Inhaltsangabe: Erinnerungen an einen schmutzigen Engel von Henning Mankell

Inhalt 
Hanna stammt aus einer mittellosen, schwedischen Familie, die Ende des 19. Jahrhunderts ums Ãœberleben kämpft. Mit 17 muss sie ihre Familie verlassen, weil die Mutter nicht vier Kinder durchbringen kann. Sie geht mit dem Händler Forsman mit und will eigentlich zu Verwandten, die in derselben kleinen Küstenstadt leben wie Forsman. Doch die Verwandten sind nicht aufzufinden und so lebt sie fortan als Hausangestellte bei Forsman. Eines Tages kommt dieser und sagt ihr, dass sie ab sofort auf seinem Schiff als Köchin arbeiten werde. Sie durchläuft eine mehrwöchige Ausbildung bis sie dann schliesslich auf dem Dampfer namens Lovisa als einzige Frau Kurs Richtung Australien nimmt.  An Bord lernt sie Steuermann Lundmark kennen. Die beiden verstehen sich gut und bereits nach einem Monat heiraten die beiden. Doch das junge Glück währt nicht lange. An der Küste Afrikas entscheidet sich Lundmark, an Land zu gehen, und fängt sich dabei eine Tropenkrankheit ein, die ihm den Tod bringt. Nach nur einem Monat Ehe, muss Hanna ihren Ehemann auf hoher See bestatten. Ihre Trauer ist gross und sie hält es auf dem Schiff nicht mehr aus. Alles erinnert sie an Lundmark. Beim nächsten Halt entschliesst sie sich daher, den Dampfer heimlich zu verlassen.  Sie versteckt sich und wartet,bis das Schiff weiter gefahren ist. Sie hat Geld bei sich, das ihr der Kapitän der Lovisa nach dem Ableben von Lundmark ausbezahlt hatte. Damit leistet sie sich ein Hotelzimmer. Doch schon bald fühlt sie sich nicht gut. Sie erleidet eine Fehlgeburt und muss in der Folge gepflegt werden. Bald merkt sie, dass sie nicht in einem normalen Hotel untergekommen ist sondern in einem Bordell, wo sich die Prostituierten um sie kümmern. 
Nach zwei Monaten, in denen sie versucht, so gut wie möglich Portugiesisch zu lernen, ist sie wieder auf dem Damm. Sie beginnt die Gegend zu erkunden, wird dabei aber immer von einem afrikanischen Leibwächter begleitet. Ihr sind die Afrikaner und ihre Kultur nicht geheuer. Sie versteht nicht, wieso die Weissen die Einheimischen so schlecht behandeln. Sie sieht denn Sinn hinter den Qualen und der Gewalt nicht. Dennoch ertappt sie sich selbst dabei, wie sie bereits nach kurzer Zeit ins selbe Muster verfällt und das Mädchen ohrfeigt, das sie pflegt. Nach einiger Zeit macht ihr Attimilio Vaz, der Besitzer des Bordells einen Heiratsantrag. Er ist ein kleingewachsener, älterer Mann aus Portugal, der es in Afrika zu ansehnlichem Reichtum gebracht hat. Hanna fühlt sich nicht zu ihm hingezogen, wie dies bei Lundmark der Fall war. Dennoch nimmt sie seinen Antrag an. Die beiden heiraten und ziehen gemeinsam in ein Steinhaus an der Küste. Während Vaz seinen Geschäften nachgeht, ist Hanna allein zu Hause mit den afrikanischen Bediensteten. Ihr ist langweilig und sie weiss nicht, was sie in diesem Land tun soll. Auch mit ihrem zweiten Ehemann läuft nicht alles rund. Er hat Potenzprobleme und als Hanna bei einer der Prostituierten Hilfe holt, bietet diese ihr ein potenzsteigerndes Pulver an. Doch auch das hilft nicht, im Gegenteil. Noch in derselben Nacht verstirbt Vaz im Schlaf. Hanna ist zum zweiten Mal Witwe geworden. Dadurch wird Hanna auf einen Schlag sehr reich. Sie erbt das Bordell, mehrere Ländereien und Tiere.  Sie führt alles weiter wie dies Vaz getan hatte und verbringt die meiste Zeit im Bordell. Dennoch fühlt sie sich einsam und weiss nicht, was sie eigentlich in diesem Land soll. Sie sucht Rat bei Pedro Pimienta. Doch auch kann ihr nicht weiter helfen. Noch immer weiss Hanna nicht, was sie mir ihrem Leben anfangen und wie sie es ordnen soll.
In den kommenden Wochen erlebt sie einiges. Sie schreibt ihrer Mutter, Forsman und ihrer Freundin Berta. Sie muss miterleben, wie sich eine ihrer Prostituierten das Leben nimmt und wie die Schwarzen den Aufstand proben. Erneut sucht sie Pimienta auf, doch als sie dort ankommt, wird sie Zeugin einer skurrilen Szene. Pimienta, ein Weisser, der mit einer Afrikanerin verheiratet ist und mit ihr mehrere Kinder hat, wird von seiner Vergangenheit eingeholt. Seine Frau aus Portugal ist angereist, um ihn zu besuchen. Natürlich verstehen seine beiden Ehefrauen die Welt nicht mehr und es ist schliesslich sein zweite Frau Isabel, die zur Tat schreitet und Pimienta mit mehreren Messerstichen niederstreckt. Dafür kommt sie in den Kerker und wartet vergeblich auf ein faires Urteil. Als Schwarze, die ihren weissen Ehemann ermordet hat, ist sie chancenlos.  Hanna besucht Isabel regelmässig im Gefängnis und bringt ihr Lebensmittel. Sie besorgt ihr sogar einen Anwalt, doch es hilft alles nichts. Auf Isabel werden im Gefängnis zwei Mordanschläge verübt, der zweite war erfolgreich. Es stellt sich heraus, dass O'Neill, der als Türsteher im Bordell gearbeitet hat, der Täter war. Er war nicht damit einverstanden, dass sich Hanna für Isabel stark gemacht und damit den sicheren Fortbestand des Bordells aufs Spiel gesetzt hat. Denn aufgrund von Hannas Sympathien für Isabel finden immer weniger Freier den Weg ins Bordell.  Nach dem Tod von Isabel ist für Hanna der Entscheid gefallen: Sie wird die Stadt verlassen. Sie verkauft ihren gesamten Besitz, zahlt alle ihre Bediensteten und Prostituierten mehr als grosszügig aus und nimmt ein Schiff, das Richtung Beira fährt. Dort will sie noch einen letzten Auftrag erfüllen. Isabels Bruder Moses hat sie gebeten, Isabels Familie über den Tod ihrer Tochter zu informieren. Kurz vor der Abreise schlafen Hanna und Moses ein einziges Mal zusammen, doch obwohl Hanna sich tatsächlich verliebt hat, sieht sie keine Chance für diese Beziehung.  In Beira residiert Hanna in einem Nobelhotel. Jeden Tag versucht sie, Isabels Eltern zu finden. Vergeblich. Nachdem sie ihr Tagebuch im Hotel Africa versteckt hat (im Fussboden ihres Zimmers), verschwindet sie spurlos, ohne dass jemand etwas bemerkt. 
Charakteranalyse Hanna Lundmark: Hanna ist in Schweden aufgewachsen und hat drei jüngere Geschwister. Sie ist die etwas unkonventionelle Heldin dieses Romans und macht im Verlauf der Erzählung eine grosse persönliche Entwicklung durch. Vom armen, mittellosen Mädchen wird sie zur stinkreichen Bordellbesitzerin in Afrika. Der Tod ihrer beiden Ehemänner Lundmark und Vaz führen dazu, dass sie sehr schnell erwachsen wird und lässt sie ihre Reife und Leidensfähigkeit beweisen. In ihrer neuen Heimat Afrika hat sie sich jedoch nie ganz wohl gefühlt. Sie versteht die Kultur nicht, kann sich nicht damit abfinden, dass die Weissen und die Schwarzen völlig unterschiedlich denken und handeln. Sie ist enttäuscht, als sich die Prostituierten nicht bei ihr bedanken, dass sie sie gut behandelt und gut bezahlt. Bezeichnend dafür, dass sie ihren Platz in dieser Gesellschaft nie richtig gefunden hat, ist die Tatsache, dass ihr bester Freund nicht etwa ein Mensch war, sondern ihr Affe Carlos.
Hanna begann nach der Hochzeit mit Attimilio Vaz Tagebuch zu schreiben. Dieses führte sie bis zu ihrer Reise nach Beira.
Attimilio Vaz: Der gebürtige Portugiese ist ein netter, höflicher und gepflegter Mann, der etwa doppelt so alt ist wie Hanna. Sein Vater war Kaufmann und kam aus Lissabon nach Afrika und nahm seine Familie mit. Vaz brachte es zu grossem Reichtum und war bekannt dafür, dass er in seinem Bordell die Frauen gut behandelt. Er kümmert sich sowohl um seinen älteren Bruder als auch um den Affen Carlos, die beide bei ihm im Bordell leben dürfen. (fba)
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