicherheit, die oft als erstes damit in Verbindung gebracht wird, ist ein kleiner Teil davon. Eine Strategie oder eine Plan deckt mögliche Risiken ab und bildet ein Sicherheitsnetz, um Probleme zu vermeiden und um zu wissen, was bei Eintritt zu tun ist. In einem fremden Land steigt das Risiko automatisch, obwohl das Maß an Risiko möglicherweise gleich ist => ungewohnte Umgebung und anderes Einschätzen von Verhaltensweisen führen zu Unsicherheit! Grundsätzlich können drei verschiedene Arten von Risiko unterschieden werden:
  • Kriminalität
  • Naturkatastrophen
  • Politisches Umfeld

Interkulturelles Training: Sicherheit Taxi in Mexiko City: Kulturmerkmal oder Gefahr?

Status Quo Nach einer Studie der Ostfalia Hochschule von 2010 zum Thema „Geschäftsreisen und Risikomanagement“ existiert nur in knapp 60% der deutschen Unternehmen ein Risikomanagement für Geschäftsreisen. Nur jedes dritte Unternehmen bindet das Risikomanagement für Geschäftsreisen in das generelle Risikomanagement ein. Dabei handelt es sich nicht nur um Erkrankungen und Kriminalität in vermeintlich unsicheren Gebieten. Naturkatastrophen sowie Wirtschaftsspionage und Datendiebstahl zählen ebenfalls zum Risiko für Unternehmen. Bei den Unternehmen fehlt es an Zeit, Know-How und dem Bewusstsein, dass dadurch Gefahren für die Mitarbeiter, aber auch für den Unternehmenserfolg minimiert oder abgewendet werden können. Während 90% der Unternehmen allgemein mit Impfungen und Versicherungen vorbereiten, finden in weniger als 50% aktive Informationsmaßnahmen oder Trainings statt; 75% aller Geschäftsreisenden bereiten sich selbständig auf die Geschäftsreise vor. Weblink: Studie der Ostfalia-Universität
Interkulturelle Sicht Gerade das Thema „Security Awareness“ findet im interkulturellen Bereich Anwendung. Trainer für bestimmte Länder (z. B. Nigeria, Mexiko, Venezuela, Turkmenistan) werden zunehmend mit Fragen bezüglich der aktuellen Sicherheitslage vor Ort konfrontiert. Nach den Erfahrungen der Teilnehmer nehmen jedoch nur wenige Firmen die Herausforderungen aktiv an und bieten für ihre Mitarbeiter Maßnahmen im Bereich Sicherheit an. 
Interkulturelles Training: Sicherheit
Gefühlte Sicherheit: Straßenzug in Bahrain
Dabei können interkulturelle Aspekte und Sicherheit gut kombiniert werden. Die beiden Referenten berichteten von einem kürzlich erfolgten Training, bei dem Verhaltensmaßnahmen in anderen Ländern aus interkultureller Sicht beleuchtet wurden und Möglichkeiten zur Verbesserung der persönlichen und unternehmerischen Sicht erarbeitet wurden – ein neuer Ansatz, der jedoch sehr erfolgreich bei den Teilnehmern und den beauftragenden Unternehmen aufgenommen wurde.
Vertrauen durch Verstehen „Wenn die Ursache erkannt ist, hört die Verwunderung auf.“ Dieses arabische Sprichwort lässt sich auch gut auf die Sicherheitslage in anderer Umgebung anwenden.  Wenn jemand seine Umgebung besser einschätzen kann, das Verhalten der Menschen interkulturell deuten kann und die Menschen dadurch genauer versteht, kann Vertrauen entstehen. Eine passende Mischung zwischen gesundem Misstrauen und gesundem Vertrauen hilft in fremden Ländern und Regionen oft weiter. Neben der Vorbereitung und Information vor der Reise (z. B. auf den Seiten der Auswärtigen Amtes und denen internationaler Botschaften) ist eine Achtsamkeit bezüglich der Umwelt ein wichtiger Faktor, um die (persönliche) Sicherheit zu erhöhen. Dazu muss natürlich im interkulturellen Kontext ein Verständnis vorhanden sein, auf was zu achten ist: Augenkontakt, auffällige Kleidung, Stadtviertel, Menschenansammlungen sind nur wenige Faktoren, die es zu beachten gilt. Ein auf das jeweilige Land bzw. die Region zugeschnittenes Sicherheitstraining („Security Awareness“) macht Teilnehmer mit möglichen Szenarien im Vorfeld vertraut und schärft die gesunde Wahrnehmung. Folgende Themen werden in solchen Trainings angesprochen bzw. geübt:
  • Einschätzen von allgemeinen Risiken
  • Erfahrungen im Land
  • Maßnahmen zur Prävention
  • Wahrnehmungs- und Verhaltenstraining
  • Einstufen von Risiken
  • Reagieren auf Situationen
  • Low Profile

Interkulturelles Training: Sicherheit
Interkulturelle Zusammenarbeit als Chance
Carina Turbon, Konzeption und Durchführung von Trainings und Coachings im Bereich Interkulturelle Kompetenz z. B. für internationale Teams und im Rahmen der Auslandsentsendung von Führungskräften u. a. in Zentralasien (Kasachstan, Kirgisistan, Turkmenistan, Usbekistan), Russland, USA, Bolivien, Frankreich, Niederlande und Ungarn.
www.ct-cultura.com
Andreas Hauser
www.developingculture.com

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