Heute habe ich euch ein erfrischendes Getränk mitgemacht, was auf den ersten Blick vielleicht eher in den Sommer passt, aber aus meiner Sicht auch jetzt wunderbar schmeckt. Außerdem gelten Gurke und Ingwer ja als super gesund und das kann mitten in der Erkältungssaison auf gar keinen Fall falsch sein.
Wir machen hier eine selbstgemachte Limonade, allerdings ohne „Blubber“, wer mag, kann aber auch etwas Wasser von unten durch Mineralwasser ersetzen. Das Ergebnis ist dann eine limettige Ingwer-Gurken-Limo mit nicht allzu viel Zucker.
Die Herstellung geht an sich ganz schnell, man muss allerdings eine Ruhezeit von ungefähr 12 Stunden einplanen.
Zutaten:
5 Limetten
60 g Gurkenschalen (gewaschen)
10 g Ingwer, geschält gewogen
80 g Zucker
700 ml Wasser
Pürierstab oder Standmixer
Zubereitung:
- Die Limetten auspressen und den Saft zusammen mit den Gurkenschalen und 350 ml Wasser in eine Schüssel oder einen Messbecher geben. Abgedeckt über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen.
- Den Ingwer am nächsten Tag hacken (es muss nicht allzu fein sein) mit dem Zucker und weiteren 350 ml in einen kleinen Topf geben. Die Mischung einmal aufkochen lassen, danach den Herd ausschalten, den Topf aber darauf stehen lassen und die Mischung mit einem Deckel darauf 15 Minuten ziehen lassen. Danach komplett auskühlen lassen.
- Nun die Mischung mit den Gurkenschalen in den Standmixer geben (oder in einen mindestens 1 l Volumen fassenden Messbecher füllen, falls ein Pürierstab verwendet wird) und möglichst fein pürieren. Danach die Ingwer-Mischung dazu geben und ebenfalls mit pürieren.
- Die Mischung durch ein Sieb passieren (das ist optional) und danach nach Belieben mit Eis genießen.
Lasst euch eure selbstgemachte Limonade schmecken!
Die Idee zu dieser Limo stammt aus einem spannenden aktuellen Buch namens „Leaf to Root“ von Esther Kern, Sylvan Müller und Pascal Haag. In diesem Buch wird ein Thema aufgegriffen, das mich schon länger beschäftigt: Wir kennen alle viele verwendungsmöglichkeiten für das Innere von Melonen, die Wurzeln der Möhre, Brokkoliröschen und Co. Aber was mache ich mit den Teilen der Pflanze, die meist nicht verwendet werden? Sie sind doch eigentlich viel zu schade zum Wegwerfen und alle, die wie ich auf dem Land und einem großen Garten um sich herum aufgewachsen sind, wissen, dass es ziemlich frustrierend ist, wenn man teilweise mehr als die Hälfte der Pflanze wegschmeißt. Hat man gleichzeitig auch noch Hühner oder Kaninchen, ist das die eine Sache, denn die freuen sich natürlich ebenfalls, aber was, wenn nicht? Ich glaube, dass viel mehr Menschen auch beispielsweise die Blätter von Möhren oder Radieschen verwenden würden, wenn sie wüssten, dass diese Teile zum einen wunderbar gegessen werden können und zweitens, was sie damit machen können. Übrigens: Man kann aus beidem wunderbar Pesto machen, das mache ich schon seit Jahren immer wieder, wenn mir schönes Grün in die Finger kommt.
Zurück zum Buch: Genau diese Überlegungen haben auch die Autoren inspiriert, sich näher damit auseinander zu setzen, was man mit den „Second Cuts“ der Pflanzen kochen kann. Welche Teile sind essbar? Wie bereitet man sie am besten zu? Herausgekommen ist ein umfangreiches und gut recherchiertes Werk, in dem man viel lernen kann. Der größte Teil des Buches widmet sich den Rezepten. Zusätzlich gibt es aber auch immer wieder ausführliche Interviews mit Menschen, die sich ebenfalls mit diesem Thema beschäftigen. Besonders gelungen und hilfreich finde ich das letzte Kapitel, das Kompendium. Hier werden zahlreiche Gemüsesorten aufgeführt und es wird am jeweiligen Beispiel aufgezählt, wie man mit den Second Cuts umgehen kann, wann und wie sie genießbar sind und zusätzlich werden sie auch noch historisch eingeordnet. Allein für diese rund 80 Seiten lohnt ein Blick in dieses Buch.
Mein Fazit zum Buch: Mit dem Buch „Leaf to Root“ ist den Autoren ein tolles, wertvolles Buch gelungen. Hier ist teilweise schon (fast) vergessenes Wissen zu Pflanzen praktisch und übersichtlich zusammengetragen und gleichzeitig modern in Rezepte übersetzt worden. Die Rezeptauswahl ist sehr groß, vegetarisch und man blättert immer wieder gern in dem Buch. Besonders geeignet ist es aber, wenn man selbst einen großen Garten oder zumindest entsprechenden Zugang zu frischem und vollständigem Gemüse hat.
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Das Buch „Leaf to Root“ von Esther Kern, Sylvan Müller und Pascal Haag umfasst 320 Seiten, kostet 49,90 Euro und erschien im at-Verlag.
Vielen Dank für die Bereitstellung als Rezensionsexemplar.