In Kambodscha wird das Leben teurer

Lebensmittelgeschäft in Phnom Penh

Viele Produkte aus Vietnam und Thailand

Zukünftig wird man in Kambodscha für viele importierte Waren, wie zum Beispiel Lebensmittel und Kleidung, in den Geschäften einen höheren Preis zahlen müssen. Das ist das Resultat der jüngst eingeleiteten Maßnahmen im Kampf gegen die Korruption beim kambodschanischen Zoll. Bisher konnten für viele Importeure, durch inoffizielle Zahlungen an die Zollbeamten, die Einfuhrzölle niedrig gehalten werden was es möglich machte Waren im Einzelhandel billiger anzubieten. Damit soll es nun vorbei sein! Viele Verbraucherpreise sind bereits um 10 bis 20 Prozent gestiegen seitdem die Zollbehörden, vor etwa zwei Wochen, angewiesen wurden die Einfuhrzölle ohne Ausnahmen nur noch streng nach Vorschrift zu kassieren.

Der Kampf gegen Korruption beim kambodschanischen Zoll hat aber nicht nur die Verbraucherpreise ansteigen lassen sondern auch den gesamten Warenimport aus dem Ausland verlangsamt. Geschäfte, Supermärkte und sogar Marktstände, die importierte Produkte verkaufen, warten auf ihre Warenlieferungen. Kambodscha ist auf Importe angewiesen weil im Land selber nicht viel für den nationalen Markt produziert wird. Besonders die Nachbarländer Vietnam und Thailand spielen bei der Versorgung eine entscheidende Rolle. Ein Wirtschaftsberater der thailändischen Botschaft bedauerte bereits, das die offiziellen Einfuhrzölle nun doppelt so hoch seien wie die “traditionellen” inoffiziellen Zölle. Auch Stimmen aus der vietnamesischen Botschaft schienen nicht vor Freude überzusprudeln.

Langfristig wird sich dieser Schritt, sofern das überhaupt so weiter geführt wird, jedoch zweifelsfrei positiv für das Land auswirken. Die Regierung wird so mehr Geld einnehmen können, um dieses zum Beispiel in den Ausbau der Infrastruktur oder zur Erhöhung der Einkommen von Staatsdienern zu verwenden. Momentan jedoch trifft es, auf Grund der steigenden Preise von Lebensmitteln und anderen wichtigen Gütern, die armen Leute in Kambodscha ganz besonders. Auch Touristen, Expats und neue Auswanderer werden zukünftig für ihren Aufenthalt beziehungsweise ihr Leben hier in Kambodscha wohl etwas tiefer in die Tasche greifen müssen. Unsere kambodschanischen Gastgeber jedenfalls werde nun lernen, das der Wunsch nach Korruptionsfreiheit nicht nur Vorteile mit sich bringt.

Quelle: http://www.phnompenhpost.com/business/customs-taxing-dilemma

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