ist der aktuelle Werbespruch fuer das kommende Torismusboomland (so hoffen zumindest die Initatiotoren) Indien. ntropy-Autor automat befindet sich aktuell auf einer Entdeckungsreise von Nord- nach Suedindien und berichtet sukzessive von seinen Eindruecken und Erlebnissen.
Das obige Video wurde um fuenf Uhr morgens aus dem indischen Fruehstuecksfernsehen abgefilmt. Aehnlich verstoerend wie dieses Video in einem europaeischen Kontext wirkt, sind viele meiner Eindruecke aus Indien. In den folgenden Wochen werde ich diese Erfahrungen hier verarbeiten.
Ankunft in Delhi in der Nacht des 24. auf den 25. Dezember: Heiligabend mal anders:
Es ist neblig und bedrueckend bei der Ankunft. Die gasbetriebene Autorickschah bringt uns durch die, fuer Delhis Verhaeltnisse, leere Stadtautobahn. Zwischen geisterhaften Hauesersilhouetten und Brueckenpfeilern schlafen Menschen. Manche allein, in Grupen und manche neben ihren Kuehen. Zwischen den Rikschas, Autos und LKWs laufen Menschen herum. Etwas gewoehnungsbedueftg fuer mein zentraleuropaeisch gepraegtes Verkehrsverstaendnis. Ein reich verzierter LKW mit dem passenden Markennamen “Traveller Force” faehrt mit 80 Km/h circa 1,5 Millimeter hinter einem Moped und hupt laut. Deutsche Sicherheitsbeduerfnisse entfalten sich nun, trotz eines westlich-pseudo-lockeren Backpackerhabitus’, auch in mir. Der Griff nach dem Anschnallgurt bringt keine Erleichterung. So etwas gibt es natuerlich nicht in einer Rikschah. Ankunft beim Hotel um drei Uhr nachts. Viele Gestalten bewegen sich durch die Gassen. Die hygienische Zustaende sind etwas voellig neues fuer mich. Benutze heimlich Desinfektionsspray um meine Reisegrupe nicht mit kleinlichen Vorsichtsmassnahmen zu irritieren. Nun aber schnell ins klebrige Bett. Morgen ist ein ganz neuer Tag.
Die bedrueckende Atmosphaere ist nach wie vor existent. Das schockierendste fuer jeden Traveller, der das erste Mal nach Indien reist, ist die brutale und direkte Konfrontation mit der Not anderer. 200 Millionen Inder leben in bitterster Armut, haben keine medizinische Versorgung und schlagen sich mehr schlecht als Recht mit Betteln durchs Leben. Sie muessen mit weniger als 20 Rupien am Tag zurechtkommen, was umgerechnet ca. 34 Cent sind. Der Umgang mit Bettlern ist eine schwierige Angelegenheit. So empfehlen Reisefuehrer und Menschenrechtsorganistationen, um die generelle Praxis des Bettelns zu reduzieren, nicht direkt zu geben, sondern vor oder nach der Reise an eine gemeinnuetzige Stiftung zu spenden. Moeglicherweise wird das Geld dann besser verteilt. Auf der anderen Seite ist mein Vertrauen gegenueber mir nicht direkt bekannter Spendenorganisationen ebenfalls begrenzt. Auch muss man wohl ein Herz aus Stein haben um einem halb verhungerten Kind, das einen um Essen bittet, nichts zu geben. Dennoch ist es ob der schieren Anzahl von Bettlern unmoeglich jedem etwas zu geben und man muss ”Begging-defense-skils” entwickeln. Augenkontakt vermeiden, genervt tun und mit der Hand eine ablehnende Bewegung vollfuehren. Generell, jeder scheint hier etwas von mir zu wollen. Ich soll ein Taxi nehmen, in den Laden kommen, Geld geben, mir etwas anschauen, Haende schuetteln, Essen kaufen. Viele indische Jugendliche wollen ein Foto mit mir machen. Mittlerweile ist mein digitales Abbild ca. in 15 Handys und 20 Fotokameras gespeichert. Manchmal will ich nur noch raus, weg, zurueck!
Neben der unmittelbaren Konfrontation mit Armut und den andersartigen sozialen Interaktionen entdecke ich noch eine weitere Regel: “India is Waiting and not knowing what is going on”. Der Kauf einer Handy-Simkarte dauerte exakt 3 ½ Stunden. Was dabei ausgehandelt wurde blieb mir voellig unklar. Auf jeden Fall ist der gesamte Prozess begleitet von zahllosen Gespraechen zwischen dem Verkauefer, uns und anderen Personen. Es wird gehaemmert, geklopft, gebogen und gedrueckt, ausgehandelt, gestritten, sich umarmt und irgendwie geht dann alles schon. Eine gute Lehre fuer den Alltag in Deutschland: Ruhig bleiben, Laecheln und Abwarten. So habe ich doch noch etwas positives gelernt an meinem ersten Tag in Indien, Delhi.
Das folgende Video entstand auf einer Rikschafahrt durch den alten Teil Delhis und kann meinen profanen Eindruecken ein wenig Traveller-Romantik entgegensetzen.