Inflation oder Deflation

Dr. Bernd Niquet beschreibt als einer der wenigen das in allen Medien breitgetretene Inflationsthema aus einer nüchternen Sichtweise. Ohne Hintergedanken an einen Produktverkauf, egal ob Immobilie, Edelmetall oder Sachwertefonds. Und dies wollen wir Ihnen nicht vorenthalten:
Inflation oder Deflation?
  von Dr. Bernd Niquet
An vielen Orten bemerke ich derzeit eine Diskussion darueber,
ob uns nun in der nahen Zukunft eher eine inflationaere oder
eine deflationaere Tendenz bevorsteht. Die Irritationen
scheinen riesig zu sein, dabei ist die Sache aus meiner Sicht
vollkommen klar.
Die Sache ist klar, das Bild, das man erlangt, wenn man mit
offenen Augen durch unser Land geht, ist hingegen tatsaech-
lich verschwommen und verworren: In allen Zeitungsanzeigen
ueberschlaegt sich die Lebensmittelbranche derzeit mit Preis-
senkungen, ebenfalls die Computerbranche. Benzin ist hingegen
deutlich im Preis gestiegen, Wohnungen des oberen Segments
legen maechtig zu - und so zieht sich das durch beinahe alles
hindurch.
Wir haben es mit einer sehr weitgehenden Zweiteilung der Welt
zu tun: Die Massenprodukte werden immer billiger, die hoeher-
wertigen Gueter jedoch teurer. Und das spiegelt exakt den
Zustand unser Realwirtschaft wider - unser Realwirtschaft
wohlgemerkt, nicht unserer Geldsphaere. Die einen verdienen
immer mehr, die anderen hingegen nicht.
Meine erste Spekulation gegen die Inflation habe ich Anfang
der 80er Jahre begonnen. Damals kaufte ich mir langlaufende
Anleihen bis zum Jahr 2014, die sich sensationell entwickelt
haben.
Meine zweite Spekulation gegen die Inflation begann ich nach
dem Fall der Mauer zwischen Ost und West. Sie war nicht min-
der erfolgreich. Und ich halte diese Gedanken auch heute noch
aufrecht. Seitdem die Arbeitsmaerkte globalisiert sind, ist
klar, dass es nirgendwo mehr signifikante Inflationsprozesse
geben kann.
Denn ohne massive Lohnsteigerungen ist eine Inflation un-
moeglich. Wenn die Masseneinkommen nicht steigen, werden alle
Preiserhoehungen in Mengenrueckgaengen resultieren, die jedes
Inflationspotential vernichten. Und fuer massive Lohnsteige-
rungen ist der Angebotsdruck auf den Arbeitsmaerkten weltweit
zu gross.
Selektive Preiserhoehungen sind davon natuerlich ausgeschlos-
sen. Steigen die Preise fuer knappe Ressourcen, so muessen
die Kostensteigerungen natuerlich weiter gegeben werden. Doch
diese Preiserhoehungen fuehren nicht zu einem kumulativen
Effekt, sie steigern die Preise in den anderen Guetersegmen-
ten nicht, sondern fuehren dort eher zu Preisrueckgaengen,
weil bei stagnierenden Einkommen Mehrausgaben in einem Be-
reich zu Minderausgaben in einem anderen fuehren muessen. Und
dass Luxusvillen auf Mallorca sprunghaft teurer werden, kann
ebenfalls trotzdem moeglich sein.
Bleibt die Geldsphaere. Die Notenbanken verfolgen ja weiter-
hin eine extrem expansive Geldpolitik. Doch in wessen Haende
gelangt eigentlich dieses Geld? Es wird ja nicht vom Helikop-
ter ueber den Haeusern der Hartz IV-Empfaenger abgeworfen.
Die Banken bekommen es im Austausch gegen die Hinterlegung
von Wertpapieren bei der Notenbank.
Doch glaubt jemand im Ernst, dass davon Konsumgueter gekauft
werden? Nein, nein, wenn wir eine Inflation bekommen, dann
ausschliesslich auf den Assetmaerkten. In der Realwirtschaft
hingegen ist eher die Deflation gefaehrlich. Jetzt haben wir
einen riesigen Aufschwung und trotzdem nahezu Preisstabili-
taet. Ist dieser Aufschwung jedoch irgendwann vorbei, wird es
wieder kritisch, kritisch-deflationaer.
++++++
Bernd Niquet, "Wie ich die Finanzkrise erfolgreich
verdraengte", Leipzig 2010, 465 Seiten, 16 Euro,
ISBN 978-3-86901-830-0.
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