Innenminister Friedrich und seine Deutsche Islamkonferenz

Die gute Nachricht zuerst: Dass Geschlechtergerechtigkeit auf der diesjährige Islamkonferenz zum Thema gemacht wurde. Es ist noch nicht so lange her, da wurden Übergriffe auf hier lebende Musliminnen mit Verweis auf deren “andersartige Kultur” unter den Teppich gekehrt. Die vorher erarbeitete gemeinsame Erklärung gegen häusliche Gewalt und Zwangsverheiratung kann Innenminister Friedrich durchaus als Erfolg verbuchen.

Aber ob Friedrich, der die letzte Konferenz mit einem ausgrenzenden Statement eröffnet hatte (Der Islam gehöre nicht zu Deutschland), nun ein gedeihliches Zusammenleben zwischen der christlichen Mehrheit und der musliminischen Minderheit wirklich vorantreiben will?

Mit der DIK-Erklärung zu häuslicher Gewalt und Zwangsheirat wird ja wieder – wie bei der “Sicherheitspartnerschaft” der letzten DIK – den Muslimen in Deutschland als Gruppe etwas Negatives unterstellt. Inzwischen ist aber bekannt geworden, dass die Neo-Nazis ein wesentlich größeres Sicherheitsrisiko für uns darstellen als die vielbeschworenen Islamisten. Und wir wissen doch, dass häusliche Gewalt überall vorkommt, selbst in CSU-Milieus, und dass die freie Gattenwahl auch hierzulande noch eine relativ junge Erscheinung ist

Zudem ist die Tatsache, dass die Koran-Verteilerei der ca. 4.000 Salafisten auf die Tagesordnung genommen wurde, einfach die medienwirksame erneute Skandalisierung der legalen Aktion einer winzigen Minderheit unter den Muslimen. Die kostenlosen Bücher wurden sehr wahrscheinlich mit dem Geld unserer Handelspartner auf der arabischen Halbinsel finanziert, denen wir immer wieder gern Waffen verkaufen. Was ist aus dem Leopardpanzer-Deal eigentlich geworden?

Da passt es wie die Faust aufs Auge, dass Friedrich schon vorab selbstherrlich beschloss, von der bisherigen Tradition abzuweichen und am Ende der Konferenz keine gemeinsame Erklärung für die Presse abzugeben. Nein, er gab sein eigenes Statement ab und alle anderen hatten in der Gemeinde zu schweigen. Respekt vor seinen Gesprächspartnern hätte anders ausgesehen.

An wichtigen Themen fehlt es dennoch weiterhin nicht. Etwa das der bundesweiten Anerkennung des Islam als Körperschaft öffentlichen Rechts, die inzwischen sogar schon den Zeugen Jehovas gewährt wurde. Immerhin werden die Muslime, derzeit noch ca. 5 % der Gesamtbevölkerung, in Zukunft eine größere Rolle in Deutschland spielen. Und wieso kamen die NSU-Morde an den überwiegend muslimischen Migranten nicht auf die Tagesordnung? Vielleicht, weil Friedrichs Sicherheitsbehörden dabei eine ziemlich schlechte Figur gemacht hätten?

Dass der Islam nicht zu Deutschland gehöre, wie diesmal Kauder verlautbaren durfte, ist natürlich Blödsinn. Leute, die sowas behaupten, sollten mal einen Integrationskurs besuchen und das Grundgesetz lesen.


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