Inkontinenz , wenn aus Druck Frust wird

Inkontinenz – Wenn aus dem Druck Frust wird

Es passiert ungewollt. Für Betroffene bedeutet es einen Einschnitt in das selbstbestimmte Leben – und die ständige Suche nach einer Toilette. Experten sprechen von einem Volksleiden. Laut der Deutschen Kontinenz Gesellschaft (DKG) sind fast elf Prozent der Deutschen von Inkontinenz betroffen. Die Patienten haben die Kontrolle über ihre Blase oder ihren Darm verloren. Unwillkürlicher Urinverlust oder Stuhlabgang sind die Folgen. Fakt ist: Frauen sind häufiger betroffen und Erkrankungen steigen mit dem Lebensalter. Aber längst ist sie nicht nur eine “50plus-Erscheinung” mehr. Gut zu wissen – Sie sind nicht allein.

Dem Grund auf der Spur
Beim Begriff unterscheidet die medizinische Fachwelt zwischen einer Harn- und Stuhlinkontinenz sowie dem Bettnässen bei Kindern. Unkontrollierter Urinverlust ist das Symptom für eine Harninkontinenz, die je nach Ursache in verschiedenen Formen auftreten kann. Die häufigste Form der Blasenschwäche ist die Belastungsinkontinenz – besonders unter Frauen weit verbreitet. Rund 43 Prozent der 25- bis 75jährigen Frauen und 63 Prozent in der Altersgruppe 70 bis 75 leiden in Deutschland an Urinabgang bei alltäglichen Handlungen wie Lachen, Husten, Niesen oder Tragen von Lasten. Schuld ist eine geschwächte Beckenbodenmuskulatur, die in ihrer Funktion hauptsächlich für den Verschlussmechanismus der Blase zuständig ist. Gründe sind Schwangerschaften, Geburten oder die Hormonveränderungen infolge der Wechseljahre. Die Harninkontinenz bei Männern wird oft durch eine Prostata-Operation hervorgerufen. Darüber hinaus kann eine überaktive Blase durch Instabilität des Blasenmuskels oder durch eine Blasenentzündung zur Erkrankung führen. Auch die Ursachen von Stuhlinkontinenz sind vielfältig: Vor allem Frauen mit Mehrfach-Geburten, Patienten nach Krebsoperationen und ältere Menschen sind von der Erkrankung betroffen.

Wenn die Kontrolle über den Körper verloren geht …
…schränkt sich für viele Betroffene auch das soziale Leben ein. Der Leidensweg reicht von Schamgefühl, Stigmatisierung, Peinlichkeit und Ängsten bis hin zu Problemen in Freizeit, Beruf sowie der Partnerschaft. Die Erkrankung fordert nicht nur körperlichen, sondern auch seelischen Tribut: Verminderung des Selbstwertgefühls, Nervosität, Frustration und Schlafstörungen.

Wer ist der richtige Ansprechpartner?
Welche Art der Erkrankung vorliegt und welche Therapie die Richtige ist, muss individuell und im offenen Gespräch mit einem Facharzt abgeklärt werden. Da Beratung und Behandlung ein komplexes Themenfeld sind, stehen Ärzte aus verschiedenen Fachrichtungen mit Rat und Tat zur Seite.

Hilfe gegen Inkontinenz
Gute Nachricht für Betroffene: Die Krankheit ist, je nach Schweregrad, behandel- bzw. heilbar. Eine Behandlung muss individuell an die Lebenssituation angepasst werden. Es gibt vielfältige Hilfsmittel, die ein weitgehend normales Leben mit der Erkrankung ermöglichen und Sicherheit vor “Unfällen” geben:
- Hygienische Hilfsmittel (Bettunterlagen, Einlagen, Inkontinenzhosen, Pessare, Kondomurinale)
- Medikamentöse Behandlung
- Operation

Tipps für Betroffene und Angehörige
- Mit Erfolg können Sie erst behandelt werden, wenn Sie offen mit Ihrem Hausarzt oder einem Facharzt über Ihre Beschwerden sprechen.
- Trainieren Sie Ihre Blase. Größere Trinkmengen verbessern die Kontinenz.
- Messen Sie in Absprache mit Ihrem Arzt die notwendige Trinkmenge für den ganzen Tag ab. Aus Angst vor häufigem Toilettengang stellen Menschen oft das Trinken ein. Aber Dehydrierung kann zu schweren gesundheitlichen Schäden führen.
- Überprüfen Sie bei mobilitätseingeschränkten oder älteren Betroffenen die Lebensumgebung. Wie ist die Höhe der Toilette, sind Hindernisse oder Stufen zu bewältigen?
- Klären Sie mit Ihrem Arzt alle einnahmepflichtigen Medikamente auf Nebenwirkungen ab.
- Beugen Sie Inkontinenz mit Sport und gezielter Gymnastik der Beckenmuskulatur vor.
- Vermeiden Sie Übergewicht, da es Trägheit fördert.
- Stellen Sie das Rauchen ein. Ständiger Husten bewirkt eine Druckerhöhung im Bauchraum, die die Beckenboden- und Blasenmuskulatur belastet.

Um Ihren Arzt bei der Diagnose zu unterstützen, beobachten Sie Ihre Symptome sowie Ihr Trink-, Urin- und Stuhlgangverhalten genau. Sogenannte Miktionsprotokolle sowie Checklisten zur Vorbereitung auf das Erstgespräch und Kontakt zu Selbsthilfegruppen in Ihrer Region finden Sie bei der DKG. Es gibt auch Webseiten, die weiterhelfen können.


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