Göhren-Lebbin – Angesichts der Gewalt in Fußballstadien hat Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) mit der Abschaffung von Stehplätzen gedroht. Wenn die Fans nicht vernünftig würden, bleibe nichts anders übrig, als das Thema anzusprechen. „Das liegt jetzt in der Hand der Fans selber“, sagte Friedrich am Mittwoch vor der Innenministerkonferenz im mecklenburgischen Göhren-Lebbin. In einigen Ländern Europas gebe es schon heute keine Stehplätze in den Fußballstadien mehr.
Zuletzt war es bei der Partie zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC am 15. Mai in der Nachspielzeit zu chaotischen Szenen gekommen, als Anhänger des Zweitliga-Dritten schon vor dem Abpfiff auf das Spielfeld stürmten. Friedrich sagte, er erwarte, dass alle 56 Vereine der ersten drei Fußball-Ligen sich ein einheitliches und klares Regelwerk gäben und es bundesweit umsetzten. Es könne nicht sein, dass einige Vereine Fanprojekte und das Thema Sicherheit in Stadien sehr ernst nähmen, während andere augenzwinkernd „so ein bisschen Pyrotechnik und Fankultur“ durchgehen ließen.
Auch der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU), hatte sich bereits für eine ganze Reihe von Maßnahmen ausgesprochen, um der Gewalt im Fußball Herr zu werden. Der CDU-Politiker forderte eine konsequente Durchsetzung von Stadionverboten, ein Alkoholverbot, personalisierte Tickets und den Ausbau der Videoüberwachung. Auch die Abschaffung von Stehplätzen dürfe „kein Tabu“ sein.
Quelle: OZ
Innenminister droht mit Abschaffung der Stehplätze in Stadien. Foto: Focus.de