Schutzgebiete im Norden von Madagaskar. Integrales Naturschutzgebiet Tsaratanana
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Identität:
- 108.610 ha
- Erstellt: 1927. Es wurde 1966 als Integrales Naturschutzgebiet Nr. 4 mit 49.331 ha fertiggestellt. Es ist Teil des Ambohimirahavavy Marivorahona Protected Areas Complex (CAPAM), der die nördlichen sowie südlichen Ausläufer des Schutzgebietes in seine Grenzen integriert hat: 59.279 ha.
- Verwaltung: Madagaskar Nationalpark (MNP)
Infrastruktur sowie Zugang:
- Das Integrale Naturschutzgebiet Tsaratanana liegt im nordwestlichen Teil Madagaskars, in der Region DIANA.
- Im Schutzgebiet liegt auch der höchst Punkt Madagaskars mit dem Gipfel Maromokotra, der eine Höhe von 2.876 Metern erreicht. Das Schutzgebiet liegt an der Wasserscheide der Flüsse Ramena, Sambirano sowie Mahavavy.
- Das Verwaltungsbüro befindet sich in Ambanja mit Zweigstellen in Marotolana, Mangindrano sowie in Haute Ifasy Manambato.
- Das Naturschutzgebiet ist für Touristen gesperrt.
- Die Modalitäten des Aufenthalts von Wissenschaftlern sind am Hauptsitz oder im Büro in Ambanja zu besprechen.
- Ein Eingang zum Gelände findet man von Antsohihy (RN6) aus nach NE bis Bealanana und dann nach Ambatoriha nach Mangindrano. Ein anderer Zugang findet man von Ambanja (RN6) aus über Marotaloa - Beangona Ambevy, dann überquert man den Fluss Sambirano mit dem Boot. Zum Schutzgebiet gelangt man dann über einen langen, steilen Pfad mit vielen Stufen.
Klima - Fauna und Flora:
- Was die Fauna betrifft, so sind 9 Amphibien- sowie 7 Reptilienarten endemisch in dem Gebiet, in dem auch verschiedene Mikrohylidenfrösche leben.
- Das Klima entspricht dem subhumiden Klima des nördlichen Teils von Madagaskar. Die Regenzeit erstreckt sich von November bis April. Die kalte Jahreszeit ist vom Juni bis August mit einer Mindesttemperatur von 5 °C und die wärmste Jahreszeit ist von Dezember bis Februar mit einer Spitzentemperatur von bis zu 29 °C.
- Im tiefergelegenen, nordwestlichen Teil des Reservats findet man einen dichten Feuchtwald.
- Über 1.000 m Höhe wechselt die Vegetation zu einem dichten, feuchten Wald mittlerer Höhe. Hier gibt es einige Seen mit einer aquatischen Bergvegetation.
- Über 2.000 m wurde der Wald durch Brände sowie durch Zyklone mehrheitlich zerstört, es sind nur noch undurchdringliche Bambus-Flächen vorhanden.
- Das Plateau des 6.000 ha grossen Gipfels beherbergt im westlichen Teil ein Erika-Dickicht. Teilweise sind es Erika-Wiesen. Es gibt auch Sümpfe, Torfmoore sowie kleine Seen.
- Das Mahavavy-Becken ist weitgehend gerodet.
- Die Flora umfasst 72 Arten, die nur im Naturschutzgebiet Tsaratanana bekannt sind: zum Beispiel Pandanaceae - Pandanus maromokotrotrensis (auf 1.700 m). Senecio Tsaratananenis ist eine lokale endemische Art.
Kultur sowie sozioökonomische Praktiken:
- Die Bevölkerung besteht überwiegend aus Sakalava sowie Tsimihety.
- Das Schutzgebiet beherbergt mehrere heilige Stätten.
- Entwaldung, die Landwirtschaft, Jagd, die Ausbeutung von Edel- und Hartholz sowie Brände, insbesondere im Zusammenhang mit dem Anbau von Cannabis sativa, sind die grössten Bedrohungen für das Schutzgebiet.