In wie weit ist Selbstverwirklichung im Job möglich?

Wenn möglich sollte man seine grosse Leidenschaft zur Berufung machen. So lautet das Gebot in der heutigen Berufswelt. Nicht mehr die hohe Zahl auf dem Lohnscheck steht bei einem Jobangebot an erster Stellen, sondern die Selbstverwirklichung im Beruf.

Während unsere Grosseltern meist keine andere Wahl hatten, als in die Fussstapfen ihrer Eltern zu treten, liegt uns die Welt mit alle ihren Möglichkeiten zu Füssen. Umso grösser die Enttäuschung, wenn die Ernüchterung eintritt. Auch unsere Grosseltern waren nach der Arbeit genervt und gefrustet. Doch das schien normal zu sein. Wir jedoch suchen uns unsere Karrieren an Hand von Talenten, Interessen und Leidenschaften aus. So wird erwartet, dass der Job nicht nur unsere Mieten bezahlt, sondern uns zusätzlich auch glücklich macht und unserem Leben einen Sinn gibt. Ist dies überhaupt möglich?

Möglich ist es, jedoch schwierig zu erreichen. Dies liegt auch an dem, was Arbeitsforscher „Sense-out“ nennen. Die allermeisten von uns haben genug, um davon zu leben, aber keinen Grund, mehr darin zu sehen. Das hat auch damit zu tun, dass die Arbeitswelt immer differenzierter und abstrakter wird. Während der Grossvater als Bäcker Brötchen gebacken hat und täglich das Ergebnis seines Tuns sah, ist die heutige Generation für die Überwachung einer Social Media Kampagne des neuen Energy-Drinks zuständig. Dies verlangt vielleicht mehr Hingabe und Talent, bringt jedoch nicht zwangsläufig Zufriedenheit.

In solchen Augenblicken wünschen sich viele die Einfachheit zurück. Nachtwächter in einer Fabrik, ohne grosse Verantwortung, Druck und Identifiikationsmöglichkeit. Eine totale Wende in der Karriere bringt jedoch vielfach nicht die gewünschte Erfüllung. Vielmehr sollten wir uns klarmachen, dass unser Beruf uns nicht ununterbrochen glücklich machen kann. Jede Arbeit bringt auch Frust mit sich.

Trotzdem sind viele mit ihrem Beruf, den sie sich sehnlichst gewünscht haben, nicht zufrieden. Dies liegt einerseits daran, dass jede Person Bedürfnisse hat, die sich gegenseitig widersprechen. Diese muss man erst einmal identifizieren. Die zweite Hürde ist, dass die eigentliche Motivation nicht richtig erkannt wurde. Wird jemand beispielsweise Arzt, weil er die Behandlung des Patienten spannend findet oder weil er das Image und das Prestige des Berufs mag? Wenn der Job wegen des Ansehens ausgeübt wird, wird die eigentliche Tätigkeit über lange Zeit keine Zufriedenheit auslösen können.

Weiter sollte der Beruf immer als eine Art Prozess begriffen werden. Zufriedenheit stellt sich nicht automatisch mit dem Erreichen einer bestimmten Position ein. Wichtiger ist es, den Weg als Ziel zu sehen. Möchten Sie mehr Freiheit oder mehr Verantwortung? Dann arbeiten Sie auf diesen Meilenstein hin. Denn absolute Zufriedenheit ist schwer zu finden, sich teilweise zu verwirklichen aber schon.

Quelle: Neon

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