Indogermanische Genetik in der Römischen Republik ....

... Und bis zur italienischen Renaissance
- Sowie ihr Niedergang jeweils nach diesem Aufblühen der Kultur

Die Bevölkerungsgeschichte Mittelitaliens vom Mesolithikum bis heute (1). Kann man Ergreifenderes heute in kompakterer Form aus der Wissenschaft heraus erfahren? Die Grafik in Abbildung 1 sowie die zugehörige Studie (1) bestätigen exakt weit verbreitete Geschichtsauffassungen der Kulturwissenschaft und der Anthropologie in der Zeit vor 1945, die danach mehr oder weniger tabuisiert worden sind, nämlich was den indogermanischen Einfluß auf die Hervorbringung

  1. der Römischen Republik und
  2. der italienischen Renaissance
betrifft.


Ablesbar insbesondere rechts im Balken (B) (Abb. 1). Gehen wir das im einzelnen durch:

Anfangs leben in Italien - wie im übrigen West- und Mitteleuropa - westeuropäische Jäger und Sammler (WHG). Ab 6.500 v. Ztr. breiten sich anatolisch-neolithische Bauern über Europa aus, sie tragen auch einen kleinen Anteil iranisch-neolithischer Genetik in sich. Im Mittelneolithikum wächst interessanterweise in Italien - wie in Mitteleuropa - der Anteil der westeuropäischen Jäger-Sammler-Genetik wieder leicht an. Das geschah nach dem Zusammenbruch der bevölkerungsdichten frühneolithischen Kulturen und der Ethnogenese neuer extensiver wirtschaftender Völker während dieser Zeit, z.T. aus Rückzugsräumen der ursprünglich einheimischen Bevölkerung heraus.

In der Bronzezeit der Einbruch der indogermanischen Völker (in Form der Glockenbecherkultur) auch in Italien. Diese indogermanische Genetik hält sich - offenbar trotz oder mit der etruskischen Kultur - konstant bis in die Zeit der Römischen Republik!!! Denke es, oh, historisch Urteilender. DAS ist die entscheidende Neuerkenntnis. (Diese hatten wir aber auch schon aus der zu 80 % hellen Haarfarbe bei den Menschendarstellungen auf den Wandgemälden von Pompeji ablesen können [ Wiki]. Dieser Umstand ist ja für das heutige Neapel so nicht mehr gegeben.) Aber besonders krass, daß schon in der Frühen Kaiserzeit die indogermanische Genetik fast vollständig ausgerottet zu sein scheint in Mittelitalien. Das wird auf die vielen inneritalischen und Bürgerkriege in dieser Zeit zurück zu führen sein. EXAKT so ist es auch schon in den 1950er Jahren anthropologisch beschrieben worden (3) (in einer Arbeit, die einstmals von Alfred Rosenberg angeregt worden war). Gleichzeitig breitet sich iranisch-neolithische Genetik auch in Italien aus. Das dürfte u.a. auf den Sklavenhandel in dieser Zeit zurückzuführen sein. (Auch den mitunter, insbesondere in der Römischen Kaiserzeit "eingesprenkelten" Herkunftsanteilen von Jäger-Sammler-, bzw. Bauern-Genetik aus Marokko könnte noch genauer nachgegangen werden.)

Der Anteil der indogermanischen Genetik schwankt in der Römischen Kaiserzeit ziemlich, bleibt aber auf deutlich niedrigerem Niveau als zuvor. In der Spätantike wächst er zum Teil beträchtlich an. Das dürfte auf den Zuzug von Goten und Langobarden zurückzuführen sein.

Im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit sehen wir sehr schwankende Anteile indogermanischer Genetik. (In der Renaissance-Kunst sehen wir dementsprechend auch noch verhältnismäßig viele hellhaarige Menschen.) Aber bis zum 19. Jahrhundert herum scheint dieser höhere Anteil indogermanischer Genetik in Italien "wegselektiert" worden zu sein, vermutlich über den Mechanismus, daß wohlhabendere und städtische Bevölkerungsschichten weniger Kinder hatten als ländische, ärmere Bevölkerungsschichten. Gleichzeitig ging - bekanntlich - der Beitrag Italiens zu den kulturellen Errungenschaften der Menschheit (4) deutlich zurück.

Hier hast du viel zu denken, Welt. Ziemlich viel.
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  1. Ancient Rome: A genetic crossroads of Europe and the Mediterranean By Margaret L. Antonio, (...) Ron Pinhasi, Jonathan K. Pritchard, Science, 08 Nov 2019:708-714, https://science.sciencemag.org/content/366/6466/708
  2. https://www.gnxp.com/WordPress/2019/11/07/syrian-orontes-has-long-since-dried-up-to-be-replaced-by-the-tiber-once-more/
  3. Günther, Hans F.K.: Lebensgeschichte des römischen Volkes. Verlag Hohe Warte 1957
  4. Murray, Charles: Human Accomplishment, 2003

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