In Merseburg scheint man die deutsche Sprache zu mögen

Insbesondere im Klinikum “Carl von Basedow”.

Betritt man das Wartezimmer der Chirurgie, sieht man an der Wand hängend in großen roten Buchstaben einen magischen Spruch:

bên zi bêna, bluot zi bluoda,
lid zi geliden, sôse gelîmida sîn.

Darunter, auf einem kleinen Erklär-Schildchen, die Übersetzung dieses Spruches ins Neudeutsche:

Bein zu Bein, Blut zu Blut,
Glied zu Glied, wie wenn sie geleimt wären.

Moderne Chirurgie.

Dieser Spruch – erfährt man weiter – gehört zu den Merseburger Zaubersprüchen, die nach dem Ort ihrer Auffindung (der Bibliothek des Domkapitels zu Merseburg) so benannt sind. Dort wurden sie 1841 von dem Historiker Georg Waitz in einer theologischen Handschrift des 9./10. Jahrhunderts entdeckt und 1842 von Jacob Grimm erstmals herausgegeben und kommentiert. Die Zauberformeln sind in althochdeutscher Sprache niedergeschrieben.

Schönes Erlebnis.

Wir waren in Merseburg, unsere Tante besuchen.

Im dortigen Krankenhaus, wie man so eine Einrichtung früher nannte.


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